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Liebe gut, alles gut (German Edition)

Liebe gut, alles gut (German Edition)

Titel: Liebe gut, alles gut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Mallery
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Tochter sagen würde. Aber er konnte sich nicht auf diese Art und Weise mit Rina einlassen.
    “Kaitlyn …”, begann er.
    Sie seufzte. “Ich sag ja schon nichts mehr.”
    “Danke.”
    Camerons Sprechstunde war an diesem Morgen gut besucht. Simon Bradley, Chirurg an der örtlichen Klinik, brachte seinen Pudel CeCe zur vierteljährlichen Untersuchung. Seit Simon und seine Verlobte das kleine Tier aufgenommen hatten, arbeitete es nicht länger als Therapiehund.
    Cameron hatte jedes Mal wieder Spaß daran, wenn er einen großen, kräftigen Mann dabei beobachtete, wie der liebevoll mit einem winzigen Hund sprach. Das würde er Simon natürlich nicht erzählen. Als CeCe noch im Krankenhaus eingesetzt worden war, um Kinder zu trösten, die unter Verbrennungen litten, war sie häufiger zur Untersuchung in seiner Praxis gewesen. Sie hatten ausschließen müssen, dass sie irgendwelche Krankheiten hatte, die sie auf die Patienten hätte übertragen können.
    “Du weißt, dass Rina heute nicht hier ist?”, fragte er, nachdem er CeCes Herz abgehorcht hatte. Normalerweise wurde der Pudel nach seiner Untersuchung noch im Hundesalon abgegeben.
    “Ja, ich weiß. Sie hat es mir erzählt, als sie angerufen hat.”
    “Rina hat dich angerufen?”
    Simon nickte. “Um die Termine umzulegen. Dabei hat sie auch erwähnt, dass sie neue Räume für ihren Salon sucht. Weil sie mehr Platz braucht.”
    Cameron nickte. Das war die Ausrede, die sie sich ausgedacht hatte. Er wusste, dass Rina diese Halbwahrheit verbreitete, um sowohl Kaitlyn als auch ihn zu schützen. Wenn sie aller Welt verkündete, dass sie leider gezwungen war, aus seiner Praxis zu ziehen, weil der Mann, den sie liebte, zu dumm oder zu egoistisch war, um ihre Gefühle zu erwidern, machte das keinen guten Eindruck. Jedenfalls nicht, was ihn betraf. Und das wollte sie nicht.
    Er fluchte leise vor sich hin. Warum musste sie zu allem Überfluss auch noch so verdammt edel sein?
    “Was?”, fragte Simon besorgt. “Ist mit CeCe alles in Ordnung?”
    “Ja. Entschuldige.” Cameron richtete sich auf. “Ihr geht es gut. Es ist etwas anderes. Ich habe Stress mit einer Frau.”
    “Oh, oh. Das Problem kenne ich”, gab Simon grinsend zu. “Obwohl ich gestehen muss, ich war selbst schuld.”
    Etwas nachdenklicher fügte er hinzu: “Montana hat mir ihr Herz geschenkt, und ich bin geflüchtet. Oder habe es zumindest versucht. Ich habe mir eingeredet, dass es einfacher wäre, keine Beziehung zu haben, als das Risiko einzugehen, die Frau, die ich liebe, zu verlieren. Ich dachte, damit hätte ich alles unter Kontrolle.” Er schüttelte den Kopf. “Was für ein Quatsch. Bei Herzensangelegenheiten hat man keinerlei Kontrolle. Wenn ich daran denke, wie erbärmlich ich geklungen habe, als ich versucht habe, tapfer zu sein, obwohl ich tierische Angst hatte. Ich hätte alles verlieren können. Also, wenn sie auch nur halb so fantastisch ist wie Montana, dann solltest du deinen Stolz runterschlucken, dich für das entschuldigen, was du angestellt hast, und sie anflehen, dich zurückzunehmen.”
    “Interessanter Ratschlag.”
    “Ein guter Ratschlag”, korrigierte Simon ihn.
    Als Cameron später am Nachmittag in sein Büro zurückkehrte, um den Papierkram zu erledigen, merkte er, dass er nicht aufhören konnte, an Simons Worte zu denken. Daran, dass Simon fast das verloren hätte, was ihm am meisten bedeutete. Das Problem war bloß: Wenn Cameron jetzt alles riskierte, um das zu verhindern, konnte er weder sich noch Kaitlyn beschützen. Sie beide könnten …
    Er lehnte sich auf seinem Schreibtischstuhl zurück und schloss die Augen. Wem wollte er eigentlich etwas vormachen? Wovor wollte er sich schützen? Davor, Rina in sein Leben zu lassen? Davor, sie zu einem integralen Bestandteil seiner Zukunft zu machen? Davor, sie zu vermissen? Dazu war es längst zu spät. Es war zu spät, um Kaitlyn davor zu bewahren, womöglich eine weitere Mutter zu verlieren. Sie hatte keine Erinnerungen an ihre leibliche Mutter, aber an Rina würde sie sich erinnern. Sie liebte Rina. Und, darauf hatte seine kluge achtjährige Tochter ihn auch hingewiesen, er liebte Rina ebenfalls.
    Er stand auf, ohne zu wissen, was er als Nächstes denken oder tun sollte. Da traf ihn die Erkenntnis wie ein Blitzstrahl. Er liebte Rina. Deshalb hatte ihr Geständnis ihn so in Angst und Schrecken versetzt, deshalb hatte er an ihrer Beziehung nichts verändern wollen. Wenn er sie liebte, konnte sie ihn verletzen. Dass seine

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