Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
Vom Netzwerk:
drückte das Lächeln aus. Und das tat sie. Irgendwo in der Nähe gab es eine Uhr, und sie tickte.
    Schließlich seufzte sie und sprach zuerst: „Okay, ich werde auf den Punkt kommen. Hol dein Zeug und lass uns gehen“, sagte Rachel schulterzuckend.
    „Jetzt?“, fragte er, die Stimme vor Überraschung gehoben.
    „Ja. Ich sag’s nur ungern, Jack, aber du hinkst diesmal hinterher. Er hat sie schon in Sack und Tüten. Sie gehen heute Nacht nach Roanoke. In etwa zwanzig Minuten, um genau zu sein. Also, wenn du mit willst....“
    Einen Moment lang dachte er, ihm würde das Bier wieder hochkommen. „Sag mir, dass du lügst.“ Seine Worte waren ein Flüstern.
    „Nein, das tue ich nicht“, die kürzeste Pause; die Art von Pause, die jemand machte, der schlechte Nachrichten zu überbringen hatte, aber nicht derjenige sein wollte, der es tat. „Es tut mir leid Jack, aber sie ist schon mit Lucas zusammen. Sie hat ihm gesagt, sie würde ihm helfen, und Lucas will, dass ich heute Nacht dabei bin.“
    „Wann?“, fragte er wütend.
    „Wann was?“
    „Wie lange ist es her, dass sie ihn kontaktiert hat?“
    „Ähm. Bin nicht sicher. Ich schätze, nicht lange her“, sagte sie, wobei sie ihn nicht ansah, sondern unbeweglich auf die abgenützt aussehende Couch starrte.
    „Warum?“
    „Wenn du mitkommst, hol dein Zeug! Aber denk daran: keine Waffen!“, sagte sie mit einem ,Versuch-bloß-nicht-irgendeinen-Scheiß-abzuziehen‘-Ausdruck.
    „Ich gehe nicht ohne Waffen“, sagte er.
    Sie ließ ihre Schultern kreisen. „Ich kann dich nicht zu meinem König bringen und dir erlauben bewaffnet zu sein. Wir wissen beide, dass du ihn töten willst. Und ich kann dir dabei nicht helfen.“
    „Du vertraust ihm nicht. Er hat dir wehgetan. Warum kümmert es dich, wenn ich versuche ihn zu töten? Herrgott, du hast versucht, ihn zu töten.“
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber wenn du versuchen willst, ihn zu töten, lass mich da raus. Mach das in deiner Freizeit! Bewaffnet werde ich dich nicht mitnehmen.“
    „Du würdest mich wehrlos dahin gehen lassen?“ Er begutachtete sie sorgsam.
    Sie betrachtete ihn einen Augenblick lang, als versuchte sie, ihn zu durchschauen. Und plötzlich blühte Wut in ihr auf, wie eine Kugel, die beim Aufprall explodiert. „Warum sollte ich nicht, Jack? Du bist ein Mittel zum Zweck. Wir beide haben unsere Pläne. Du magst mich nicht. Du vertraust mir nicht. Du hasst mich. Du würdest mich eher töten, als dass du mich ansehen würdest. Also hör auf, Zeit damit zu vertrödeln so zu tun, als wären wir Kumpel oder auf der gleichen Seite. Es geht mir um mich selbst. Und du tust das hier für dich und für sie.“ Sie schüttelte den Kopf, fuhr sich mit den Fingern durch die Haare. „Aber du kannst ein oder zwei Messer mitnehmen“, grummelte sie einen Moment später.
    „Warum lässt du mich ein Messer mitnehmen?“
    Sie atmete scharf aus. „Weil du mit einem Messer genau so gute Chancen hast, ihn zu töten, wie mit einem Buntstift. Scheiße, Jack. Sag mir, dass du schlauer bist als du tust. Sag mir, dass du ein bisschen Sinn für Selbsterhaltung hast. Er wird dich töten, wenn er es rechtfertigen kann. Du kannst es ihn nicht aus Notwehr heraus tun lassen.“
    „Sie würde ihm nie verzeihen.“
    „Oje! Das klang gefährlich nach Selbstmord-Gerede — was einfach erbärmlich ist.“
    „Nein, ist es nicht. Ich werde ihn töten. Und ich werde dabei vielleicht sterben. Aber ich werde den Moment wählen“, sagte er, seine Stimme tief und verheißungsvoll.
    „Gott schütze uns vor religiösen Irren. Das ist es, wonach du gerade klingst. Als wäre dies irgendeine Art Glaubenskrieg oder Kamikazeaktion. Jack, hör mal zu“ — sie trat näher an ihn heran — „Falls wir die Fey finden, werden sie alles tun, was sie können, um Lucas zu töten. Alles. Deine beste Chance ist mit ihnen. Und lass uns dein eigentliches Ziel nicht vergessen. Marion ist dein eigentliches Ziel. Geh nicht auf Lucas los, bevor der Fey-Mist vorbei ist. Warte bis ich Molly von den Hexen befreit habe. Wenn du warten kannst, schwöre ich dir, dass ich dir Marion persönlich beschaffe.“
    Sie wollte ihn schlagen, sich verbergen, irgendwas tun, damit er aufhörte sie so anzusehen — so, als würde er in ihr Herz sehen, wenn er sie weiter anschaute.
    „Ich habe gehört, du hättest geweint, als es passiert ist“, sagte Jack. Es traf sie unvorbereitet — ein Schlag aus dem Dunkeln.
    „Und ich habe gehört, du wärst

Weitere Kostenlose Bücher