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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
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war, würde er seine Rache bekommen.
    Seine Zunge glitt in ihren Mund, schmeckte sie, begehrte sie so sehr, dass er den Pfeil, der sein Herz durchbohrte, zuerst gar nicht fühlte.
    Endlich. Endlich !, dachte Virginia in heftigem Jubel. Cerdewellyn küsste sie, und sie würde ihm nicht die Gelegenheit geben aufzuhören, würde ihn so inbrünstig küssen, dass er von dem Verlangen, sie zu beanspruchen und zu seinem eigen zu machen, getrieben sein würde. Sie öffnete ihren Mund und ließ ihn hinein, während sie sich mit einem Stöhnen dichter an ihn schmiegte, ungläubig, dass er sie endlich küsste.
    Cerdewellyn, König der Fey, würde endlich ihr gehören. So groß und imposant, mit seinem dunklen lockigen Haar und den schwarzen Augen. Augen, die aussahen, als hätten sie alles seit Anbeginn der Zeit gesehen. Ein König der Schönheit und des Lebens.
    Sie neigte den Kopf, fühlte ihren Körper reagieren, sich öffnen, ihn wollen, brauchen. Und dann war da ein leises Geräusch, eine Kombination von einem Zischen und dumpfem Aufschlagen.
    Ein Schatten hing bedrohlich über ihnen. Sie wich zurück, und Cerdewellyn sah nach unten, seine Hand flach auf seiner Brust über seinem Herzen, und starrte stumm auf den starken roten Fluss von Herzblut, der durch sein weißes Hemd sickerte.
    Virginia schrie auf und stand auf, sah sich überall in ihrer Umgebung um, nach einer Gefahr suchend. Ein Schimmern von gelbem Stoff glitt aus den Bäumen heraus. Die Königin kam näher, ihr einstmals schönes Haar stumpf im Licht, ihre Haut gerötet. Ihre Wachen waren bei ihr, einer hielt einen Bogen, der andere eine Axt.
    „Er ist nicht tot“, sagte die Königin. „Er ist eine Gottheit. Die sterben nicht so einfach. Seht.“
     Mit donnerndem Herzen sah Virginia zurück, sah, dass Cers Brust sich immer noch hob und senkte. Er lag auf dem Rücken, starrte auf den Boden, doch da, wo der Pfeil sein Herz durchbohrt hatte, wuchsen Ranken. Sie schlängelten sich aus seiner Brust heraus und wanden sich um den hölzernen Schaft, verteilten sich über seinem Körper, wickelten sich um seine Beine, sogar ihr entgegen, und zwangen sie fast davonzulaufen.
    „Er heilt sich. Das ist es, was es bedeutet unsterblich zu sein.“ Hier lächelte sie Virginia an. „Das Gleiche kann man von dir nicht behaupten.“
    Die Königin zog ein Kurzschwert aus ihrer Tunika heraus und kam näher. Virginia sah zu den Wachen, halb Mensch und halb Gräuel, Kreaturen, die die Königin mit ihrer finstersten Magie erschaffen hatte, und Virginia sah ihre leeren Geister auf sie zurück starren. Sie würden ihr nicht helfen. Sie sah sich wild um, sah niemanden, der ihr beistehen würde.
    Sie schrie.
    „Virginia, Virginia, dachtest du, ich würde es zulassen, dass du ihn nimmst? Meinen König. Meine Krone. Mein Volk und mein Land. Sie alle verbeugen sich vor dir. Du wirfst mir Blicke zu. Jeden Tag siehst du mich an, als sei ich eine Närrin. Als ob ich es hinnehmen würde. Als ob es deine Bestimmung wäre, eine Königin zu sein. Und jetzt hast du nichts. Du bist ein Schicksal, das es nie gab.“
    Virginia fühlte eine Hand in ihrem Haar, eine Wache hatte sie von hinten ergriffen, zog ihren Hals straff. Sie warf sich zurück, versuchte, sich irgendetwas einfallen zu lassen, das sie tun könnte, um zu entkommen. Sie trat und schrie, schlug mit den Händen um sich, kratzte mit ihren Nägeln die Hände und Arme der Wache hinunter, fühlte, wie die Haut sich löste, weil sie ihre Nägel so tief in seinem Fleisch vergrub. Zögere den Moment hinaus ! Kämpfe ! Jemand wird kommen !
    Sie sah Cer an, begegnete seinem Blick, als er sie anflehte weiterzukämpfen. Tränen füllten ihre Augen, schnürten ihr die Kehle zu, als sie die Wache, die sie festhielt, bekämpfte. Die Königin kam näher, aber Cer bewegte seinen Arm, fast fähig, aufzustehen und sie zu retten. Noch einen Moment, und er wird mich retten, noch einen, nur einen —
    Die Klinge schlitzte ihre Kehle auf, sauber durch ihre Jugularvene gleitend. Fein säuberlich. Eine kleine unbedeutende Linie ihre Kehle entlang. Ihr Leben pulsierte in riesigen flüssigen Zügen aus ihr heraus. Ihr Sehvermögen schrumpfte zusammen auf den Teich vor ihr, auf Cerdewellyn auf dem Boden, der immer noch von sich schlängelnden Ranken bedeckt wurde. Der letzte Schlag, der ihren Kopf von ihrem Hals abtrennte, kam, und sie fühlte überhaupt nichts mehr.
    Die Königin arbeitete schnell, stieß den Kopf des Mädchens weg und wendete ihre

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