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Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition)

Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition)

Titel: Liebe ist Finsternis (Valerie Dearborn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroilne Hanson
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Seine dazu passende Anzugjacke war offen, sein Blick in die Ferne starrend.
    „Ich wurde vor sehr langer Zeit gegen meinen Willen zum Vampir gemacht. Dieser Luxus der Wahl ist ein neues Phänomen, und ich kann nicht verstehen, warum du darüber so aufgebracht bist. Du rettest deine Familie. Was würden andere Leute nicht geben, um diese Möglichkeit zu haben?“ Lucas schien aufrichtig verblüfft über ihre Einstellung.
    „Konntest du deine Familie retten?“
    Seine Augen bohrten sich in ihre. „Nein. Alles, was ich tat, war für sie. Aber es war nicht genug. Für ihr Überleben hätte ich dem Teufel meine Seele verkauft.“
    Val errötete. Durch ihn fühlte sie sich wie ein selbstsüchtiges Kind.
    „Glaubst du ehrlich, dass deine Drecksarbeit zu verrichten das Beste für meine Familie ist?“
    Würde er ihr die Wahrheit sagen? Sie trat wieder auf ihn zu, so als ob es umso einfacher wäre seine Aufrichtigkeit wahrzunehmen, je näher sie ihm war.
    Er sah auf sie nieder, einen sehr ernsten und unnahbaren Ausdruck im Gesicht, die Lippen aufeinander gepresst, bevor er seine Hand hob und ihr langsam mit einem warmen Finger über die Wange fuhr. Valerie bemühte sich, ihre Augen offen zu halten: Seine Berührung ließ sie sich schwach fühlen mit einem trägen Begehren. Das Gefühl war anders als alles, was sie jemals gespürt hatte, so als ob er die Last ihrer Trauer, Wut und plötzlichen Begierde durch ihren Körper aufwärts zog — ein Wasserfall der Gefühle, der bergauf und in seine wartende Hand floss.
    „Tu das nicht“, murmelte sie.
    Lucas zog seine Hand weg, rieb seine Finger aneinander und sah sie leicht missbilligend an. Seine Lippen verdünnten sich zu einer scharfen Linie, und er trat einen Schritt zurück, einen kleinen Abstand zwischen ihnen schaffend.
    „Was brauchst du sonst noch?“, sagte er tonlos.
    Val wollte sich zugleich selbst ins Gesicht schlagen, aufwachen und sich zur Vernunft bringen.
    Der Nebel lichtete sich, und Val erinnerte sich an ihre Unterhaltung. „Ich brauche außerdem Zugang zur Britischen Bibliothek. Ich möchte all dies recherchieren, und es gibt so viele Quellen, zu denen ich keinen Zugang habe, weil mir die nötige Autorisierung fehlt. Das ist da wie im Pentagon.“
    „Die Bibliothek.“ Er streckte die Hand nach ihr aus. Er berührte die Einbuchtung zwischen ihrer Schulter und ihrem Hals, hielt sie leicht still. Der Kontakt war minimal, die Entfernung merkwürdig, als habe sie die Pest. Dann verschwand er und nahm sie mit sich.
    Desorientiert und kalt, ein Wirbel von Wind blendete sie und biss in ihr Fleisch. Dann war es vorüber, der Wind verebbte, und sie fühlte den scharfen Kontrast zwischen dem von draußen nach drinnen Kommen.
    Sie standen in einem riesigen, mit Büchern gefüllten Keller; monströse Bibliotheksregale mit Büchern, die sich in alle Richtungen erstreckten. Es gab sogar ein Förderband, so dass Bücher aus den Regalen genommen und auf schnellem Wege zur Öffentlichkeit transportiert werden konnten; eine praktische Einrichtung, da die Distanz in dem gewölbeartigen Keller zu groß war, als dass man vernünftigerweise von irgendjemandem erwarten konnte häufige Trips zu machen.
    Sie holte tief Luft, atmete den modrigen Geruch von Büchern ein. Ehrlich gesagt dachte sie, dass der Geruch irgendwie sexy war. Sie hatte davon fantasiert, in einer Bibliothek Sex zu haben. Das ist es wahrscheinlich, was passiert, wenn man die entscheidenden hormongefüllten Jahre von Büchern anstelle von Jungs umgeben verbringt.
    Das hier war allerdings nicht die Fantasie. Sie mochte enge Bibliotheksregale und gedämpftes Licht, Teppich und Stille, von Büchern umgeben zu sein, die niemand jemals auslieh. Wissen, das auf jeden wartete, den es interessierte. Aber in dieser Bibliothek ging es nicht um die Erfahrung. Diese Bibliothek war kalt und klinisch. Wie der Unterschied dazwischen, zum Gynäkologen zu gehen und Sex auf Hawaii zu haben — sie mochte vielleicht penetriert werden, aber es würde nicht die sexy Fantasie sein.
    Dann sah sie zu Lucas hinüber... es wäre egal, wo er Sex hätte, er war die Fantasie. Sie unterdrückte den Gedanken und sah sich wieder um, nahm sich dafür mehrere Sekunden Zeit, um einen Überblick über die Lage zu gewinnen, bevor sie ihn wieder mit einem Lächeln im Gesicht ansah.
    Er sah sie mit seinem undurchschaubaren Blick an, und sie hätte fast gelacht. Der unheimlichste Mann, den sie jemals getroffen hatte, sah sie an, als ob sie

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