Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)
Eishockeyspieler
waren, und mit irgendeiner langbeinigen Blondine lachte. Sie versuchte zu vergessen, konnte es aber nicht. Genauso wenig, wie sie vergessen konnte, dass sich Virgil irgendwo im Saal befand.
Georgeanne legte eine in Schokolade getauchte Erdbeere auf einen Teller, den sie für Lexie zusammenstellte. Sie tat auch ein Chicken Wing und zwei Broccoliröschen dazu.
»Ich will Kuchen und zwei davon.« Lexie deutete auf eine Kristallschale mit Wedding Mints.
»Du hattest schon ein Stück Kuchen, als Mae und Hugh die Hochzeitstorte angeschnitten haben.« Georgeanne legte noch ein paar Mints und eine gestiftelte Möhre auf den Teller und reichte ihn Lexi. Dabei ließ sie den Blick rasch über die Menschenmenge schweifen.
Dann schlug ihr Magen einen kleinen Salto. Zum ersten Mal seit sieben Jahren sah sie Virgil Duffy persönlich. »Geh zu Tante Mae«, befahl sie und drehte ihre Tochter an den Schultern herum. »Ich komme gleich nach.« Sie gab Lexie einen kleinen Schubs und beobachtete, wie sie auf das Brautpaar zusteuerte. Georgeanne hatte keine Lust, sich den ganzen Abend über zu fragen, ob Virgil sie zur Rede stellen würde. Sie musste die Konfrontation hinter sich bringen, bevor sie die Nerven verlor. Sie atmete tief durch und lief langen, entschlossenen Schrittes los, um sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Sie schlängelte sich durch die Menschenmenge, bis sie vor ihm stand.
»Hallo, Virgil«, sagte sie und sah, wie seine Augen hart wurden.
»Georgeanne, du hast wirklich den Nerv, mir gegenüberzutreten! Ich hab mich gefragt, ob du es kannst.« Sein Tonfall legte nahe, dass er es keineswegs »überwunden« hatte, wie John vorhin in der Kirche behauptete.
»Das ist jetzt sieben Jahre her, und ich hab mein Leben weitergelebt.«
»Schön für dich. Nicht so schön für mich.«
Körperlich hatte er sich nicht sehr verändert. Vielleicht war sein Haar ein bisschen schütter geworden, und seine Augen waren vom Alter ein wenig angeschwollen. »Ich finde, wir sollten die Vergangenheit begraben.«
»Und wieso sollte ich das tun?«
Sie sah ihn forschend an. Hinter seiner Fassade aus Arroganz verbarg sich ein verbitterter Mann. »Was geschehen ist, tut mir leid, und auch der Schmerz, den ich dir zugefügt habe. Aber ich habe am Abend vor der Hochzeit versucht, dir zu sagen, dass ich Bedenken hatte, und du hast mir nicht zugehört. Ich will dir nicht die Schuld geben, sondern nur erklären, wie ich mich gefühlt habe. Ich war damals jung und unreif, und es tut mir leid. Ich hoffe, du kannst meine Entschuldigung annehmen.«
»Wenn die Hölle zufriert.«
Sie war erstaunt, dass seine Wut ihr nicht viel ausmachte. Es spielte keine Rolle, dass er ihre Entschuldigung nicht annehmen wollte. Sie hatte sich mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und von den Schuldgefühlen befreit, die sie jahrelang mit sich herumgeschleppt hatte. Sie war nicht mehr jung und unreif. Und sie hatte auch keine Angst. »Tut mir leid, das zu hören, aber ob du meine Entschuldigung annimmst oder nicht, wird mir keine schlaflosen Nächte bereiten. Es gibt viele Menschen in meinem Leben, die mich gernhaben, und ich bin glücklich. Deine Wut und Feindseligkeit können mir nichts anhaben.«
»Du bist noch genauso naiv wie vor sieben Jahren«, knurrte er, während sich ihm eine Frau näherte und ihm beruhigend die Hand auf die Schulter legte. Georgeanne erkannte Caroline
Foster-Duffy sofort von den vielen Fotos in den Lokalzeitungen. »John wird dich nie heiraten. Er wird dich nie seinem Team vorziehen«, fügte er böse hinzu, machte auf dem Absatz kehrt und zog mit seiner Frau ab.
Verwundert über seine Abschiedsworte starrte Georgeanne ihm nach. Sie fragte sich, ob er John gedroht hatte, und wenn ja, warum John ihr nichts davon erzählt hatte. Ratlos schüttelte sie den Kopf. Nicht mal in ihren kühnsten Träumen hätte sie je geglaubt, dass John sie heiraten oder sie irgendjemandem vorziehen würde.
Okay, gestand sie sich ein, während sie zu Lexie ging, die vom Brautpaar und ein paar raubeinig wirkenden Männern umgeben war. In ihren kühnsten Träumen hatte sie sich manchmal doch vorgestellt, dass John ihr mehr vorschlagen würde als eine Nacht mit wildem Sex, doch das war nicht die Realität. Und auch wenn sie ihn liebte und er sie manchmal mit einer Art hungrigem Verlangen im Blick ansah, bedeutete das nicht, dass er sie auch liebte. Es bedeutete nicht, dass er sie für mehr wollte als für eine schnelle Nummer. Es bedeutete
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