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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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»Wollt ihr wirklich nicht mit mir zum Empfang fahren? Virgil ist auch eingeladen, und ich dachte, du willst da vielleicht nicht allein hin.«
    Im Chaos der Hochzeitsvorbereitungen war es Georgeanne gelungen, den Gedanken an ihren Exverlobten komplett zu verdrängen. Doch jetzt schnürte sich ihr der Magen zu. »Hast du ihm von Lexie erzählt?«
    »Er weiß es.«
    »Wie hat er es aufgenommen?« Sie strich noch eine letzte unsichtbare Knitterfalte glatt und ließ die Hand sinken.
    John zuckte mit seinen kräftigen Schultern. »Ganz gut. Es ist sieben Jahre her, deshalb hat er es überwunden.«
    Georgeanne war erleichtert. »Dann fahre ich allein zum Empfang, aber danke für das Angebot.«
    »Gern geschehen.« Er strich mit seiner warmen Hand zu ihrer Schulter und zurück zu ihrem Handgelenk. Die Härchen auf ihren Armen kribbelten. »Bist du dir sicher wegen der Fotos?«
    »Was?«
    »Ich hasse es, auf Fototermine zu warten.«
    Er tat es schon wieder. Nahm den ganzen Raum ein und umnebelte ihr Hirn. Ihn zu berühren war pure Wonne und reinste Folter zugleich. »Ich hätte gedacht, daran bist du langsam gewöhnt.«
    »Ich hab auch nichts gegen die Bilder, sondern gegen die Warterei. Ich bin kein sehr geduldiger Mensch. Wenn ich was will, muss es gleich sein.«
    Georgeanne hatte das dumpfe Gefühl, dass er nicht mehr über die Fotos sprach. Und ein paar Minuten später, als der Fotograf sie auf den Stufen vor der Kanzel positionierte, war sie gezwungen, diese ganze Wonne/Folter-Nummer von neuem durchzustehen. Wendell positionierte die Frauen vor den Männern, und Lexie direkt vor Mae.
    »Ich will ein glückliches kleines Lächeln sehen«, bat der Fotograf, dessen sanfte Stimme darauf hindeutete, dass er in engem Kontakt mit seiner weiblichen Seite stand. Als er durch die Kamera auf seinem Stativ lugte, bedeutete er ihnen wild gestikulierend, näher zusammenzurücken. »Kommen Sie, ich will ein glückliches kleines Lächeln auf Ihren glücklichen kleinen Gesichtern sehen.«
    »Ist er mit diesem Künstler auf PBS verwandt?«, fragte John Hugh halblaut.
    »Der Typ mit dem Afro, der Ölgemälde malt?«
    »Genau. Der hat immer glückliche kleine Wölkchen und so ’n Scheiß gemalt.«
    »Daddy!«, flüsterte Lexie laut. »Nicht fluchen!«
    »Entschuldige.«
    »Können Sie alle im Chor ›Hochzeitsnacht‹ sagen?«, fragte Wendell.
    »Hochzeitsnacht!«, brüllte Lexie als Einzige.
    »Das war wirklich gut, kleines Blumenmädchen. Und was ist mit den anderen?«
    Georgeanne sah Mae an, und sie prusteten los.
    »Kommen Sie schon, bitte recht freu-eundlich!«
    »Verdammt, wo hast du den denn aufgegabelt?«, wollte Hugh wissen.
    »Den kenn ich schon seit Jahren. Er war ein guter Freund von Ray.«
    »Ah, das erklärt alles.«
    John umfasste Georgeannes Taille, und ihr Lachen erstarb prompt. Er ließ die Hand auf ihren Bauch gleiten und zog sie an seine harte Brust. Seine Stimme klang rau und tief an ihrem Ohr, als er ihr befahl: »Sag ›Cheese‹.«
    Georgeanne stockte der Atem. »Cheese«, murmelte sie verlegen, und der Fotograf machte ein Foto.
    »Jetzt die Familie des Bräutigams«, verkündete Wendell, während er den Film weiterspulte.
    Die Muskeln in Johns Arm spannten sich an. Er ballte die Hand zu einer besitzergreifenden Faust, und der Saum ihres Kleids rutschte an ihren Schenkeln hoch. Dann ließ er die Hand sinken und trat einen Schritt zurück, sodass zwischen ihnen mehrere Zentimeter Sicherheitsabstand waren. Georgeanne warf ihm einen verunsicherten Blick zu, und wieder schenkte er ihr das nette kleine Lächeln.
    »Hey, Hugh«, rief er und richtete seine Aufmerksamkeit auf seinen Freund, als hätte er nicht gerade Georgeanne eng an sich gedrückt. »Hast du Chelios gecheckt, als wir in Chicago waren?«
    Georgeanne zwang sich, nichts in seine Umarmung hineinzuinterpretieren. Sie war nicht so dumm, nach Beweggründen dafür zu suchen oder ihr Gefühle zuzuschreiben, die nicht existierten. Sie war nicht so dumm, auf seine besitzergreifenden Umarmungen und sein nettes Lächeln reinzufallen. Am besten vergaß sie es einfach. Es bedeutete nichts und führte zu nichts. Sie war nicht so dumm, irgendetwas von ihm zu erwarten.
    Doch eine Stunde später, als sie im Bankettsaal am Büfett stand, das mit Blumen und Leckereien beladen war, versuchte sie immer noch zu vergessen. Sie versuchte, sich nicht ständig nach ihm umzusehen und zu ignorieren, dass er bei einer Gruppe von Männern stand, die ganz offensichtlich

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