Liebe gegen jede Regel
wie Leute sich im Haus bewegten, aber sein Zimmer war dunkel. Er fand endlich eine komfortable Position und ließ sich wieder vom Schlaf übermannen. Verdammt, er war einfach nur dankbar, dass er sich nicht mehr die Seele aus dem Leib hustete. Diesmal war sein Schlaf traumlos. Manchmal schwammen kurze Bilder von Eli oder Len durch seinen Verstand und manchmal fühlte er sich so, als würde er unter Wasser schwimmen, aber dann waren da nur noch Leere und Nichts.
Er öffnete die Augen. Das Zimmer war dunkel und da lag etwas über seinem Mund und seiner Nase. Er versuchte, es abzunehmen, aber er war zu müde, also ließ er es bleiben. Er konnte auch so atmen, also war es ihm egal. Als er den Kopf drehte, konnte er sehen, dass jemand in dem Sessel neben seinem Bett saß, aber das ergab nicht wirklich Sinn. Warum saß Eli in einem Sessel, anstatt neben ihm zu schlafen? Er versuchte zu sprechen, aber sein Hals war wund und so trocken, dass er es einfach nicht schaffte. Außerdem war es warm und gemütlich, also schloss er die Augen einfach wieder und ließ alles entgleiten.
Als er seine Augen wieder öffnete, war das Zimmer heller und er erkannte, dass das Ding über seinem Mund eine Sauerstoffmaske war und er in einem Krankenhausbett lag. Langsam schaute er sich im Zimmer um. Er war alleine.
‚Wie lange bin ich schon hier‘?
Der Raum war spartanisch eingerichtet, aber an der Wand konnte er eine Digitaluhr sehen, die ihm sagte, dass es acht Uhr war - vermutlich morgens - und der zehnte Juni. ‚Zehnter Juni‘! Das letzte, an das er sich erinnern konnte war, dass er vor zwei Tagen ins Bett gegangen war.
‚Ich muss verdammt krank gewesen sein‘.
Er hörte Schritte und blickte zur Tür, durch die Eli gerade mit einer Tasse Kaffee in der Hand den Raum betrat. Als Eli sah, dass Geoffs Augen offen waren, lächelte er breit, stellte die Tasse auf dem Beistelltischchen ab und eilte zum Bett, wo er seine Arme unter Geoffs Körper wühlte, bis er ihn ganz umarmen konnte.
»Ich dachte... du hast so lange geschlafen...« Der Schmerz und die Sorge in Elis Stimme waren laut und deutlich zu hören.
Geoffs Hals war so trocken, dass er nicht sprechen konnte, aber er benutzte die Hand ohne Infusionsnadel, um Elis Hinterkopf zu streicheln. Er schloss die Augen und genoss das Gefühl von Elis Armen um sich.
»Sieht so aus, als würde es dir besser gehen.« Geoff schaute über Elis Schulter und sah Len ins Zimmer kommen. Dieser tätschelte Elis Schulter behutsam, aber Geoff deutete ihm, dass es in Ordnung war und fuhr damit fort, Elis schwarzes Haar zu streicheln. Er hatte Eli wohl einen ziemlichen Schrecken eingejagt und wollte diesen nun so schnell wie möglich vertreiben.
Len drückte den Knopf, der jemanden vom Personal rief und ein paar Minuten später kam eine Krankenschwester mittleren Alters mit fürsorglichem Gesicht in den Raum.
»Könnten Sie seinen Arzt wissen lassen, dass er wach ist?«
»Natürlich, Schätzchen, lassen Sie mich nur schnell nach ihm sehen.« Sie legte ihre Hand auf Elis Rücken. »Herzchen, ich muss ihn kurz untersuchen.«
Langsam ließ Eli los, die Arme lösten sich hinter Geoffs Rücken.
»Sie haben uns einen ganz schönen Schrecken eingejagt, junger Mann«, meinte sie freundlich, während sie seinen Puls fühlte und seine Temperatur maß.
»Fast normal, sehr schön.« Sie notierte es rasch in seiner Kartei und nahm dann ihr Stethoskop heraus, um seine Lungen abzuhören. »Das klingt doch auch schon viel besser.« Sie sammelte ihre Ausrüstung wieder ein. »Ich rufe den Doktor, vielleicht können wir den Sauerstoff schon weglassen. Und ich bringe Ihnen was zu trinken.«
Geoff nickte und versuchte, ihr zu danken, gab aber auf und lächelte nur. Sie erwiderte es und verließ den Raum. Geoff schaute zu Len, von dem er sich eine Erklärung erhoffte, was passiert und wie er hier gelandet war.
»Wir haben dich im Bett mit hohem Fieber gefunden, du hast geschwitzt wie Hölle, also haben wir dich in die Ambulanz gebracht. Sie haben sofort eine Lungenentzündung diagnostiziert, dir Antibiotikum und Sauerstoff verabreicht. Das ist fast zwei Tage her.«
Die Krankenschwester kam noch einmal herein und nahm ihm die Maske ab, bevor sie den Sauerstoff abstellte.
»Wenn Sie Probleme mit dem Atmen haben, drücken Sie sofort den Knopf.«
Sie ließ ein Glas mit kleinen Eiswürfeln auf dem Beistelltisch stehen. Eli kam sofort, setzte sich an den Bettrand und schnappte sich das Gefäß. Er hielt Geoff ein
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