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Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition)

Titel: Liebe, fertig, los!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Lexie entgegen und schlenderte damit zum Ledersofa. Es war ein offizielles Schulfoto, auf dem Lexie gekünstelt in die Kamera lächelte. »Was für Noten hat sie in der Schule?«, fragte er.
    »Im Kindergarten kriegen sie noch keine Noten.«
    Er setzte sich und spreizte die Beine. »Woher weißt du dann, dass sie alles lernt, was sie braucht?«
    »Sie war zwei Jahre in der Vorschule. Sie kann lesen und schon sehr gut einfache Wörter schreiben. Gott sei Dank. Ich hatte solche Angst, dass sie damit Schwierigkeiten haben könnte.«
    Als sie sich neben ihn setzte, schaute er sie an. »Warum?«
    Georgeanne lächelte gezwungen. »Ach, nur so.«
    Sie log, aber er wollte sich nicht mit ihr streiten – noch nicht. »Ich hasse es, wenn du das tust.«
    »Was?«
    »Lächeln, obwohl dir nicht danach ist.«
    »Pech. Es gibt auch einiges, das ich an dir nicht mag.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel, dass du gestern das scheußliche Bild aus meinem Büro geklaut hast und für seine Rückgabe eine Gegenleistung forderst. Ich lasse mich nur ungern erpressen.«
    Er hatte gar nicht vorgehabt, sie zu erpressen. Er hatte das Foto nur mitgehen lassen, weil es ihm gefiel. Sonst nichts. Er schaute sich so gern ihr schönes Gesicht und ihren schwangeren Bauch an, in dem sein Baby war. Wenn er es sich anschaute, schwoll seine Brust vor männlichem Stolz an, und er erstickte fast vor Selbstgefälligkeit. »Georgie, Georgie.« Er seufzte. »Ich dachte, diese hässlichen Anschuldigungen hätten wir schon am Telefon geklärt. Ich hab dir doch gesagt, ich hab mir das Bild nur geliehen «, schwindelte er. Er hatte nie die Absicht gehabt, es zurückzugeben, doch dann hatte sie angerufen und ihn deshalb fertiggemacht, und da hatte er beschlossen, ihre Emotionalität zu seinem Vorteil zu nutzen.
    »Jetzt gib mir das geklaute Foto zurück.«
    John schüttelte den Kopf. »Erst, wenn du es durch etwas ersetzt, das einen ähnlichen oder noch größeren Wert hat. Das hier ist irgendwie gekünstelt«, kritisierte er und legte das Schulfoto auf den Couchtisch. »Was hast du sonst noch zu bieten?«
    Sie reichte ihm ein Porträt, das in einem Studio für Glamourfotos aufgenommen worden war. Er starrte fassungslos auf sein kleines Mädchen, das mit einer dicken Schicht Makeup, langen Strass-Ohrringen und einer flauschigen violetten Boa wie ein Flittchen aussah. Er runzelte die Stirn und warf es auf den Tisch. »Wohl eher nicht.«
    »Das ist ihr Lieblingsfoto.«
    »Dann überleg ich’s mir noch mal. Noch was?«
    Sie sah ihn finster an und beugte sich vor, um noch tiefer in ihrer Aktentasche zu wühlen. Dabei teilte sich der Seitenschlitz ihres Rockes, rutschte an ihrem Schenkel hoch und gestattete ihm einen kurzen Blick auf nacktes Fleisch zwischen einem hellbraunen Strumpf und einem taubenblauen Strumpfhalter. Heilige Muttergottes. »Wo willst du in diesem Aufzug hin?«
    Sie richtete sich auf. Der Schlitz schloss sich wieder, und die Vorstellung war vorbei.
    »Ich mache einen Hausbesuch bei einer Kundin in der Mercer Street.« Sie reichte ihm ein weiteres Foto, doch er würdigte es keines Blickes.
    »Bist du sicher, dass du dich nicht mit deinem Freund triffst?«
    »Mit Charles?«
    »Hast du denn mehr als einen?«
    »Nein, ich hab nicht mehr als einen, aber ich bin mir ganz sicher, dass ich mich nicht mit ihm treffe.«
    John glaubte ihr kein Wort. Frauen trugen solche Dessous nur, wenn sie vorhatten, sie jemandem zu zeigen. »Willst du einen Kaffee?« Er stand auf, bevor ihn seine Vorstellungskraft in eine Fantasie aus weichen Schenkeln und blauer Spitze hineinzog.
    »Gern.« Georgeanne folgte ihm in die Küche, und ihre Absätz klapperten auf dem Hartholzboden.
    »Charles mag mich übrigens nicht«, informierte John sie, während er Kaffee in zwei marineblaue Becher goss.
    »Ich weiß, aber ich hatte auch nicht den Eindruck, dass du ihn mochtest.«
    »Nein. Tu ich auch nicht«, räumte er ein, doch seine Abneigung gegen den Mann war nicht persönlich gemeint. Klar, der Typ war ein echtes Arschloch, aber das war nicht sein Haupteinwand.
John war der Gedanke an einen fremden Mann in Lexies Leben grundsätzlich zuwider – Punkt. »Wie ernst ist eure Beziehung?«
    »Das geht dich nichts an.«
    Möglich, aber er wollte der Sache trotzdem auf den Grund gehen. Er reichte ihr den Becher. »Milch oder Zucker?«
    »Hast du Süßstoff?« »Ja.« Er durchstöberte den Schrank nach dem kleinen blauen Spender und reichte ihr einen Löffel. »Dein Freund geht mich

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