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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
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ein Messer in der Hand, aber Rachel ergriff seinen Arm. „Was hast du denn vor? Wenn da irgendetwas drin ist, kann er damit fertig werden.“
    Jacks Kiefer war angespannt, sein Arm steif. „Ich kann helfen.“
    „Nein. Du würdest sterben“, sagte sie bestimmt, und ihr Griff wurde fester. „Ich bin stärker als du jemals sein wirst, und er lässt mich aussehen wie ein Kind. Du überlässt uns die gefährlichen Sachen, oder der Ausflug ins Land der Feen wird für dich eine Reise ohne Rückfahrschein.“
    Jack versuchte sich von Rachel loszureißen, aber sie ließ ihn nicht los. Er trat auf sie zu und bedrängte sie stattdessen. „Unterschätze mich nicht!“, warnte er sie mit stiller, wütender Intensität. Rachel ließ los, als ob sie etwas Abstand zwischen ihnen wahren wollte.
    „Ihr dürft hereinkommen“, sagte Lucas vom Inneren der Hütte aus.
    „Der Vampir bittet uns herein. Jetzt habe ich wirklich alles gesehen“, sagte Jack und ging aus dem Weg, um Val zuerst hineingehen zu lassen. Rachel drängelte sich an Jack vorbei, um vor ihm reinzugehen, und Val dachte, sie könnte Jack zornig mit den Zähnen knirschen hören.
    Im Inneren der Hütte war es dunkel. Dunkel und eng. Es gab zwei Zimmer. Im Hauptzimmer standen zwei hölzerne Stühle, war ein Kamin mit einem Kessel, der an einem schwarzen Bratspieß hing; einige Holzscheite lagen neben der Feuerstelle und ein paar gefaltete Decken, vermutlich um darauf zu schlafen.
    „Rustikal“, meinte Rachel tonlos.
    Lucas kniete sich neben dem Herd nieder und machte ein Feuer. „Ich habe keinen Feuerstein gesehen“, sagte er, während er sorgfältig ein paar Strohbüschel zwischen die angeordneten Holzstücke steckte.
    Rachel sah sich um. „Ne.“
    „Was ist in dem anderen Zimmer?“, fragte Val.
    „Hänsel und Gretel“, sagte Lucas, ohne Pause zu machen während er zwei Stöcke aneinander rieb, unmenschlich schnell, die Bewegungen seiner Arme verschwammen. Es gab eine Rauchfahne und nach einigen weiteren Sekunden eine Flamme. Er hielt sie an das Stroh, blies lange Momente darauf  und stopfte mehr und mehr Stroh hinein, bis es Feuer fing; als ob er sich um ein krankes Kind kümmerte. Seine Bewegungen waren leicht und vorsichtig.
    „Jack, kannst du das Feuer am Brennen halten?“, bat Lucas und wandte sich nicht von seiner Aufgabe ab.
    „Ja“, sagte Jack, wobei eine kleine Menge an Wut durchschien.
    „Gut. Ich werde mehr Feuerholz suchen. Falls wir eine Weile hier festsitzen, werden wir es benötigen. Und geht nicht in das andere Zimmer, bis ich wiederkehre.“ Und dann war er zur Tür raus und verschwunden.
    Unheilvoll. Vielleicht sind es Hänsel und Gretel .
    „Was ist mit Essen und Wasser?“, fragte Val. „Sollte ich gehen und Schnee holen oder so?“
    „Warte auf Lucas!“
    „Ich habe Durst. Ich kann einfach etwas Schnee in den Kessel tun und ihn zum Schmelzen bringen.“
    „Du musst warten.“
    Val lief zur Eingangstür, Rachel ignorierend. Sie hatte Durst. Rachel bewegte sich, erschien vor ihr und sagte mit einem Zungenschnalzen: „Ich habe dir gesagt, du sollst warten.“
    „Was wird Lucas machen, wenn er zurückkommt, und du hast Hand an mich gelegt?“, fragte Val mehr als genervt. Sie würde sich an Rachel vorbeidrängeln, wenn nötig.
    Rachel lächelte. „Ich kann dich ohne Gewalt hier festhalten. Und er wäre sicher sauer auf mich, wenn du da raus gingest und —“
    „Genug!“ Lucas war zurück, stand hinter Rachel, während sie noch die Tür versperrte, seine Arme voll Feuerholz. Schnee bedeckte seine Schultern und glitzerte in seinem Haar. Valerie betrachtete ihn und spürte einen scharfen Stich in ihrem Herzen. Es war etwas so Menschliches an ihm, wie er das Feuerholz trug. Vielleicht weil er Jahrhunderte lang Feuerholz getragen hatte, bevor es Elektrizität gab, so dass seine Behaglichkeit damit tiefer reichte als die eines modernen Mannes. Als es über Leben und Tod entschieden hatte, die Aufgabe gut zu erledigen.
    Oder vielleicht war es nur das urtümliche Wissen, dass ein Mann für sie sorgte und sie gegen die Elemente beschützte, um seine Frau in Sicherheit zu wissen. Jetzt wo sie mit ihm geschlafen hatte, versuchte sie ihn menschlicher zu machen. Ich glaube, ich habe einen riesigen Fehler gemacht .
    Sie erinnerte sich daran, wie sie ihm gesagt hatte, dass sie sich in ihn verlieben würde; wie sie diese peinliche Information  hinausposaunte — wie Unterhosen mitten im Wohnzimmer liegen zu haben, wenn jemand zu Besuch

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