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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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wünschte sich, dass er sich selbst in den Hintern treten wollte, weil er sie damals auf diese miese Tour abserviert hatte. Sie zog eine Augenbraue hoch, als würde sie ihm
nicht glauben, und zeigte auf den Couchtisch. »Welche Fotos willst du?«
    »Lass sie alle da.«
    »Na schön.« Sie hatte zu Hause Abzüge. »Dann gib mir das Foto, das du aus meinem Büro geklaut hast.«
    »Gleich.« Er packte sie am Arm und sah ihr fest in die Augen. »Ich will damit sagen, dass du in meinem Haus überhaupt nichts zu befürchten hättest. Du könntest dir die Kleider vom Leib reißen und mit nacktem Arsch rumlaufen, und ich würde nicht mal hinsehen.«
    Sie spürte, wie sich ihr altes Ich wieder meldete, um ihren Stolz zu retten, die alte Georgeanne, die sich keiner Sache sicher gewesen war außer ihrer Wirkung auf Männer. »Schätzchen, wenn ich mir die Kleider vom Leib reißen würde, würden dir die Äderchen in den Augen platzen, du würdest einen Herzanfall kriegen, und ich müsste dich mit Mund-zu-Mund-Beatmung wiederbeleben.«
    »Irrtum, Georgie. Ich verletze nur ungern deine Gefühle, aber ich finde dich total widerstehlich«, beteuerte er, ließ sie los und traf sie noch mehr in ihrem Stolz. »Du könntest mich in den Schwitzkasten nehmen und mir die Zunge in den Hals stecken, und ich würde trotzdem nicht reagieren.«
    »Wen willst du eigentlich überzeugen, dich oder mich?«
    Er musterte sie von Kopf bis Fuß. »Ich stelle nur Tatsachen fest.«
    »Klar. Tja, ich geb dir gleich Tatsachen.« Georgeanne unterzog ihn derselben unverhohlenen Musterung. Sie fing bei seinen strammen Waden an und ließ den Blick über seine muskulösen Schenkel, seine Taille, die kräftige Brust und die breiten Schultern zu seinem attraktiven Gesicht gleiten. Er sah supermännlich aus und irgendwie verschwitzt. »Lieber küsse ich einen toten Fisch.«
    »Georgie, ich hab deinen Freund gesehen. Du küsst schon einen toten Fisch.«
    »Besser als einen doofen Sportlerhohlkopf wie dich.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Bist du dir da sicher?«
    Sie lächelte, zufrieden über die gelungene Provokation. »Vollkommen.«
    Bevor sie wusste, wie ihr geschah, schlang John den Arm um ihre Taille und riss sie an sich. Er krallte die Finger in den Haarknoten auf ihrem Hinterkopf. »Mach den Mund auf und sag ah«, raunte er und presste seine Lippen hart auf ihre. Sie keuchte überrascht und war so überrumpelt, dass sie ihn nicht von sich stieß. Seine blauen Augen fixierten ihre, der Kuss wurde sanfter, und seine Zungenspitze berührte zart ihre Oberlippe. Er leckte ihren Mundwinkel und saugte leicht. Seine Augen schlossen sich langsam, und er zog sie enger an seine Brust. Ein warmer Schauder lief über ihren Rücken, und ihre Kopfhaut kribbelte. Sein Mund war heiß und nass, und bevor sie darüber nachdenken konnte, erwiderte sie seinen Kuss. Sie berührte seine Zunge mit ihrer und machte ein bisschen mehr Druck. Dann stieß er sie genauso jäh, wie er sie an sich gerissen hatte, wieder weg.
    »Siehst du?«, sagte er und atmete tief durch. »Nichts.«
    Georgeanne blinzelte verwirrt und schaute zu ihm auf, wie er dort stand, kalt wie eine Hundeschnauze. Sie spürte immer noch den Druck seines Mundes auf ihrem. Er hatte sie geküsst, und sie hatte es zugelassen.
    »Es gibt also keinen Grund, warum wir beide uns nicht eine Woche lang ein Haus teilen können.« Er wischte sich mit dem Daumen einen roten Flecken von der Unterlippe. »Es sei denn, du hast bei diesem Kuss etwas empfunden.«
    »Nein, nichts«, bemühte sie sich, ihm zu versichern, und verzog die Mundwinkel zu einem Lächeln. Dabei hatte sie
durchaus etwas empfunden. Das tat sie immer noch. Etwas Warmes und Schwereloses in ihrem Bauch. Sie hatte zugelassen, dass er sie küsste, und wusste nicht, warum. Verwirrt schnappte sie sich ihre Aktentasche und lief zur Tür, bevor sie noch losschrie oder weinte oder sich sonstwie zum Narren machte. Vielleicht war es sowieso zu spät. Auf Johns Kuss zu reagieren war eindeutig töricht gewesen.
    Als sie zu ihrem Wagen ging, wurde ihr klar, dass sie sein Haus so überstürzt verlassen hatte, dass sie das geklaute Foto vergessen hatte. Tja, sie hatte nicht vor, zurückzugehen und es zu holen. Jedenfalls nicht jetzt. Und sie würde auch nicht mit ihm nach Oregon fahren. Auf keinen Fall. Nada . Nie im Leben.
     
    John stand auf der Veranda, die hinten an seinem Hausboot angebaut war, und schaute auf den Lake Union hinaus. Er hatte sie geküsst. Sie angefasst.

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