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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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interessiert. Sie beobachtete seine Reaktion auf Mae, und was sie sah, nahm ihr einige der Sorgen, die ihr die überraschende Romanze und überstürzte Heirat bereitet hatten. Er strahlte so, dass Georgeanne Angst hatte, dass er gleich die Arme ausbreitete, damit Mae sich hineinstürzen konnte. Er strahlte übers ganze Gesicht, und seine Augen leuchteten, als hätte er den Jackpot geknackt. Er sah aus wie ein unsterblich verliebter Mann. Kein Wunder, dass Mae ihm so schnell verfallen war.
    Als Mae vorbeischritt, lächelte sie Georgeanne an und stellte sich neben Hugh.
    »Liebe Brüder und Schwestern im Herrn …«
    Georgeanne senkte den Blick auf die Spitzen ihrer beigefarbenen T-Straps aus Leder. Unsterblich verliebt , dachte sie. Am Abend zuvor hatte sie Charles gesagt, dass sie ihn nicht heiraten konnte. Sie konnte nicht einen Mann heiraten, in den sie nicht unsterblich verliebt war. Ihr Blick schweifte über den Gang zu Johns schwarzen Troddel-Loafers. Schon mehrmals
in ihrem Leben hatte er sie mit diesem Schlafzimmerblick bedacht. Erst als er Lexie das letzte Mal abgeholt hatte, hatte sie diesen »Ich Tarzan, du Jane«-Blick wieder gesehen. Aber Lust war nicht dasselbe wie Liebe. Lust überstand nicht einmal den nächsten Morgen, schon gar nicht bei John. Ihr Blick wanderte über seine langen Beine, seinen Zweireiher und seine weinrot-marineblaue Krawatte. Ihr prüfender Blick glitt weiter in sein Gesicht und zu den blauen Augen, die sie intensiv anschauten.
    Er lächelte. Nur ein kleines, nettes Lächeln, das in ihrem Kopf Alarmglocken auslöste. Sie konzentrierte sich wieder auf die Zeremonie. John wollte etwas von ihr.
    Die Frauen in den vorderen Bankreihen weinten leise, und Georgeanne sah zu ihnen hinüber. Selbst wenn man sie ihr vor der Hochzeit nicht vorgestellt hätte, wäre es nicht zu übersehen gewesen, dass sie zu Hugh gehörten. Die ganze Familie ähnelte sich, von seiner Mutter über seine drei Schwestern bis hin zu seinen acht Nichten und Neffen.
    Sie weinten während der gesamten kurzen Zeremonie und schluchzten während der Schlusshymne weiter. Georgeanne und Lexie schritten feierlich neben John zum Ausgang und durch die Flügeltür, wobei der Ärmel seines marineblauen Blazers mehrmals fast ihren Arm streifte.
    In der Vorhalle schob Hughs Mutter ihren Sohn zur Seite, um zu seiner Braut zu gelangen. »Du bist einfach klasse«, rief sie überschwänglich, als sie Mae umarmte und an die Schwestern weiterreichte.
    Georgeanne, John und Lexie traten beiseite, als sich die kleine Gruppe aus Maes Freunden und Hughs Familie um das Brautpaar scharte, um zu gratulieren.
    »Hier.« Lexie reichte Georgeanne den Korb mit Rosenblättern und seufzte. »Ich bin müde.«
    »Ich glaube, wir können jetzt abhauen und schon mal zum Empfang fahren«, verkündete John und stellte sich hinter Georgeanne. »Soll ich dich und Lexie mitnehmen?«
    Georgeanne drehte sich um und schaute zu ihm auf. Er sah in seinem Hochzeitsanzug sehr stattlich aus, wenn man von der herunterhängenden Rose an seinem Revers absah. Er hatte die Nadel durch den Stiel gepikst statt durch die Blüte. »Wir können erst fahren, wenn Wendell seine Fotos gemacht hat.«
    »Wer?«
    »Wendell. Das ist der Fotograf, den Mae engagiert hat, und wir können erst gehen, wenn er die Hochzeitsfotos gemacht hat.«
    Johns Lächeln wurde zu einer Grimasse. »Bist du sicher?«
    Georgeanne nickte und deutete auf seine Brust. »Deine Rose fällt gleich runter.«
    Er senkte den Blick und zuckte mit den Schultern. »Ich kann so was nicht gut. Kannst du das in Ordnung bringen?«
    Wider besseres Wissen schob Georgeanne den Finger unter das Revers seines marineblauen Anzugs, und während er seinen Kopf über ihren beugte, zog sie die lange, gerade Nadel aus dem Stoff. Sie war John so nah, dass sie seinen Atem an ihrer rechten Schläfe spürte. Der Duft seines Eau de Cologne benebelte sie, und wenn sie den Kopf drehte, würden sich ihre Lippen berühren. Sie schob die Nadel durch den Wollstoff in die dunkelrote Rose.
    »Tu dir nicht weh.«
    »Werd ich nicht. Ich mache das ständig.« Sie fuhr mit der Hand über sein Revers, um unsichtbare Falten glatt zu streichen, und genoss das Gefühl des teuren Materials unter ihren Fingerspitzen.
    »Du steckst Männern ständig Blumen an?«
    Sie schüttelte den Kopf, wobei ihre Schläfe seinen glatt rasierten Unterkiefer streifte. »Ich steck sie mir selbst an. Und Mae. Geschäftlich.«
    Er legte die Hand auf ihren nackten Arm.

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