Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe Hoch 5

Liebe Hoch 5

Titel: Liebe Hoch 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu , Katrin Koppold , Ivonne Keller , Katelyn Faith , Nikola Hotel
Vom Netzwerk:
Das wird immer besser …
    »Wir haben uns getrennt.«
    Dabei will ich gar nicht über Hannah reden. Oder über meinen Job.
    »Das scheint noch ziemlich frisch zu sein, kann das sein?«
    Nele stellt die Frage zaghaft, sie merkt, dass es nicht mein Lieblingsthema wird.
    »Oh ja. Ziemlich.«
    »Deswegen der ganze Kram in deinem Bus?«
    Ich nicke und drücke unbewusst etwas fester auf das Gaspedal.
    »Sie hat diese Entscheidung wohl ziemlich spontan getroffen.«
    Nele sieht mich überrascht von der Seite an.
    »Heute? Sie hat dich heute rausgeschmissen?«
    »Vermutlich hatte sie den Plan schon etwas länger …«
    »Wie kann man jemanden an Weihnachten vor die Tür setzen?«
    Hm, auch ich habe mir in den letzten Stunden diese Frage gestellt. Eine wirklich gute Antwort habe ich darauf nicht, aber Nele wartet.
    »Ganz einfach, du packst das Zeug von deinem Freund zusammen, stellst es vor die Tür, wechselst die Schlösser – und tadah! Fertig.«
    Das klingt genau so bitter, wie ich es meine.
    »Tut mir leid, Ben.«
    Dabei muss es das nicht mal. Es ist gar nicht so schrecklich tragisch. Es war nur das Timing, das hätte sie besser wählen können. Müssen! Aber die Tatsache, dass wir uns trennen, war nun wirklich absehbar. Irgendwie dachte ich immer, dass ich es aussprechen müsste. Jetzt war Hannah schneller.
    »Nicht so schlimm. Ich brauche nur eine Wohnung.«
    Und ein neues Leben. Einen Neuanfang.
    »Ist also kein schönes Weihnachtsfest für dich.«
    »Nein, aber der Rauswurf war gar nicht das Schlimmste.«
    Meine Stimme klingt belegt. Hannah hat Schluss gemacht. Schön. Aber meine Gedanken sind ganz woanders. Nur nicht drüber nachdenken. Nicht jetzt! Schnell, schneide ein neues Thema an!  
    »Und wie kommt es, dass der Papa in Stuttgart wohnt und nicht bei euch?«
    Okay, das ist nicht wirklich fair, aber es lenkt ab. Nele sieht weg, raus aus dem Fenster in die dunkle Landschaft, die an uns vorbeizieht.
    »Er wollte sein Leben dort nicht aufgeben. Seine Freunde, seine Clubs. Wozu umziehen?«
    »Verstehe.«
    »Er kann seine Tochter ja immer mal wieder besuchen, das müsste ja reichen.«
    Sie lacht bitter und sieht wieder zu mir. Ihre Augen haben sich verdunkelt und sehen wie kleine schwarze Punkte aus. Die Erinnerung scheint schmerzhaft und ich sollte nicht darin rumstochern. Aber ich möchte es einfach gerne wissen.
    »Sieht er sie denn oft?«
    »Kommt darauf an. Geburtstag und Weihnachten. Nennst du das oft?«
    »Oh ja.«
    Es rutscht mir nur so raus. Nele wirkt verwirrt und sofort wird ihre Körperhaltung abweisender. Dabei meine ich es gar nicht so, wie sie es auffasst.
    »Typisch. Ihr Kerle haltet selbst jetzt noch zusammen, was?«
    »Quatsch!«
    »Natürlich! Du denkst doch auch, dass ich kein Recht hatte, wegzugehen! Ich hätte schön bleiben und seinem Traum folgen sollen. Nicht meinem!«
    »Das habe ich doch gar nicht gesagt!«
    »Musst du auch nicht. Das denken doch alle.«
    Sie sieht wieder weg und gibt mir gar nicht die Chance, meine Meinung zu der Situation zu sagen. Aber wieso sollte sie das auch interessieren? Es klingt ganz so, als ob schon jede Menge Leute ihre Meinung zu dem Thema abgegeben hätten.
    »Mama?«
    Laras Stimme erreicht uns von der Rücksitzbank. Als hätte sie uns beide angesprochen, drehen wir uns beide um.
    »Mir ist ein bisschen schlecht.«
    Sofort nehme ich den Fuß vom Gas, was ich schon beim 100er-Schild hätte machen sollen … Als würde das Laras Übelkeit aufhalten …
    »Oh, Maus. Du musst tief in den Bauch einatmen und an was Schönes denken, ja?«
    »Habe ich schon versucht.«
    Im Rückspiegel kann ich erkennen, dass sie etwas blasser wirkt, als noch vor einigen Kilometern.
    »Soll ich den nächsten Parkplatz anfahren?«
    »Ja, das wäre nett.«
    Nele lächelt mich dankbar an und dreht sich wieder zu Lara.
    »Alles wird gut, Maus.«
    »Ich glaube, ich muss spucken.«
    Nele sieht entschuldigend zu mir, aber ich kenne das.
    »Im Handschuhfach muss irgendwo eine Plastiktüte sein. Vielleicht braucht sie die.«
    Schon während ich es ausspreche, will ich mir die Zunge abbeißen. Natürlich weiß ich noch, wo ich alles versteckt habe. Nur reingestopft, Deckel zu und weg. Keiner hat es mitgekriegt. Aber jetzt sehe ich, wie Nele das Handschuhfach öffnet und ihr die losen Blätter entgegenfallen. Sie fängt sie auf, bevor sie in den Fußraum rutschen und wühlt dann weiter in den Untiefen des Fachs. Vielleicht hat sie die Seiten gar nicht bemerkt. Schließlich findet sie die

Weitere Kostenlose Bücher