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Liebe Hoch 5

Liebe Hoch 5

Titel: Liebe Hoch 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu , Katrin Koppold , Ivonne Keller , Katelyn Faith , Nikola Hotel
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gehört … ja also … Nee, klar … Ach … Amsterdam, ja? Cool! … Aha. Aha. … Hm. … Ja. Nee, wollte nur frohe Weihnachten wünschen. … Ja. Ciao.«
 
    »Hannes, alte Hütte! Na, was macht das Leben? … Ja … cool … Du sag mal, könnte ich vielleicht ein paar Tage bei dir pennen? … Jaja. Bin ausgezogen … Aha … Hm. Klar … Nein, kein Ding!«
     
    »Servus Marcel, mein Bester! Hör mal, frohe Weihnachten und so. Kann ich bei dir pennen? … Ach so … Klar … Grüße an alle.«
     
    »Hannah, es ist echt frisch und ich habe keinen, bei dem ich pennen kann. Kann ich vielleicht erst nach den Feiertagen ausziehen? Ich entschuldige mich auch für die letzte Nachricht auf deiner Mailbox. Also ich erwarte deinen Rückruf, ja?«
     
    Soviel dazu. Ich habe also jetzt keinen Schlafplatz, keine Freundin, keinen Kater. Würde sagen: es läuft! Also mache ich das, was alle Menschen an Weihnachten tun: sich ein Festmahl gönnen. In meinem Fall ist das eine Currywurst an der Tankstelle, denn die meisten anderen Läden haben geschlossen. Nur der arme Tankwart und ich stehen zusammen an diesem Feiertag hier. Würde ja gerne behaupten, das schweißt uns zusammen oder es ist der Beginn einer lebenslangen Freundschaft – aber als ich die Soße auf den Fußboden kleckere, bekomme ich dafür einen ordentlichen Anschiss. Somit ist das schon der zweite Mensch, der mich an Weihnachten nicht bei sich haben will. Trotzdem versuche ich das Beste aus der Situation zu machen.
    »Sie wären jetzt auch sicher lieber woanders, oder?«
    »Hm.«
    Er antwortet knurrend und ich kaue erst mal ein weiteres Stück Wurst klein, bevor ich es noch mal versuche.
    »Sie fragen sich bestimmt, wieso ich ein Weihnachtsmannkostüm trage, oder?«
    »Nee.«
    Okay. Sowas nennt man also Kurbelkommunikation. Ich kurbele wie verrückt und trotzdem kommt kein Gespräch zustande. Dabei hat man mir mal bescheinigt, dass Small Talk zu meinen absoluten Stärken zählen würde.
    »Also, ich habe heute im Einkaufszentrum kleinen Menschen Weihnachtswünsche erfüllt.«
    »Kleinen Menschen oder Kindern?«
    Oh je, einer von der Sorte! Okay, vielleicht war meine Wortwahl nicht besonders gelungen, aber kann er sich denn nicht denken, was ich meine?
    »Kindern.«
    »Wieso sagen Sie dann nicht Kinder, sondern kleine Menschen? Das könnten nämlich auch Zwerge oder Liliputaner oder Kleinwüchsige sein. Sie wissen schon, diese Menschen, die man immer bei RTL in diesen Schicksalssendungen sieht.«
    »Ich meine aber Kinder.«
    »Sie haben aber nicht Kinder gesagt!«
    »Ich wollte es bedeutungsschwanger klingen lassen.«
    »Ist Ihnen aber nicht gelungen.«
    »Das merke ich.«
    »Wenn Sie als Weihnachtsmann genauso beschissen sind wie als Erzähler von langweiligen Geschichten, dann haben Sie keine Kinder glücklich gemacht. Oder?«
    Nein, das habe ich vermutlich nicht. Zwei Kinder haben angefangen zu weinen, eines hat mich getreten – und das Kind, auf das es ankam, wollte gar nicht zu mir. Also zum Weihnachtsmann …
    »Bin ja auch noch in der Ausbildung.«
    »Quatsch. Sie stehen an einer Tankstelle an Heiligabend. Ich empfehle Ihnen eine Umschulung.«
    »Ach ja?«
    »Klar. Zum Weihnachtsmann taugen Sie nicht.«
    Ehrlichkeit wird überbewertet. Alle sollen ehrlicher sein und sagen, was sie denken. Aber wenn sie es, wie dieser Tankwart, wirklich tun, dann wollen wir es nicht hören.
    »Ich habe einem kleinen Mädchen einen Plüschhasen geschenkt.«
    »Das ändert die Situation natürlich.«
    Dabei lacht er. Er lacht so sehr, dass er sich schüttelt und sein dicker Bauch in der Latzhose tanzt. Obwohl er mich auslacht, muss ich fast mitlachen. Dabei würde ich am liebsten heulen. Und dann macht es irgendwie klick! Nein, wenn ich hier bleibe, dann werde ich kein guter Weihnachtsmann, und dieser Kerl wird recht behalten. Dann ist dieser Abend gelaufen.  
    »Wissen Sie was? Ich werde jetzt da rausgehen und ein kleines Wunder vollbringen!«
    Es klingt überzeugend, wie ich finde. Ein junger Mann, der seine Bestimmung gefunden und – überzeugt von diesem komplett bescheuerten Plan – eine Entscheidung getroffen hat. Ein Mann im Weihnachtsmannkostüm und ohne Wohnung: ich.
    »Na, das will ich sehen!«
    Der Kerl lacht noch immer, aber das stachelt mich an. Es ist Weihnachten. Das Fest der Liebe. Kinder sollten an den Weihnachtsmann glauben dürfen, ohne ihrer Traumvorstellung beraubt zu werden.
    »Das werden Sie auch!«
    Und während er mich weiter schallend auslacht,

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