Liebe Ist Furcht
Lucas. „Wir wurden hierher gebracht, weil es zweifellos am weitesten von einem Ausgang entfernt ist.“
„Wer hat uns denn hierher gebracht?“, fragte Val, während sie sich näher ans Feuer stellte.
Lucas zog eine Augenbraue hoch, als sei er leicht verwundert. „Ich nehme an, Cerdewellyn hat uns hierher gebracht oder seine Königin vielleicht. Jemand Mächtiger.“
Rachel ging zur Tür und öffnete sie. Der Schnee war unnatürlich schnell gekommen und war hüfttief. „Nun, sie haben hervorragende Arbeit geleistet. Wir werden in der näheren Zukunft nirgendwo hingehen.“
Einige Minuten vergingen, in denen sie alle über ihre bevorstehende Verdammnis nachdachten. Und über Pizza. Aber vielleicht bin nur ich das , dachte Val.
Jack rieb sich mit einer Hand den Nacken, ein Zeichen seiner Anspannung. Val wurde bewusst, dass er Lucas anstarrte. Jack trat einen Schritt zurück, bewegte sich näher zu Val hin, als wolle er sie beschützen. Was? Sie sah Lucas an, und der zeigte seine kalte, reptilienartige Ausstrahlung, als würde er Energie sparen. Man hätte ihm eine Decke überwerfen können, wie sie es mit Tante Edna in ,Die schrillen Vier auf Achse‘ gemacht hatten, und niemand würde den Unterschied bemerken.
Dann atmete Lucas, blinzelte, und seine Augen waren plötzlich wieder wahrnehmend. „Dies muss mit Valerie zu tun haben. Sie ist das Ziel.“
„Nein, sie ist diejenige, die geblutet hat. Wenn du überall auf den Boden geblutet hättest, würdest du vielleicht auch von Blumen träumen“, sagte Rachel.
Jack stand neben Valerie, seine Hand hinter seinem Rücken. Berührte er seine Pistole? Sie tat so, als nieste sie, drehte sich dabei etwas, um hinter ihn zu sehen. Und tatsächlich war seine Hand an seiner Waffe. Was zum Teufel dachte er sich bloß?
„Das hier ist verflucht fantastisch. Was du mir sagst ist also, dass wir kein Essen oder Wasser haben, dass wir hier nicht weg können, weil wir im Schnee begraben sind, dass wir vielleicht nie wieder nach Hause kommen und dass irgendeine Fey-Kreatur mit uns spielt, bis wir zu schwach zum Kämpfen sind? Ist das alles?“ Jacks Stimme war heiser.
Lucas sah Rachel an, als Jack sprach. „Tu nichts!“, sagte er zu ihr, bevor er sich Jack, der immer noch sprach, zuwendete.
„Und dennoch, euch beiden geht es blendend, stimmt’s? Habt ihr das Essensproblem gelöst wegen Valerie und mir?“
Jack zog seine Waffe, das leise Klicken beim Entsichern der Waffe hallte laut in ihren Ohren. Jack richtete die Waffe auf Lucas und bewegte sich näher zu Valerie, wobei er versuchte sie hinter sich zu schieben. Lucas sah geduldig zu, ohne offenkundige Gesten zu machen.
Er ist ein echt cooler Typ .
„Ich schätze, dich kann ich nicht töten, aber was ist mit ihr?“, sagte Jack.
Und die Waffe schwenkte zu Rachel.
Rachel sah ernsthaft besorgt aus, und ihr Blick schnellte zu Lucas, als fragte sie ihn, was sie machen sollte, um sich zu verteidigen. Lucas hatte gewusst, was Jack tun würde. Warum hatte er ihn also nicht aufgehalten? „Es gibt eine weitere Möglichkeit. Und wenn du versuchst Rachel zu töten, wirst du tot sein, bevor du sie zweimal treffen kannst.“
Jacks Kiefer waren stark aufeinander gepresst und Schweiß stand auf seiner Stirn.
„Jack, nein“, flüsterte Valerie ihm zu.
„Nein! Du hast Recht, du triffst in seiner Gegenwart schlechte Entscheidungen. Ich bin kein Essen. Wenn wir schon sterben, dann nehme ich einen von ihnen mit mir.“
„Ich sterbe nicht!“, sagte Val laut.
„Die andere Möglichkeit“, sagte Lucas mit gleichmäßiger Stimme, „ist Blut zu teilen. Eure Leben können ein oder zwei Monate lang aufrechterhalten werden, wenn ihr mein Blut trinkt. Rachel wiederum kann überleben, ohne in diesem Zeitraum mehr als ein- oder zweimal zu essen. Jeder zusätzliche Bedarf, den sie hat, wird von mir ergänzt werden.“
Jack lachte wütend. „Du bist wirklich ein verdammter Held, weißt du das? Du denkst, ich würde dein Blut trinken oder ihres? Niemals . Niemand wird jemals von mir fressen. Sag mir, dass du das verdammt nochmal verstehst?“
„Lass mich meine Prioritäten klarstellen!“, sagte Lucas, die Stimme tief vor Zorn. „Ich will, dass Valerie aus diesem Land rauskommt. Ich werde tun, was getan werden muss, um das zu erreichen. Ich werde alle am Leben halten, solange es nicht meine Fähigkeit beeinträchtigt, sie zu beschützen.“
„Und wenn wir hier immer noch im Schnee sitzen wie die gottverdammte Donner-Party,
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