Liebe im Spiel
beunruhigt.
“Debbie.”
“Debbie …?” Rasch nahm sie den Hörer ab. “Debbie? Hallo, was gibt es?”
“Natasha?” Debbies Stimme klang aufgeregt. “Es tut mir Leid, dass ich dich störe, aber etwas Schreckliches ist passiert. Es wurde eingebrochen - in dein Apartment, der Safe wurde geknackt. Lester ist verletzt - sie haben ihn ins Krankenhaus gebracht.”
Natasha spürte, wie ihr die Farbe aus dem Gesicht wich. Hugh stand an der Tür und beobachtete sie. Ein Bild, so deutlich wie ein Foto, tauchte vor ihrem geistigen Augen auf: Hugh, wie er neben dem geöffneten Safe kniete …
“Lester ist verletzt?” fragte sie. “Was ist mit ihm?”
“Sie haben ihn auf einen Stuhl gefesselt und ihm eins auf den Kopf gegeben”, erzählte Debbie, hörbar den Tränen nah. “Ich glaube nicht, dass es sehr schlimm ist - er wollte gar nicht ins Krankenhaus, aber ich habe darauf bestanden.”
“Ja, natürlich. Haben sie viel mitgenommen?”
“Nein. Anscheinend hat Lester sie gestört, bevor sie fertig waren. Aber sie haben ein heilloses Durcheinander angerichtet”, berichtete Debbie weiter. “Es wird lange dauern, wieder Ordnung zu schaffen.”
“Ich komme gleich rüber.”
“Es tut mir Leid. Ausgerechnet in deiner Hochzeitsnacht musste das passieren. Es ist so schade.”
“Mach dir darüber keine Sorgen”, erwiderte Natasha und warf einen Blick in Hughs Richtung. Ein Einbruch - und hatte er nicht das perfekte Alibi? “Ich bin in einer halben Stunde bei dir.”
Hugh sah sie fragend an, als sie den Hörer auflegte.
“Im Kasino wurde eingebrochen”, informierte sie ihn mit angespannter Stimme. “Sie haben Lester überfallen - er liegt im Krankenhaus. Ich muss gleich rüber. Wenn du jetzt bitte gehst.
Ich möchte mich anziehen.”
“Ein Einbruch?”
“So ist es.”
“Ich komme mit dir.” Er begann, sich das Hemd zuzuknöpfen. “Ich lasse uns vom Zimmerservice das Frühstück heraufbringen.”
Sie warf ihm einen kalten Blick zu. “Du kannst frühstücken”, stieß sie hervor. “Es ist nicht nötig, dass du mitkommst. Ich schaffe es auch sehr gut allein.”
“Was ist das Problem?” fragte er.
“Es gibt keins.”
Hugh lachte, ging zu ihr und setzte sich auf die Bettkante. Er legte Natasha einen Finger unter das Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. “Bist du morgens immer so miesepetrig?”
Sie blickte in seine rauchgrauen Augen. “Es scheint ein … seltsamer Zufall zu sein”, antwortete sie. “Bisher ist noch niemals eingebrochen worden, aber jetzt … Du wusstest, wo sich der Safe befand. Und du kanntest die Kombination.”
“Ich wusste auch, dass in dem Safe nichts lag, was es wert gewesen wäre, gestohlen zu werden”, stellte er klar.
Natasha zögerte. Er hatte Recht…
“Aber du vertraust mir nicht, und deshalb bin ich der Erste, den du verdächtigst, richtig?”
“Ich habe nicht viel Grund, dir zu vertrauen”, erwiderte sie. “Wie soll ich wissen, ob auch nur ein einziges Wort stimmt von dem, was du mir erzählt hast? Über deinen Neffen und Lester, der ihm angeblich das Geld abgezockt hat? Wie soll ich wissen, ob du dich an deine Abmachung hältst - und nicht auf irgendeine Art versuchst, das Kasino an dich zu reißen?”
Ihre Stimme wurde mit jedem Zweifel und mit jeder Unsicherheit lauter. “Wie soll ich wissen, ob du nicht ein größerer Lügner als Lester bist? Ich weiß gar nichts von dir!”
“Und trotzdem warst du bereit, mich zu heiraten”, zog er sie auf. “Ziemlich riskant bei jemandem, von dem man nichts weiß.”
9. KAPITEL
In dem Zimmer herrschte tatsächlich das absolute Chaos. Der Tisch war umgeworfen, die Lampe zerbrochen, und die Bücher aus dem Regal, das den Safe verborgen hielt, waren über den ganzen Fußboden verstreut. Der Stuhl, auf den man Lester gefesselt hatte, lag umgekippt auf der Seite, das Seil hing noch lose daran. Der Polizeiinspektor begrüßte Natasha mit einem bedauernden Lächeln.
Ah, Miss Cole … Oh, ich bitte um Entschuldigung, Mrs. Garratt jetzt, nicht wahr? Trotz dieser etwas unglücklichen Umstände …” Sein Blick umfasste den Schauplatz der Verwüstung. “… darf ich Ihnen meine Glückwünsche aussprechen.”
“Danke, Inspektor”, antwortete sie angespannt. “Das ist mein … Mann.” Das Wort wollte ihr im Hals stecken bleiben, als sie Hugh beobachtete, wie er den Polizeibeamten begrüßte.
“Haben Sie irgendetwas entdeckt, das auf den Täter hinweist?” fragte Hugh mit einem Blick auf den
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