Liebe gegen jede Regel
klärte ihn über den Zwischenfall in Ludington auf, nachdem er sich in einen der Sessel hatte sinken lassen. Eli setzte sich aufs Sofa, ohne seinen Blick von ihm zu nehmen.
»Warum sollten sie sowas tun?« Len sah besorgt aus.
»Einer der Typen meinte, dass meine Verwandtschaft es nicht mag, dass ich es mit Jungs treibe. Ich glaube, dass jemand das Gerücht verbreitet, ich hätte was mit einem Minderjährigen.«
Len sprang auf die Füße. »Dieses Miststück!«
»Wir wissen nicht, ob sie es war.« Geoff klang nicht überzeugt, noch nicht einmal gegenüber sich selbst.
»Aber das ist genau das, was sie tun würde. In der ganzen Stadt Lügen verbreiten. Verdammt, sie muss noch nicht mal Lügen erzählen. Alles, was sie tun muss, ist, die Wahrheit ein bisschen auszuschmücken und die Klatschweiber erledigen den Rest.«
Geoff war zu müde, um dem jetzt auf den Grund zu gehen. Langsam kam er auf die Füße, umarmte Len und Raine und hinkte hinauf in sein Schlafzimmer.
Als erstes nahm er etwas gegen die Schmerzen. Dann zog er sich aus und krabbelte ins Bett. Er hörte Stimmen von unten heraufdringen, während er dort lag und seine Gedanken erst zu seinem Vater, dann zu Eli wanderten. Ungewollt schossen ihm Tränen in die Augen und er versuchte, sie wegzuwischen aber es kamen immer mehr.
Vielleicht hätte er nicht hier bleiben sollen. Vielleicht hätte er einfach die Farm verkaufen sollen, als er noch die Chance dazu hatte.
‚Was, wenn sie Eli oder Raine an meiner Stelle verletzt hätten‘?
Er suhlte sich so tief im Selbstmitleid, dass er nicht hörte, wie seine Tür geöffnet und wieder geschlossen wurde, aber er fühlte Elis Umarmung und die Berührung löste eine wahre Flutwelle von Tränen aus.
»Es tut mir leid... es tut mir so leid.« Geoff Körper schmerzte, so sehr schüttelten ihn die Schluchzer.
»Ist ja gut.« Eli wiegte ihn sanft, während er sich an ihn klammerte. »Leg dich hin.« Eli bettete ihn zurück aufs Kissen, als seine Tränen versiegten, und verließ das Bett. Geoff erwartete halb, dass er gehen würde, aber Eli verschwand nur schnell im Bad und kam dann zurück, hielt ihn fest, bis er einschlief.
Geoff hatte eine harte Nacht. Sein Bein tat weh und er schreckte oft hoch, aber Eli war jedes Mal da. Als er am Morgen erwachte, war das Bett leer, aber er hörte Eli im Bad. Er schob die Decken zurück und sah an sich herunter. Seine Hüfte und sein Unterschenkel waren dunkelviolett und sein ganzes Bein fühlte sich steif an und zog unangenehm. Langsam kam er auf die Füße und streifte sich eine Jogginghose und ein Shirt über.
Eli kam aus dem Badezimmer und sah beinahe so schlecht aus, wie er selbst sich fühlte. Er schlüpfte in seinen Hausmantel und ging nach unten, nachdem er Geoff einen kleinen Kuss gegeben hatte.
Raine war schon auf und saß über einer Tasse Kaffee. »Wie geht's deinem Bein?«
»Regenbogenfarben, aber ansonsten ist es nichts Ernstes.« Geoff setzte sich an den Tisch und Len brachte ihm Kaffee, bevor er es ihm gleichtat.
»Die Polizei hat heute Morgen angerufen. Sie haben die drei Männer, die euch angegriffen haben. Sie haben sich gestern über den Tag hinweg betrunken. Der Officer sagte, dass sie in der Zelle sitzen und wegen Körperverletzung angeklagt werden. Er hat außerdem gemeint, dass sie alles gestanden haben, nachdem sie wieder nüchtern waren.« Er nippte an seinem Kaffee. »Einer der Jungs ist Frank und Penny Winters Neffe.«
Geoff seufzte und trank seinen Kaffee in kleinen Schlucken. Dazu fehlten ihm die Worte.
Raine trank seine Tasse aus. »Ich muss los. Bringst du mich noch raus, Geoff?«
Als sie durchs Haus gingen, trafen sie auf Eli, der gerade die Treppen hinunter kam. Raine umarmte ihn fest und sagte etwas zu ihm, das Geoff nicht hören konnte. Dann setzten sie ihren Weg nach draußen zum Auto fort.
»Hast du alles?«, fragte Geoff.
»Len hat mir heute Morgen geholfen. Hey, pass auf dich auf und lass dich davon jetzt nicht unterkriegen, ja? Das waren nur ein paar dumme Jungs, die zu viel getrunken hatten. Und ganz nebenbei: Du musst dich um Eli kümmern.« Raine schnaufte, als er Geoffs Gesichtsausdruck sah, und schlug ihm sanft auf die Schulter. »Er hat alles gesehen und gehört, was letzte Nacht passiert ist und ihm geht's schlechter als dir. Du hast in Chicago gelebt und kennst sowas. Er nicht.« Raine umarmte ihn fest. »Kümmert euch umeinander. Ihr habt euch wirklich verdient.« Raine drückte ihn noch einmal und stieg dann ins
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