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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
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Rachel nickte, betrachtete das ihr hingestreckte Handgelenk mit aufgestautem Begehren.
    „Ich darf beißen? Ich meine, du willst nicht —“ Sie schien unsicher.
    „Wäre es dir lieber, wenn ich die Wunde erzeuge?“, fragte er fast überrascht.
    Sie errötete.
    Sein Handgelenk war augenblicklich an seinem Mund, und dann war es zurück, Blut glänzte im Licht. Ein Ausdruck der Sehnsucht huschte über Rachels Gesicht. Ihr Kopf beugte sich über ihn, sie wirkte wie der Märchenprinz, der gerade Dornröschen küssen wollte – ein Kuss unwissender Anbetung.
    Ihre Hände fuhren nach oben, umfassten sein Handgelenk. Dann berührten ihre Lippen sein Fleisch, bissen sich in ihm fest. Sein Arm war Rachel entgegengestreckt, und ihr Körper ruhte immer noch an dem Baum. Keiner der beiden gab sich irgendwelche Mühe, dem anderen näher zu kommen. Es war so unpersönlich wie möglich.
    So klinisch wie es sein konnte, die Körperflüssigkeit eines anderen auszusaugen. Was bedeutet: wirklich verdammt persönlich .
    Rachel schluckte und gab einen tiefen, fast sexuellen Laut, der tief aus ihrer Kehle kam, von sich. Ein so unmissverständlich genussvoller Laut, dass ein Aufflackern von Eifersucht Valerie wie ein Blitz durchzuckte. Rachels Schultern sackten nieder, und ihr Griff um seinen Arm wurde fester, als sie versuchte ihn näher zu sich zu ziehen. Ihre Haut veränderte sich fast augenblicklich, wurde in den gleichen Zustand zurückversetzt wie vor der Sache mit den unsichtbaren Wölfen, sogar noch besser. Ihr Haar war glatt und perfekt, und als ihre Augen sich plötzlich öffneten, glitzerten sie wie Juwelen im Sonnenschein. Sie war nicht nur wiederhergestellt, sondern verbessert.
    „Genug!“, sagte Lucas, und Rachel hörte sofort auf zu trinken, ihr Kopf fiel gegen den Baum zurück, die Augen geschlossen, als sie sich die Lippen leckte.
    Val sah Jack an, aber er sah nicht zu. Er starrte den Schnee in der Ferne an, die Arme fest vor die Brust gepresst, ein Muskel in seinem Kiefer angespannt. Er schien sich so unwohl zu fühlen wie ein Priester in einem Sexshop.
    Lucas  stand auf, streckte eine Hand aus, um Rachel aufzuhelfen. Sie nahm sie und glitt vom Boden hoch, ihr Körper so biegsam wie eine Blume in einem Sturm.
    „Hier lang!“, wies Rachel sie mit heiserer Stimme an, und sie machten sich auf in den Wald.

 
     
    Kapitel 27
     
     
    Die Temperatur war stark gesunken. Ihr Atem war als Wolken in der Luft sichtbar, und Vals Beine waren müde von dem brutalen Tempo. Sie war außerdem durstig und hungrig.
    Wirklich durstig und hungrig . Der Sturm war fast über ihnen, und alle waren still, während sie dem ungesehenen Unterschlupf entgegeneilten.
    Und dann kamen sie an eine kleine Lichtung im Wald, auf der eine Hütte stand. Es war ruhig und etwas an dem kleinen Haus ließ es unbewohnt erscheinen. Es sah außerdem so aus, als gehöre es in ein Märchen. „Wer ist da drin? Die Hexe, die Hänsel und Gretel gekocht hat, oder der große, böse Wolf?“, fragte Val zähneklappernd.
    Lucas warf Val durch seine Wimpern hindurch einen seltsamen Blick zu. „Als ob wir so viel Glück haben würden, Essen zu finden.“
    Val schreckte etwas zurück. Macht er Witze ? „War das ein Witz?“, fragte Val.
    „Ich weiß es nicht“, sagte er, den Blick auf die Eingangstür und die hölzernen Fensterläden geheftet, „War es witzig?“
    Ja, gewissermaßen .
    „Nein, war es nicht“, gab Jack vor Zorn fast bebend zurück.
    Warum ist er denn so angepisst ? Sicher, sie waren alle gereizt, bevorstehende Verdammnis schien diesen Effekt auf Leute zu haben, aber der Rest von ihnen versuchte optimistisch zu bleiben.
    Val fühlte ein leichtes Stechen auf ihrer Wange. Schnee . Sie hatten es gerade so geschafft. Val hoffte, die Hütte sei unbewohnt, denn sie befürchtete, Lucas würde ihnen Zutritt verschaffen, egal ob jemand Widerstand leistete oder nicht.
    „Gib mir deinen Schal!“, forderte Lucas, die Hand ausgestreckt.
    Die Bitte kam unerwartet. „Warum?“
    „Das Metall an der Türklinke ist Silber. Es wird mein Fleisch verbrennen, wenn ich es ungeschützt berühre.“
    Sie wickelte sich den Schal vom Hals und gab ihn ihm. Lucas wickelte ihn um seine Hand und griff nach der Türklinke. Die Tür öffnete sich leicht.
    „Warum erscheint mir das unheilvoll? Ich wünschte fast, wir müssten einbrechen“, sagte Jack leise.
    Lucas trat in die Hütte, machte ihnen klar zu warten, während er sich drinnen umsah. Jack trat auf die Tür zu,

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