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Liebe im Gepäck (German Edition)

Liebe im Gepäck (German Edition)

Titel: Liebe im Gepäck (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Berg
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voll mit Menschen, die Zeit ihres Lebens meinten, unabkömmlich zu sein.«
    »Ja, worum geht’s?« Der Anwalt räusperte sich vernehmlich und holte dann tief Luft. »Frau Querulin, es ist mir eine große Freude, Ihnen eine äußerst erfreuliche Nachricht verkünden zu dürfen …«
    »Mat!«, schoss es Franziska durch den Kopf. Mat saß bei Herrn Dr. Sommer und beauftragte ihn, das Scheidungsverfahren einzuleiten. Er hatte Dr. Sommer gebeten, sie anzurufen und ihr zu sagen, dass er sie liebte und das weitere Leben mit ihr verbringen wollte …
    Obwohl die nächsten Worte tatsächlich erfreulich waren, wirkten sie auf Franziska wie eine kalte Dusche.
    »Es ist uns gelungen, sowohl in Deutschland als auch, durch unseren Korrespondenzanwalt, in Frankreich jeweils eine einstweilige Verfügung zu erwirken. Das bedeutet, die Firma ›Valleau Valise‹ des Herrn Bertrand de Valleau ist bis auf weiteres nicht berechtigt, auch nur einen Koffer in diesen Ländern zu verkaufen. Zumindest so lange nicht, bis das eigentliche Verfahren vor Gericht abgeschlossen ist. Und das kann dauern …«
    »Und Herr Gerstenberg? War Herr Gerstenberg auch bei Ihnen?«
    »Nein, Frau Querulin. Ein Herr Gerstenberg, nein, nicht dass ich wüsste. Wie ist dieser Mann in den Fall involviert?«
    Energisch riss sich Franziska zusammen. Sie dankte dem Rechtsanwalt für seine Bemühungen und die hocherfreuliche Nachricht. Wenigstens ein Problem, das ihr vor kurzem noch so viel Sorgen und Kummer bereitet hatte, schien sich in Wohlgefallen aufzulösen. Aber was war das schon gegen den anderen Schmerz, den sie empfand? Was war das schon gegen Liebeskummer?
    »Wir bleiben natürlich am Ball. Ähnliche Verfahren wurden auch bereits in Österreich und in der Schweiz eingeleitet. Ich halte Sie auf dem Laufenden. Erreiche ich Sie unter dieser Nummer?«
    Franziska beeilte sich, ihm das zu versichern, und hielt es dabei nicht für nötig, Marie um ihre Zustimmung zu fragen. Das Handy ihrer Freundin war ohnehin immer eingeschaltet, und es begleitete sie auf Schritt und Tritt. Sie bedankte sich noch einmal bei ihrem Anwalt, beendete das Gespräch und legte das Handy neben Marie auf die Liege. Ihre Freundin war bereits wieder eingenickt.

    Franziska stand auf und lief ins kalte Wasser. Kaltes Wasser war sicher gut, um ihren Kopf zu klären.
    Doch ihr Kopf hatte keine Klärung nötig. Es waren ihre Gefühle, die verrückt spielten. Sehnsucht, die sie nicht losließ. Liebe, die sich nicht einfach löschen ließ.
    Da konnte das Wasser noch so kalt sein. Und so kalt war es gar nicht, jetzt, Anfang September. Es war angenehm und frisch, und sie machte einige kräftige Schwimmzüge.
    Das Leben könnte so schön sein. Wenn Mat jetzt hier wäre, hier neben ihr. Doch er war bei seiner Frau. Wahrscheinlich auf einer Wandertour. Die Rucksäcke hatten schon bereitgestanden. Obwohl sie sich Mat nicht wirklich auf einer Wandertour vorstellen konnte. Doch was wusste sie schon von ihm? Sie hatte sich ja doch nur in ihm getäuscht!
    Noch ein paar flotte Züge. Die Bewegung tat ihr gut. Das Wasser spülte die Tränen fort.

    Als sie eine halbe Stunde später ans Ufer zurückschwamm, hob sie erst kurz vor dem Steg den Blick, um nach der Leiter zu greifen. Als sie nun aufsah, sah sie zuerst zwei lange, leicht gebräunte Beine in orangen Flip-Flops auf den Planken stehen. Sie gehörten zu einer hoch gewachsenen, schlanken Gestalt in weißer Caprihose und orange-weiß gestreiftem T-Shirt. Und mit dem hübschesten Gesicht, das Franziska je gesehen hatte. Nein, falsch, diese Frau war nicht hübsch, sie war schön. Wäre es nicht so absurd erschienen, dann hätte Franziska genau gewusst, wer diese Frau war.
    »Frau Querulin?«
    Franziska stieg aus dem Wasser und wickelte sich rasch das riesige Badetuch, das sie auf dem Steg bereitgelegt hatte. Wie hätte sie mit ihren runden Hüften unddem großen Busen gegen eine derartige Schönheit bestehen können? Nein, da war es besser, sich zu verstecken. Sie beeilte sich zu nicken.
    Eine schlanke, perfekt manikürte Hand streckte sich ihr entgegen. »Giselle Verleinen.«
    Also doch. Diese Schönheit sah nicht nur aus wie eines der bekanntesten Topmodels, sie war eines der bekanntesten Topmodels. Und sie stand hier auf dem Steg, und den Männern in den Liegen rings umher schienen die Münder nicht mehr zugehen zu wollen. Den Familienvätern auf den karierten Decken im Gras war ihre lebhafte Kinderschar für einen Augenblick völlig egal.
    Giselle

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