Liebe gegen jede Regel
dieses Mal hielt Eli sie nicht zurück. Er warf sich in Geoffs Arme und klammerte sich an ihn.
Geoff wusste, dass er Eli jetzt sagen könnte, dass er alles dafür tun würde, ihn zum Bleiben zu bewegen. Dass er die Farm verkaufen und auf die andere Seite des Kontinents ziehen würde. Er würde sich auf die Knie werfen und betteln, dass Eli blieb, wenn er davon ausginge, dass es helfen würde. Aber das würde es nicht. Er liebte Eli, tief in seinem Herzen und seiner Seele, und den Teil, den er besonders liebte, war, dass Eli der fürsorglichste, großzügigste Mensch war, den er je getroffen hatte. Wie konnte er also von ihm verlangen, gegen sein Naturell zu handeln und bei ihm zu bleiben? Er erkannte, dass das unmöglich war.
»Du guter, guter Mann.« Geoff ließ seine Finger durch Elis Haare gleiten. »Ich liebe dich so sehr.«
Elis Tränen verebbten langsam. »Ich bin gefangen und es gibt keine einfache Lösung. Wenn ich bleibe, habe ich dich, aber meine Familie muss dafür büßen und ich werde sie nie wieder sehen können. Wenn ich gehe, gebe ich den einen Menschen auf, den ich mehr als alles andere liebe, aber ich erspare ihnen die Gefahr, möglicherweise verstoßen zu werden.«
»Aber sie haben doch nichts getan.«
»Das ist eigentlich das Schlimmste daran, nicht wahr? Sie werden der Mittäterschaft bezichtigt und verdammt. Nicht offiziell, aber die anderen werden sie schlecht behandeln. Papa wird respektiert, er ist einer der Führer der Gemeinschaft, aber man würde ihn ignorieren und die Familie wäre gezwungen, an den Dorfrand zu ziehen. Die Leute meiden sie auf der Straße. Sie werden ihr Brot woanders kaufen und Papa bleibt auf seinen Möbeln sitzen und bekommt keine Hilfe mehr bei großen Aufträgen.« Eli sah Geoff in die Augen. »Ich sehe keinen andern Ausweg.«
Geoff fühlte wie sein Herz brach. Er wusste, dass er Eli verlieren würde, aber es schmerzte ihn mehr, seine Qualen sehen zu müssen. Er hatte keine andere Wahl.
»Wann gehst du?«
Eli schniefte leise. »Ich sollte sofort aufbrechen und den Schmerz nicht noch verlängern.«
»Nein! Du kannst morgen früh los. Ich möchte noch eine Nacht mit dir, eine letzte Chance, dich festzuhalten und bei dir zu sein, eine letzte Chance, um mich zu verabschieden. Ich brauche etwas, von dem ich den Rest meines Lebens zehren kann.«
Eli erhob sich und versuchte sichtlich, sich zusammenzureißen. »Ich auch.«
Er machte sich auf den Weg nach oben und dann hörte Geoff, wie sich eine Zimmertür schloss. Er überlegte, ob er Eli folgen sollte, entschied sich aber dagegen. Er brauchte Zeit zum Nachdenken... Aber halt. Das war eigentlich das Letzte, was er tun sollte. Er hatte nur noch ein paar Stunden mit Eli und er würde verdammt noch mal das Beste daraus machen.
Geoff stieg die Treppen hinauf und klopfte an Elis Tür. »Eli, ich bins.« Langsam öffnete sich die Tür und gab die Sicht auf gerötete, geschwollene Augen frei. »Komm her.«
Zögerlich kam Eli der Aufforderung nach und Geoff drückte ihn fest an sich. »Es wird alles gut.«
»Wie?«
»Ich weiß nicht. Ich wünschte, ich wüsste es. Musst du noch irgendwas erledigen?«
Eli schüttelte den Kopf. »Ich hab’ nicht viel, was ich mit zurücknehme.«
»Oh.« Geoff beugte sich zu ihm hinüber und küsste Eli. Er wusste, dass jeder Kuss ihr letzter sein könnte, also wollte er jeden einzelnen genießen und dieser machte keinen Unterschied. Eli sank gegen ihn und er nutzte das nur zu gerne aus, verschlang die empfindsamen Lippen und den süßen Mund beinahe, bevor er sich langsam zurückzog.
»Ich bin gleich wieder da.« Geoff dreht sich um und ging wieder nach unten in die Küche. Er stellte ihnen rasch ein einfaches Abendessen zusammen, packte alles auf ein Tablett und trug es, nach einem kurzen Zwischenstopp im Wohnzimmer, nach oben. Er klopfte und Eli öffnete die Tür, nur mit der winzigen, pinken Badehose bekleidet.
Geoffs Augen fielen ihm beinahe aus dem Kopf . »Was ist das ?«
»Raine hat mir das hiergelassen und ich wollte es für dich anziehen.«
Geoff stellte das Tablett auf der Kommode ab und schlüpfte aus seinem Hemd und der Hose, so dass er nur noch in Unterwäsche vor Eli stand.
»Ich hab’ uns was zu essen gemacht.« Er beugte sich weiter vor. »Und danach gehörst du mir.«
Der Kuss ließ Geoffs Knie weich werden. Er schob Eli zum Bett und stellte sicher, dass er es sich gemütlich machte, bevor er das Tablett holte und sich neben ihn auf die Tagesdecke
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