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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
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fühlte, wie ihr Körper sich veränderte. Eine bis zu ihrer Seele reichende Neuordnung, als ihre Blutgefäße anschwollen, reagierten und sie feucht werden ließen. Und darunter, irgendwo tief im Inneren, war dieses verschlossene Kästchen von Kraft. Sein Blut fand es wie eine Schatztruhe, die verloren auf dem Meeresgrund ruht, zog sie an die Oberfläche und brach sie auf, gab dabei die Kraft in ihren Körper hinein frei.
    Sie musste etwas damit machen. Sie sollte etwas damit machen. Aber was? Wie?
    Es war so, als wäre eine Waffe auf ihren Kopf gerichtet, aber sie konnte ihre verdammte Brieftasche nicht finden, um sie dem Dieb zu geben.
    Es lag eine Dringlichkeit darin, und dann wurde ihr bewusst, dass Lucas zu ihr sprach, jetzt schon eine ganze Weile lang zu ihr gesprochen hatte und sie so sehr in ihren eigenen Kopf, in ihren eigenen Körper vertieft gewesen war, von ihrer eigenen rohen Kraft herumgewirbelt worden war, dass sie nichts von dem, was er gesagt hatte, gehört hatte. „Bring mich zum Kommen!“, sagte er wieder und wieder.
    Wie zum Teufel sollte sie das machen? Die Kraft war wie eine Schlammlawine, bedeckte sie und fegte über sie hinweg, zog sie in die Tiefe, unglücklich, dass sie ziellos war. Konnte die Kraft sich gegen sie selbst wenden?
    „Denke es, leite die Kraft zu mir! Denke an dein Verlangen, denke daran, was du von mir willst! Du kannst mich damit zum Kommen bringen. Valerie, du —“ und dann küsste er sie heftig, und das Blut war zurück, Kupfer und Gold in ihrem Mund, das er austrank, ein Blutstropfen von der Wunde an ihrer Lippe kommend.
    Da . Das war es, was sie gebraucht hatte. Sie schärfte ihre Gedanken, konzentrierte sich auf Lucas. Richtete all ihren Willen, all ihre Energie auf ihn. Wie sie ihn wollte, wollte, dass er kam —
    Nein .
    Das war es nicht, was sie wollte. Sie grub all ihre Erinnerungen, in denen sie ihr eigenes Glück gefühlt hatte, aus, presste diese in ihn hinein — eine Umarmung, einen Kuss, einen lustigen Film, das Wissen, dass jemand dich liebt, das Lachen mit einem Freund, auch etwas gut zu machen und ein Ziel zu erreichen. Sie wollte, dass er all diese Dinge fühlte. Sich daran erinnerte.
    Die Magie war wie ein Leviathan, schwerfällig zu wenden und zu verfolgen, schwer sie dazu zu bringen, sich dorthin zu bewegen, wo sie sie haben wollte, doch dann fing sie sie, hielt sie, konzentrierte jeden einzelnen Teil von ihr auf das Ziel. Sie fühlte jede Vibration und jedes Pulsieren von sich zu ihm gehen, wie Wellen, die in einem Becken herumschwappen, und die Energie prallte von einer Seite ab und kam dann wieder zurück.
    Als er sie freigab, sank sein Kopf auf ihre Schulter, seine Atmung war unregelmäßig. Schließlich sah er sie prüfend an. „Was hast du versucht zu tun?“
    „Ich habe versucht dich glücklich zu machen.“ Sie wusste, dass sie errötete.
    „Warum? Ich dachte, du würdest mich zum Kommen bringen.“
    „Das kann ich jederzeit tun“, sagte sie frech, mit den Fingern schnippend, um zu zeigen, wie schnell es ginge.
    Seine Augenbrauen hoben sich, aber er widersprach der Aussage nicht. Dann wendete er den Kopf von ihr ab, zeigte ihr nur sein ausgeprägtes Profil, während er lächelte, leicht in sich hineinlachte.
    „Ich wollte, dass du glücklich bist. Ich schätze, es hat nicht funktioniert.“ Sie versuchte die Achseln zu zucken, als sei es keine große Sache. Er stand auf, hob sie von sich weg, und sie fühlte sich alleine, nicht bloß sexuell, sondern weil sie gedacht hatte, dass sie etwas Großem auf der Spur war.
    Er schüttelte den Kopf und sah auf sie zurück. „Doch“, eine sehr lange Pause, ein zittriger Atemzug, und dann sagte er leise wie ein Geheimnis: „Doch, es hat funktioniert. Ich war einfach überrascht.“
    „Vielleicht sind deine Vorstellung von glücklich und meine Vorstellung von glücklich zwei verschiedene Dinge“, meinte sie. Warum erzählst du mir also nicht davon !?!
    Er nickte sehr leicht mit dem Kopf und umschlang ihre Hände mit seinen, hob ihre Hände hoch und verschränkte seine Finger mit ihren. „Ich dachte, du würdest mir die Freude von Sex bereiten, und ich schätze, mit der Zeit sei die flüchtige Ekstase der Erlösung so... nahe wie wir dem Glück kommen können.“
    Er blinzelte einen Moment lang rasch und trat dann von ihr fort, ließ sie los und verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken. „Aber das ist nicht Glück. Ich hatte vergessen was es war. Ich danke dir.“
    Ihre Kehle war

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