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Liebe Ist Furcht

Liebe Ist Furcht

Titel: Liebe Ist Furcht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Hanson
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wussten es beide. Sie konnte ihn töten, ihm entkommen, ihm mit ihrer körperlichen Stärke wehtun. Und dennoch schien sie gelähmt. Schwach. Als wäre er derjenige mit der ganzen Macht.
    Sie war groß. So groß, dass ihr Mund gefährlich nah an seinem war.
    „Er hasst uns“, sagte sie. Ein bloßer Hauch eines Geräusches.
    Jack legte seine Hand auf ihren Nacken.
    „Er hasst Vampire. Hasst sie alle. Und ich denke, zuerst wollte er die Fey zurück, damit sie uns für ihn töten würden. Aber Val ist eine Wildcard.“
    Sein Griff wurde fester, als sie Valeries Namen sagte, und sie zuckte leicht mit dem Kopf, als habe sie Schmerzen.
    Jack ließ sie los, sah weiße Spuren von seinen Fingern. Hatte er ihr wehgetan? Verletzte er jetzt Frauen? Nein, er jagte und tötete Monster. Die Tatsache, dass sie sich ab und zu lieb gibt, ändert nichts daran, was sie ist .
    Sie drehte ihren Kopf von ihm weg und sah zur gegenüberliegenden Wand, presste ihren Körper noch dichter an das Holz – floh aber nicht.
    „Er will sie nur, weil sie eine Empathin ist“, sagte Jack.
    Rachel sah ihn wieder an, und ein Aufblitzen von Mitleid huschte über ihr Gesicht „Nein. Er will sie aus mehreren  Gründen als aus diesem.“
    „Welchen?“
    „Allen.“ Sie schenkte ihm ein trauriges Lächeln, als hätte er keine Ahnung davon, was sie wirklich meinte.
    „Ich bring ihn um, wenn er versucht sie zu verwandeln.“
    „Und sie auch? Würdest du sie auch töten?“
    Er stieß sich wütend von ihr ab. Er sah, wie ihre Schultern sich entspannten, ihre Hände sich verspannten und lösten und ihre Arme sich dann vor ihrer Brust verschränkten, als sie sich streckte. Dabei stand sie immer noch vor der Tür.
    „Sei nicht dumm, Jack! Du weißt , du müsstest verstehen, wie stark er ist. Du kannst nicht so töricht sein, dass du —“
    „Aus Liebe stirbst? Von seiner Hand stirbst, um sie von ihm fernzuhalten? Dann würde sie ihn nicht lieben.“
    „Nein. Ich verstehe es, aus Liebe zu sterben. Ich verstehe Opfer für Freunde, wenn Hingabe zu Wut wird. Aber du musst dies klar sehen. Lucas wird sie nicht zur Vampirin machen. Er hasst das , was er ist und würde ihr das nicht antun. Sie würde anders sein. Sie würde wahrscheinlich daran zerbrechen. Leben nehmen zu müssen, um zu überleben, das ist nicht das, was er für sie will. Das ist nicht sein Ziel. Der einzige Grund dafür, dass ich noch am Leben bin —“, sie brach ab.
    Moment . Sein Kopf schnellte zur Seite. „Warum lässt er dich am Leben?“
    Ihre Worte waren schnell. „Hierfür. Um ihm mit den Fey zu helfen.“
    Nein. Sie hatte etwas verraten. Er musste es nur finden.
    „Was sonst? Was könnte sein Ziel sein, dass er dich am Leben lässt? Warum würde er eine Hexe brauchen?“ Er schien es zu durchdenken, zu versuchen die Einzelteile zu finden, und dann schenkte er ihr ein böses Lächeln.
    Ein Lächeln, das nur eine Person ihr jemals geschenkt hatte. Finsteres Wissen, ein Lächeln des Schmerzes und der Bitterkeit. Marions Lächeln. Und es hatte die gleiche Wirkung, die es immer hatte. Es machte sie scharf, ließ sie sich ergeben wollen.
    Verdammt, sie wollte von dieser Tür weg. Sie würde nach draußen rennen, schreiend weglaufen, sich selbst im Tiefschnee vergraben, bis ihr Blut träge werden würde wie ein Fluss in Alaska. Alles außer dieser entsetzlichen Hitze.
    Jack kam wieder auf sie zu, hielt vor ihr an.
    Zu nahe .
    Sie war in ihrem ganz persönlichen Horrorfilm. Der Bösewicht schlich sich an die nichts ahnende Frau an, während sein Opfer bei allem zusah.
    Lass es geschehen !
    Sie war erstarrt, während er zu ihr zurücktigerte und seine Arme auf beiden Seiten neben ihrem Körper aufstützte, die Hände auf dem glatten Holz.
    Sie unterdrückend.
    Sie konnte ihn riechen. Seine Haut riechen, die nach Sonne roch. Sein Blut riechen, das nach Zuckerwatte roch und ihr auf der Zunge zergehen würde. Und dann war da noch der Geruch seiner Wut — rauchig und waldig. Und darunter, tief darunter, aber zur Oberfläche steigend, war der perfekte Geruch von Lust.
    Seine Stimme riss sie zurück in die Gegenwart.
    „Du hast versucht ihn zu töten. Und er hat andere aus geringeren Gründen getötet. Aber nicht dich und nicht Marion, nur damit er etwas gegen dich in der Hand hat. Ich will, dass du mir sagst warum.“
    Und dann stöhnte sie fast vor verängstigter Lust, biss sich auf die Zunge, um sich selbst vom Sprechen abzuhalten, als er einen Finger hob und damit ihre Wange

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