Liebe gegen jede Regel
Geoffs Brust ab.
»Das sieht sehr gut aus. Wir werden den Tropf entfernen und Sie bekommen ein leichtes Abendessen. Sie sollten morgen nach Hause gehen können, vorausgesetzt, Sie schonen sich in der kommenden Woche.«
»Aber ich kann mich wieder normal bewegen?« Geoff war begierig darauf, ihre morgendlichen Ausritte wieder aufzunehmen.
»Autofahren sollte kein Problem sein.« Er schaute nicht einmal vom Krankenblatt auf.
»Ich meinte eigentlich Reiten.«
Das überraschte den Arzt. »Solange es nicht zu anstrengend ist und definitiv noch nicht in den nächsten paar Tagen.« Geoff nickte und der Arzt deckte ihn wieder zu, bevor er den Vorhang zur Wand zurück schob. »Ich mache morgen Früh die Visite und entscheide dann, ob Sie nach Hause dürfen.«
»Danke.« Der Doktor ging und kurze Zeit später wurde ihm ein Tablett mit Essen gebracht. Er hatte Hunger und zu seiner Überraschung war das Essen gar nicht mal so übel.
»Worüber haben du und Tante Mari geredet?«
Eli lehnte sich im Sessel zurück. »Über dich hauptsächlich und deine Tante Janelle. Mari hat gesagt, ich soll sie nicht so viel beachten und dass sie nur verbittert ist.«
»Das stimmt.« Geoff aß weiter, plötzlich halb verhungert. »Es sollte nicht so klingen, als würde ich dich ausschließen, aber ich wollte nicht, dass sie ihr Gift auf dich verspritzt. Sie hat’s versucht, aber ich bin nicht drauf eingegangen.« Er strich mit einer Hand Elis Arm entlang. »Sie kann ein bösartiger, rachsüchtiger Mensch sein.«
»Daran habe ich keine Zweifel. Sie sieht aus wie Papa, wenn er uns zeigen will, wer der Herr im Haus ist.«
»Genau das ist es. Janelle ist es gewohnt, die Oberhand zu haben und wenn sich jemand dagegen wehrt, intrigiert oder schikaniert sie denjenigen so lange, bis sie ihren Willen bekommt.« Tief in seinem Innern fragte er sich schon, was sie als nächstes vorhatte.
Geoff beendete seine Mahlzeit und die Krankenschwester kam zurück, um den Tropf zu entfernen und ihm ein wenig mehr Wasser zu bringen. Sobald sie wieder weg war, ließ Geoff Eli die Tür anlehnen, um den Lärm zu dämpfen.
»Ich bin so müde.«
»Dann ruh' dich aus. Ich werde hier sein, wenn du aufwachst.«
Geoff streckte die Hand aus und Eli hielt sie fest, als er zurück in den Schlaf driftete. Kurz umschwirrte ihn noch der Gedanke daran, wie schön es zu Hause sein würde, wo er Eli richtig im Arm halten konnte, dann war er eingeschlafen.
Kapitel 10
Geoff fühlte sich rastlos, sehr rastlos. Drei warme, schöne Sommertage lang war er nun schon im Haus eingesperrt. Er wollte reiten gehen und Zeit mit Eli verbringen, aber am allermeisten wollte er einfach raus. Er hatte schon die Farmberichte auf den aktuellen Stand gebracht und alle Konten fertig in den Computer übertragen. Aber mehr als alles andere war er es leid, alleine zu schlafen. Seit jenem Nachmittag im Krankenhaus, wo sie zusammen ein Nickerchen gehalten hatten, war es nicht möglich gewesen, Eli vernünftig im Arm zu halten.
An seinem letzten Abend im Krankenhaus hatte er Eli davon überzeugen müssen, mit Len zurück zur Farm zu fahren, anstatt eine dritte Nacht im Sessel im Krankenzimmer zu schlafen. Außerdem war er davon ausgegangen, dass das Krankenhaus das nicht erlauben würde, jetzt, wo er wach gewesen war.
Er hörte, wie die Hintertür sich öffnete und wieder schloss, dann Schritte im Haus und schließlich lugte Elis Gesicht ins Büro.
»Was machst du hier? Du sollst im Bett liegen!«
»Ich halte es nicht mehr aus und ich mache nur Buchhaltung, nichts Anstrengendes.« Er hielt tatsächlich die Hände hoch als Zeichen seiner Kapitulation. Sein ruhiger, umgänglicher Amish-Freund wurde neuerdings zum Feldwebel, sobald er das Haus betrat. Er ging sicher, dass Geoff seine Medikamente nahm, sich ausruhte und die Anweisungen des Arztes peinlich genau einhielt.
Elis Gesicht nahm einen strengen Ausdruck an, wurde aber schnell wieder weicher.
»Das sehe ich. Und das will ich auch für dich hoffen.« Die blauen Augen glitzerten verschmitzt. »Wenn du brav bist und dich ausruhst, könnten wir morgen reiten gehen.«
‚Halleluja‘, frische Luft, die Gelegenheit Kirk zu reiten und vielleicht mit Eli alleine sein. Das war fast genug, um ihn den Rest des Tages im Bett zu halten... fast. Er fühlte sich ziemlich gut, seine Atmung war stabil und fiel ihm auch nicht mehr allzu schwer. »Okay, ich schone mich, ich versprech's.«
Eli schlenderte zu ihm herüber. »Dann will ich
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