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Liebe Hoch 5

Liebe Hoch 5

Titel: Liebe Hoch 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adriana Popescu , Katrin Koppold , Ivonne Keller , Katelyn Faith , Nikola Hotel
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Tüte und reicht sie Lara. Gerade noch rechtzeitig, denn schon übergibt sich die Kleine in die Tüte.
    »Oh je!«
    Am liebsten würde Nele nach hinten klettern und ihre Kleine in den Arm nehmen, da bin ich mir sicher. Aber stattdessen dreht sie das Fenster runter und lässt die frische Winterluft ins Innere.
    »Ich kann das nicht so gut ab.«
    »Na ja, Kotze ist nicht für jeden etwas.«
    Ich zwinkere ihr zu, während ich die Ausfahrt zum Parkplatz nehme und bei der ersten Gelegenheit den Bus zum Stehen bringe.
    Kaum steht der Wagen, steigt sie auch schon aus. Ich folge ihrem Beispiel und ziehe die Schiebetür auf. Lara sitzt wie ein Häufchen Elend auf ihrem Sitz und übergibt sich noch einmal in die Plastiktüte. Nele streichelt aus der größtmöglichen Entfernung ihre Schulter und sieht zu mir. Das Ganze ist ihr peinlich, dabei müsste es das gar nicht. Ich zucke die Achseln und setze ein schiefes Grinsen auf.
    »Soll ich mal?«
    »Ja bitte.«
    Ich klettere zu Lara in den Innenraum und befreie sie vorsichtig vom Sicherheitsgurt. Ein bisschen Farbe kehrt in ihr Gesicht zurück, als sie mich aus ihren blauen Knopfaugen ansieht.
    »Da bin ich wohl etwas zu rasant gefahren, oder?«
    Sie nickt erschlagen. Ich hebe ihren schlaffen Körper aus dem Sitz und trage sie nach draußen, wo sie tief einatmet.
    »Sollen wir uns mal da drüben hinsetzen?«
    Eine Holzbank steht in der Nähe und ich halte ihre Hand, während sie auf zittrigen Beinen neben mir herläuft. Nele folgt uns in sicherer Entfernung. Nein, das hier ist kein Spaß, aber mein Zivildienst damals hat mich abgehärtet, inzwischen kann ich das ziemlich gut verkraften. Lara setzt sich hin und sieht von der Tüte zu mir.
    »Ich habe sie vollgemacht!«
    Darauf kann sie allerdings stolz sein, und so nehme ich sie ihr ab und werfe sie in die Tonne neben uns.
    »Ich hole uns ein Wasser.«
    Nele nickt in Richtung Tankstellen-Shop einige Meter weiter und wir nicken. Wasser hilft ja bekanntlich immer.
    »Geht es denn wieder etwas besser?«
    Sie nickt, aber so richtig überzeugend wirkt sie dabei nicht.
    »Wir machen jetzt erst mal eine kleine Pause. Wenn du dich besser fühlst, dann fahren wir einfach weiter. Was meinst du? Guter Plan?«
    Sie zuckt die Schultern und die erste Träne kullert über ihre Wangen. Kotzende Kinder kann ich viel besser handhaben als weinende Kinder.
    »Hey hey, du musst nicht weinen. Das ist gar nicht schlimm.«
    Aber sie schlägt die Hände vors Gesicht und fängt an zu weinen. Das habe ich ja mal wieder genial hingekriegt.
    »Lara, das ist mir auch schon passiert. Echt jetzt.«
    Ich fuhr damals allerdings sturzbetrunken Achterbahn, aber diese Details muss ich jetzt nicht erwähnen. Es ist ohnehin ein Wunder, dass ich mich noch daran erinnern kann – und die Aktion damals überlebt habe. Lara wird das hier auch überleben. Sie sieht mich wieder an und zumindest ihre Wangen haben wieder etwas Farbe.
    »Jetzt denkt er bestimmt, ich komme nicht mehr.«
    Aha. Daher weht der Wind. Der Papa mal wieder. Ich gehe vor ihr in die Hocke und sehe sie an. Was ich jetzt sagen werde, meine ich auch so. Jedes Wort und ich hoffe so sehr, dass es stimmt.
    »Lara, weißt du … Wir Papas, wir werden immer warten. Immer.«
    »Ehrlich?«
    »Ehrlich! Dein Papa weiß ganz genau, dass du kommen wirst und er wird warten.«
    Das hoffe ich. Ich würde warten. Kein Auge zukriegen und hoffen, dass es bald an der Tür klingelt.
    »Du bist bestimmt das tollste Weihnachtsgeschenk für ihn.«
    Da! Ein Lächeln. Kurz. Aber immerhin.
    »Weißt du denn, ob er sich gewünscht hat, dass ich komme?«
    Oh je. Als Spider-Man gesagt hat, dass »with great power comes great responsibility«, da hatte er tatsächlich recht. Dieses blöde Kostüm zwingt mich echt zu den absurdesten Aktionen und Aussagen. Ich weiß ja nicht mal, wie ihr Papa heißt. Woher um alles in der Welt soll ich wissen …?  
    »Na aber sicher! Und wie. Und er weiß auch, dass du unterwegs zu ihm bist. Manchmal kann er das nicht so doll zeigen. Aber er vermisst dich sehr.«
    Jetzt ist es ein richtiges Lächeln, und das macht mich ein kleines bisschen stolz. Ich wünschte nur, es wäre auch wahr. So wie Nele über ihn gesprochen hat, scheint es ihm nicht besonders wichtig zu sein, ob und wann seine Tochter bei ihm ist. Aber ich denke, eine Notlüge im Weihnachtsmannkostüm ist in diesem Falle erlaubt. Oder?
    »Hier Lara, trink mal einen Schluck Wasser, ja?«
    Nele tritt neben mich, als ich wieder aufstehe. Sie

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