Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest
von ihnen viel erreicht, aber nicht das bekommen, was sie gesucht haben - Sinn und Erfüllung. Sie haben den Weg beschritten, auf den in unserer Gesellschaft fast alle Wegweiser zeigen: Sie wollten das Gefühl, wer sie sind, aus ihrem Ansehen, ihrem Aussehen, ihrer Karriere, ihrem Wissen, ihrem Vermögen und ihrem Erfolg beziehen.
Aber
all
ihre
Versuche,
Bestätigung
des
Selbstwertgefühles von außen zu bekommen, brachten ihnen auf Dauer keine Befriedigung. Wenn sie dann aus dieser Sackgasse meist gezwungenermaßen - ausscheren und zu mir kommen, fühlen diese Menschen häufig eine diffuse, unerklärliche Angst.
Sie sind beunruhigt, weil sie nichts wirklich Sinn- und Bedeutungsvolles aus ihrem Lehen gemacht haben. Sie fühlen sich hilflos, weil nichts von dem, was sie in ihr Leben geholt haben, ihnen authentische Zufriedenheit bringt, nichts ihren Selbstwert dauerhaft oben halten kann.
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Die Sinnlosigkeit von Sieg
Ganz im Gegenteil - viele beschreiben, dass sie unter einer stetig wachsenden Spannung stehen, sich immer und überall angetrieben fühlen und nirgendwo wirklich eintauchen und zur Ruhe kommen können. Alles scheint irgendwie flüchtig zu sein und - noch schlimmer - immer nach mehr zu fordern: Kaum sind wir auf der Karriereleiter aufgestiegen, kaum gibt es einen kurzen Moment der Befriedigung, wartet auch schon die nächste Herausforderung auf uns. Kaum haben wir einen Marathon gelaufen, wollen wir unsere Zeiten verbessern. Ist auf unserem Computer die neueste Software gerade installiert, lockt schon eine Nachfolgeversion mit Vorzügen.
Haben wir uns auf Kleidergröße vierzig heruntergehungert, treffen wir eine Freundin mit Kleidergröße achtunddreißig. Sind wir endlich Vorstand, wartet schon der Aufsichtsrat, entscheiden die Banken.
Haben wir endlich genügend Geld und Besitz angesammelt, steigen in unserem Inneren Ängste auf, all das Angesammelte wieder zu verlieren.
Immer lauern irgendwo Gefahren, entdecken wir neue Anforderungen, uns zu verbessern, gibt es Bessere und Mächtigere, taucht etwas Größeres und Schöneres vor unseren Augen oder in unserer Vorstellung auf. Nichts scheint je zu reichen, um uns dauerhafte Erfüllung zu verschaffen. Eben auch nicht unser letzter Ehemann, unsere neue Geliebte, unsere heimliche Affäre. Es scheint zwar immer mehr Möglichkeiten zu geben, die eigenen Wünsche zu befriedigen, aber diese Möglichkeiten entpuppen sich als so gehalt237
voll wie holländische Treibhaus-Tomaten. Mehr und mehr Menschen fühlen sich auf dieser Hatz nach Erfüllung völlig ausgezehrt und erschöpft von dem Gefühl, immer angetrieben zu sein, immer etwas machen zu müssen, um etwas zu sein oder etwas zubekommen.
Wenn wir uns erlauben, Religion wieder in unser Leben einzuladen, dann müssen wir nicht mehr alles selber machen und auch unseren Partner nicht mehr mit Sehnsüchten ii Irrfrachten.
Unabhängig davon, ob wir einer bestimmten Glaubensrichtung angehören oder ob wir als Zentrum unseres Seins einen göttlichen, vollkommenen, friedvollen und spirituellen Kern annehmen, können wir uns darauf verlassen, dass es etwas gibt, das über uns selbst hinausgeht. Dass wir mit einer höheren Macht und einer größeren Kraft verbunden sind, dass uns etwas zuströmt und uns führt. Dass es etwas gibt, das uns etwas gibt.
Das ist eine Vorstellung, die sofort entspannt und viel Last von den Schultern unseres Partners nimmt.
Da, wo wir alles von unserem Geliebten erhoffen, sollten wir uns dem Glauben zuwenden. Das Beste, was Religion tun kann, ist, uns mit der Liebe zu verbinden - dann verbindet sie uns mit Gott. Gott ist nichts Abstraktes, sondern eine liebevolle Präsenz.
Wenn wir an Gott glauben, sind wir mit einer tragenden, liebevollen Präsenz verbunden. Das Konzept von Gott ist allumfassend. Gott ist allumfassende Liebe. Sind wir mit Gott verbunden, sind wir Teil dieser allumfassenden Liebe, Teil eines universellen größeren Ganzen. Die Gesetze des Universums sagen: Makrokosmos gleich Mikrokosmos. Das Ganze entspricht in seiner Beschaffenheit dem kleinsten 238
Teil des Ganzen. Der kleinste Teil entspricht in seiner Beschaffenheit dem Ganzen. Sind wir mit Gott verwoben, ist unser innerster Kern göttlich. Sind wir durch Religion oder Spiritualität mit der göttlichen Präsenz verbunden, fließt uns in unserem Inneren ständig etwas zu, das wir nach außen in unsere Beziehungen wieder ausstrahlen und abgeben können.
Dies alles ist nicht einfach Theorie, nicht
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