Liebe gegen jede Regel
lachen und er stimmte mit ein. Beide schüttelten ihre Kleidung aus und schickten noch mehr Mehlstaub in die Luft, der sie in weiß hüllte.
»Du siehst wie ein Geist aus«, neckte ihn Eli.
»Und du siehst wie ein verrückter Schneemann aus.« Das Lachen war ansteckend und jedes Mal, wenn einer von ihnen aufhören wollte, fing der andere wieder an. Mehl verteilte sich überall in der Küche. Auf einmal kam Len herein, schaute sich einmal kurz um und ging gleich wieder raus, kopfschüttelnd und ohne ein Wort zu sagen.
Endlich beruhigte sich das Gelächter und die Luft klärte sich. Elis Augen sprühten vor Begeisterung und Geoff fühlte, wie sein Atem stockte, aber er verbot sich, den Blick abzuwenden. Das Gesicht war einfach zu fröhlich, um es nicht anzuschauen.
»Ich muss das Mehl aus meinem Hemd bekommen.«
Es fing an zu jucken. Geoff knöpfte sein Hemd auf, zog es aus und öffnete die Hintertür, um es auszuschütteln. Als er wieder rein kam, streifte er sich das Hemd wieder über, wobei er Eli beobachtete. Vielleicht hatte Len Recht: Eli schien ihn wirklich sehr genau im Auge zu behalten.
Geoff ging wieder an die Arbeit und maß auch noch das restliche Mehl ab. Er beobachtete Eli aus dem Augenwinkel, während dieser sein eigenes Hemd auszog und draußen hin und her schwenkte, um das Mehl loszuwerden. Geoff erhaschte nur ein paar Sekunden lang einen verstohlenen Blick auf die Haut, aber was er gesehen hatte, war makellos.
‚Verdammt‘...
Geoff lenkte seinen Geist auf seine eigentliche Aufgabe zurück, als sie den Brotteig fertig machten und ihn dann gehen ließen. Sie verbrachten die nächste halbe Stunde damit, das Mehl aufzuwischen, aber Geoff brauchte deutlich länger als das, um das Bild von Elis nackter Brust und offenem Lächeln aus seinem Kopf zu bekommen.
Kapitel 7
»Mein Gott, bin ich froh, dass wir fertig sind.« Geoff stakste steifbeinig in die Küche und hängte seinen Hut an die Garderobe in der Nähe der Tür. »Ich schwöre, ich hab' während der letzten Woche die Hälfte des Mason Country bepflanzt.«
Seine Beine und sein Rücken schmerzten, aber er bewegte sich weiter in der Hoffnung, so seine Muskeln vom Krampfen abhalten zu können.
Len stand vom Tisch auf und brachte ihm eine Tasse Kaffee. »Hast du gut gemacht. Nach dem Regen letzte Woche hätte ich nicht gedacht, dass wir alles rechtzeitig ausgesät bekommen. Aber du hast es geschafft.«
Geoff wollte sich hinsetzen, besann sich aber eines Besseren. »Ich fühle mich, als wäre der Traktorsitz an meinen Hintern festgewachsen, aber ich bin rechtzeitig fertig geworden.«
Tatsächlich fühlte er sich richtig gut, so als hätte er etwas wirklich Großartiges vollbracht. Alle Felder waren bepflanzt und es war immer noch eine Woche bis zum ‚Memorial Day‘ . Zugegeben, es hatte ihn fast umgebracht, aber er war fertig geworden.
»Hat es Eli gefallen, den Traktor zu fahren?«, fragte Len.
Geoff warf ihm einen ‚Woher-weißt-du-das?‘- Blick zu.
»Ich hab' euch beide gesehen, als ich heute Nachmittag in die Stadt gefahren bin.«
»Ja, ich glaub schon. Zuerst war er nervös, aber dann schien er richtig begeistert. Ich hab' das Gefühl, dass er gerne Neues ausprobiert.«
Womit Eli in jeder Hinsicht ein amisher Rebell war.
»Du solltest langsam ins Bett gehen.«
Geoff nickte und ging nach oben. Auf dem Weg in sein Zimmer traf er auf Eli.
»Geoff, geht’s dir gut?« Die Sorge in Elis Stimme ließ ihn innehalten und sich umdrehen.
Geoff lächelte. Die Anspannung auf dem hübschen Gesicht war wirklich rührend. »Alles in Ordnung, bin nur müde.«
»Du kannst kaum laufen.« Eli trat auf ihn zu, nahm seinen Arm und half ihm ins Schlafzimmer, wo er ihn auf der Bettkante absetzte. »Bist du sicher, dass es dir gut geht?«
»Ja, ich bin nur wirklich ziemlich fertig.«
Elis besorgter Gesichtsausdruck ließ in Geoff den Wunsch aufkommen, nach ihm zu greifen und solange zu küssen, bis ein Lächeln jede Sorgenfalte vertrieben hatte. Er erwischte sich tatsächlich dabei, sich ein wenig nach vorne zu beugen, wich dann aber schnell wieder zurück.
Er konnte es nicht, er konnte das Risiko nicht eingehen. Er hatte die letzten zwei Wochen im festen Vorsatz verbracht, über Eli ausschließlich als Mitarbeiter der Farm zu denken. Aber das wurde zunehmend schwerer und schwerer.
Außerdem wusste er nicht, ob Eli nun überhaupt interessiert war oder nicht, und auch wenn er es war... Er musste damit aufhören. Eli war nur ein
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