Liebe Dich Selbst Und Es Ist Egal, Wen Du Heiratest
Was, wenn wir uns nur für dieses abgetrennte, einsame Wesen halten? Was, wenn wir Teil von allem sind, was ist? Nehmen Sie noch einmal Ihren Atem wahr. Er fließt. Ob Sie sich nun um ihn kümmern oder nicht - er fließt. Die ganze Zeit. Er bewegt Ihren Körper. Er öffnet und schließt ihn. Er versorgt Sie. Er hält Sie im Leben, Versuchen Sie einmal, ihn anzuhalten. Es wird Ihnen nur kurze Zeit gelingen. Danach wird er sofort desto tiefer in Sie hineinströmen. Der Atem ist eine so alltägliche Angelegenheit, dass wir ihn kaum noch bewusst wahrnehmen, aber er ist eines der größten Mysterien des Lebens. Er ist das Leben. Und meiner Meinung nach ist er unsere göttliche Verbindung. Aber um diese immer währende stille Lebendigkeit und Bewegung in unserem Inneren wahrzunehmen, um die eigentliche göttliche Präsenz in uns zu erkennen, müssen wir uns einen Moment der Stille zugestehen.
Wenn wir uns diese Stille und diesen Glauben wieder erlauben, erlauben wir uns gleichzeitig den Glauben, im Innersten ein liebevolles Wesen zu sein. Wenn diese Wahrheit in uns mit der Zeit genügend genährt wurde, manifestiert sie sich auch deutlich in unserem äußeren Leben. Wenn wir wieder mehr bei uns ankommen, wenn wir unsere eigene innere Autorität wieder spüren,
lösen
wir
uns
von
Rollen,
Süchten
und
gesellschaftlichen Ansprüchen. Wir werden langsam authentisch, wir erlauben uns, so zu sein, wie wir gerade sind. Wir erlauben uns, das auszudrücken, was wir gerade fühlen.
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Wir vertrauen auf Fülle in unserem Leben und nähern uns unserer eigentlichen Berufung.
Je tiefer wir wieder in uns selbst verwurzeln, desto mehr ahnen wir, wie tief wir mit anderen verbunden sind. Je mehr wir wieder bei uns selbst ankommen, desto mehr wird uns bewusst, dass wir nur dort kämpfen, jammern, abwehren, gieren und süchteln, wo wir uns selbst nicht mehr fühlen konnten. Nur dort, wo uns der Kontakt zu unserer eigenen inneren Größe abhanden gekommen ist, stehen wir in Konflikt oder Bedürftigkeit mit den anderen um uns herum. Wir lernen, dass wir überall dort, wo es wehtut, Hinwendung von uns selbst an uns selbst brauchen. Wo immer wir mit einer solchen Haltung hingehen, können wir ohne Zögern Liebe und Unterstützung geben und empfangen. Wir müssen die Schwächen der anderen nicht länger mit Feindseligkeit abwehren, sondern erkennen dahinter ihre Suche nach Liebe, nach ihrem eigenen göttlichen Kern, nach ihrer Zugehörigkeit zu einer größeren Kraft.
Mit der Zeit verändert sich unser Lebensgefühl grundlegend.
Wir können unseren Selbstwert erleben: Wir stellen fest, dass wir weniger brauchen und mehr zu geben haben. Je mehr wir uns auf uns selbst einlassen, desto tiefer können wir unsere Verwobenheit
mit
dieser
größeren
allumfassenden
Gottespräsenz spüren. Je tiefer wir dieser inneren Verbundenheit vertrauen, desto mehr erleben wir, dass diese Liebe ganz selbstverständlich aus unserem Inneren fließt. Desto mehr verstehen wir, dass jede unserer Taten, jeder unserer Gedanken, jedes unserer Worte von dieser Präsenz belebt werden kann. Wir gehen durchs Leben und haben das,
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wa s man Gottvertrauen nennt —das, was ich das »Es-geht-Gefühl« nenne. Vielleicht haben Sie die letzten Absätze berührt.
Vielleicht hat sich irgendetwas in Ihnen an die Wahrheit, die in diesen Absätzen steckt, erinnert. Vielleicht haben Sie sie aber auch gelesen, um jetzt, an dieser Stelle nur mit den Schultern zu zucken: »Hört sich logisch an… Wohl klingende, verheißungsvolle Worte von der guten Frau - aber ich fühle nichts dergleichen in mir ...« Wovon ich hier erzähle, ist ein Weg.
Auch wenn Sie sich jetzt in diesem Moment alles andere als angekommen fühlen, so wird der Weg sich vor Ihren Füßen entfalten, wenn Sie nur bereit sind, einen winzigen ersten Schritt zu tun. Alles, was für diesen Weg erforderlich ist, ist de Bereitschaft, ihn gehen zu -wollen, auch wenn Sie nicht bissen, wie. Der Rest geschieht von selbst. Mag sein, dass es verrückt klingt — aber es ist wahr. Als ewig grübelnder, zwei-I(Inder, überzeugter ehemaliger Atheist habe ich es nie mit ihn Verstand erfassen können, aber schließlich habe ich es selbst erfahren.
Wenn Sie jetzt, in diesem Moment, an keinen Gott dieser Veit glauben; wenn Sie nichts von alledem glauben, was ich in den letzten Abschnitten geschrieben habe; wenn Sie Zweifel hegen, dass Ihr Leben sich je so entwickeln könnte; wenn Sie sich aber tief im Herzen
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