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Liebe gegen jede Regel

Liebe gegen jede Regel

Titel: Liebe gegen jede Regel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Grey
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um, behielt die Zügel dabei aber in der Hand.
    »Die werden nirgendwohin abhauen, sie mögen es hier.«
    Eli sah skeptisch aus, warf aber die Zügel über den Sattel und Twilight fing genauso zufrieden wie Kirk an zu grasen. Geoff setzte sich auf einen umgefallenen Baumstamm und hörte dem Wasser zu.
    Eli ließ sich neben ihm nieder. »Ich will nicht aufdringlich sein, aber kann ich Sie etwas fragen?«, fragte Eli. Geoff nickte langsam.
    »Ist Len Ihr Onkel?«
    Das war die Frage, auf die Geoff insgeheim schon die ganze Zeit gewartet hatte. Er hatte sich schon lange dazu entschieden, Eli die Wahrheit zu sagen, aber er war sich noch nicht sicher, wie er es ihm verständlich machen sollte. Er hatte ein wenig im Internet geforscht, wie die Amish über Homosexualität dachten, und wenn er ehrlich sein sollte, machte er sich Sorgen, dass die Antwort Eli vertreiben würde.
    »Nein, Len war der Partner meines Vater.« Eli setzte dazu an, etwas zu sagen, aber Geoff stoppte ihn. »Da gibt es etwas, das du verstehen musst, und ich würde mir wünschen, dass du zumindest versuchst, unvoreingenommen zu sein.« Eli nickte. »Len und mein Vater waren Liebhaber. Sie haben mich fast von Anfang an zusammen großgezogen.«
    Elis Mund stand weit offen. »Du meinst Len und dein Vater waren Sodomiten?«
    »Wir benutzen das Wort ‚schwul‘ , aber ja.« Geoff beobachtete, wie Eli hart schluckte, aber nichts sagte. Sein Gesichtsausdruck war nicht zu deuten. »Ich weiß, was die Bibel darüber sagt, aber da gibt es noch etwas, das du wissen solltest: Len und mein Vater haben einander für mehr als zwanzig Jahre sehr geliebt. Sie haben sich unterstützt, kümmerten sich umeinander, wenn sie krank waren, kümmerten sich um mich – ich kann einfach nicht verstehen, wie diese Art von Liebe falsch sein soll.«
    »Ich habe von solchen Leuten gehört, aber ich habe nie zuvor so jemanden getroffen. Len scheint so nett zu sein, ich...« Elis Worte verstummten allmählich und Geoff konnte die Verwirrung in seinem Gesicht sehen.
    »Eli, ich weiß, dass das schwer mit dem zu vereinbaren ist, was man dich dein ganzes Leben lang gelehrt hat, aber denk bitte für mich darüber nach.« Die unglaublich blauen Augen hoben den Blick vom Boden und bohrten sich mit der Intensität eines Hurrikans in Geoffs. »Die Bibel sagt viel über viele Dinge, aber sie sagt immer, dass Liebe gut sei. Dad und Len liebten sich sehr und der Rest ist unwichtig.«
    Geoff erhob sich und schritt über die Lichtung, um Kirk den Hals zu tätscheln. Er wartete auf Elis Antwort.
    »Macht das Sie... dich so wie... sie?«
    »Eli, das richtige Wort ist ‚schwul‘ und ja, ich bin schwul, aber nicht wegen ihnen. Das war nichts, was sie mir beigebracht haben. Das ist eben das, was ich bin, genau wie mein Haar und meine Augen braun sind. Es ist ein Teil dessen, wie ich geschaffen worden bin.« Eli saß mit steinernem Gesichtsausdruck da. »Es tut mir Leid, falls dir dabei nicht wohl zumute ist und falls du gehen willst, kümmere ich mich um deine Bezahlung, sobald wir zurück zur Farm kommen. Ich werde es dir nicht übel nehmen. Das zu akzeptieren ist ein harter Brocken für dich.«
    Geoff konnte sehen, wie der Aufruhr in Elis Kopf weiter anhielt, und er wartete, wofür er sich entscheiden würde.
    »Du und Len, ihr seid beide so gut zu mir gewesen. Und ein Grund dafür, dass ich ein Jahr von der Gemeinschaft weg bin, ist, dass ich Probleme mit einigen der Lehren hatte. Papa sagt, dass ich rebelliere und über manche Dinge nicht richtig denke.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Du warst ehrlich zu mir, also muss ich ehrlich zu dir sein.«
    Geoff setzte sich wieder hin, als Eli fortfuhr.
    »Papa folgt dem ‚Alten Weg‘ sehr genau. Andere in der Gemeinschaft fahren in Autos mit oder besitzen Telefone, aber nicht Papa. Nicht einmal fürs Geschäft, was aber sogar die Ältesten akzeptieren würden.« Eli ließ den Kopf hängen, so als würde er sich für etwas schämen.
    »Eli, es gibt da nichts, wofür du dich schämen müsstest. Wenn man schwul ist, tendiert man dazu, die Leute leichter so zu akzeptieren, wie sie sind. Ich werde nicht über dich urteilen, das verspreche ich dir.«
    »Ich habe die Dinge immer anders betrachtet als Papa. Er sagt, dass Telefone falsch sind und dass wir sie nie nutzen sollten, also schließt er all seine Geschäfte nur persönlich ab. Ich habe versucht zu argumentieren, dass sie fürs Geschäft erlaubt sind und dass er, wenn er welche nutzt, mehr Arbeit

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