Liebe gegen jede Regel
setzte.
Geoff hatte mit Absicht nur Fingerfood für sie gemacht. Er griff eine Handvoll Trauben und fütterte Eli damit, eine nach der anderen. Eli revanchierte sich, indem er Geoff die Erdbeeren zwischen die Lippen schob und dieser nutzte jede Gelegenheit, um über Elis Finger zu lecken. Zungen, Hände, Lippen, völlig egal, wie er Eli berührte, er musste es auf jede erdenkliche Art, als wenn er sich ein Leben voller Berührungen in nur wenigen Stunden verinnerlichen müsste.
Nachdem sie fertig gegessen hatten, stellte Geoff das Tablett zurück auf die Kommode und stand dann am Fußende des Bettes. Eli sah unglaublich aus in der pinken Badehose, deren enger Stoff nur wenig der Fantasie überließ. Er wollte dieses Bild in Erinnerung behalten, es für später in sein Gedächtnis brennen. Langsam kletterte er aufs Bett, kroch über den wartenden Eli. Sanft, beinahe schon vorsichtig berührten sich ihre Lippen, wagten sich ihre Zungen vor.
Sie waren nicht in Eile, sondern ließen die Spannung langsam zwischen ihnen wachsen. Eli stöhnte leise, als Geoff ihn auf dem Bett in die Waagrechte zog, sich auf ihn ausstreckte und so ihre Haut in Kontakt brachte. Er benutzte eine Hand, um erst den verbliebenen Stoff von Elis Körper, dann von seinem eigenen zu entfernen, als sein Verstand und jede Zelle seines Körpers nach so viel Kontakt zu Eli schrien, wie nur möglich.
Sie liebten sich über Stunden hinweg, zögerten es hinaus, ließen sich Zeit. Hände, Lippen, Zungen, Finger... Sie liebkosten, kosteten, gaben... langsam und sanft, schnell und hart... es spielte keine Rolle. Sie brauchten sich und sie liebten sich, mit allem was sie hatten. Jeder Muskel, jede Kontur und jeder Geschmack und Geruch brannte sich in ihr Gedächtnis. Das hier war ihr letztes Mal.
Es war fast Mitternacht, als sie schließlich befriedigt und ausgelaugt im Bett lagen, sich gegenseitig festhielten und dabei genau wussten, dass es das letzte Mal sein würde.
»Ich habe etwas für dich.« Geoff stieg aus dem Bett und ging zur Kommode. »Ich möchte, dass du das hier mitnimmst.« Er gab Eli ein kleines Foto. »Len hat es gemacht, kurz nachdem ich wieder auf die Farm gekommen bin.«
Eli streckte die Hand aus, während eine Träne über seine Wange rollte. »Ich hab’ gar nichts für dich.«
»Ich brauche nichts.« Geoff knipste das Licht aus und umarmte Eli fest. Er konnte kaum die Augen schließen in der Angst, dass dieser fort sein würde, wenn er sie wieder öffnete. Geoff redete sich ein, dass er nicht weinen oder zusammenbrechen würde, solange Eli noch hier war. Er wusste, dass es irgendwann unvermeidlich war, aber nicht jetzt. Später. Wenn Eli weg war.
Irgendwann schlief er schließlich doch ein, nur um wieder hochzuschrecken, als sich das Bett bewegte. Aber es war nur Eli, der sich umdrehte und so entspannte er sich wieder.
Als Geoff das nächste Mal die Augen öffnete, spitzte die Sonne gerade durch die Fenster. Eli schlief noch neben ihm und Geoff wagte es nicht, sich zu bewegen. Er wusste, sobald Eli wach war, war das der Anfang vom Ende. Also atmete er langsam und gleichmäßig und beobachtete ihn nur. Wie sich die Lippen leicht bewegten, die Augenlider von Zeit zu Zeit flatterten, die schlanke Brust, die blasse Haut, die sich so gut unter seinen Händen anfühlte, das dichte, schwarze Haar. Oh Gott, er würde nie wieder Kirks glänzendes, schwarzes Fell ansehen können, ohne dabei an Elis Haare denken zu müssen.
Dieser Gedanken gab ihm beinahe den Rest, fast hätte er den Tränen nachgegeben, aber er schob ihn von sich weg und legte sich zurück aufs Kissen. Er beobachtete, wie sich Elis blaue Augen öffneten und küsste ihn sanft. Eli kam näher, klammerte sich an ihn und erwiderte den Kuss. Dann stand er langsam auf. Sie wussten beide, dass es noch schwerer werden würde, je länger sie es hinauszögerten.
»Ich seh dich gleich unten.« Eli verließ leise den Raum.
Einen Moment später erhob sich Geoff ebenfalls, streifte sich ein Hemd und eine Jeans über. Abwesend ging er ins Bad, putzte sich die Zähne und schlüpfte in ein paar Schuhe, bevor er nach unten ging, wo Eli auf ihn wartete. Er trug die selbe Kleidung wie zu Beginn und sah auch sonst wieder wie ein ordentlicher, junger, amischer Mann aus.
»Soll ich dich fahren?«
Eli schüttelte den Kopf. »Nein, ich laufe.«
Geoff nickte langsam, rührte sich aber nicht. Er wusste nicht, was er tun sollte. Schließlich machte Eli einen Schritt nach vorne und umarmte
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