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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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machte sie neugierig – sie wollte wissen, woher der Riss an der Schulter kam und der grünliche Fleck am Ärmel. Es war ein oft benutztes Hemd. Sie fand es sexy, wenn ein Mann keine Angst davor hatte, sich schmutzig zu machen und mit den Händen zu arbeiten. Im Vergleich dazu war Darren makellos rein gewesen.
    Ein Tröten holte sie in die Wirklichkeit zurück, keine Hupe, aber etwas Ähnliches. Und das Tröten hörte nicht auf. Sie trat ans Fenster, blickte hinaus und sah Porter, der auf einem Geländefahrzeug saß und ihr zuwinkte. Er bedeutete ihr, nach draußen zu kommen.
    Nikkis Magen machte einen kleinen Sprung, und sie zögerte. In der vergangenen Nacht hatte sie wach gelegen, an Darren gedacht und sich unglaublich einsam gefühlt … Dann waren ihre Gedanken unvermittelt zu Porter Armstrong und dem deplatzierten Kuss gewandert, zu seinem spitzbübischen Lächeln und zu seinem Eifer, seine unbedachten Worte wiedergutzumachen. Sie wollte ihn nicht so sehr, nicht so schnell mögen.
    Er gab wieder ein lautes Signal und machte ein Zeichen, dass er sie vor der Tür treffen wollte. Sie warf einen Blick auf ihren Laptop und beschloss, dass eine Fahrt mit dem Quad besser war, als an einem so schönen Sommermorgen an ihrem Schreibtisch zu sitzen und zu arbeiten. Also fuhr sie den Computer herunter, schnappte sich ihr Handy und hoffte, dass er mit ihr zum Wasserturm fahren würde.
    Sie eilte in den Flur, schloss die Tür, riss sich dann aber zusammen und ging langsam hinaus.
    Porter warf ihr ein breites Grinsen zu. „Ich dachte, Sie würden vielleicht gern eine Stadtrundfahrt machen.“
    „Wollen Sie damit sagen, dass es noch mehr gibt als das hier?“, fragte sie, deutete auf die beiden Gebäude und die Erste-Hilfe-Baracke.
    „Es wird bald noch mehr geben“, erwiderte er und streckte die Hand aus, um ihr auf den Sitz zu helfen.
    „Haben Sie Helme?“
    „Wir fahren zuerst zur Baustelle des Ambulanzgebäudes – das ist nur um die Ecke.“
    Sie machte es sich auf dem Sitz hinter ihm bequem und schlang locker die Arme um seine Taille. Er fühlte sich so … vertraut an. Und der Mann sah im T-Shirt einfach umwerfend aus.
    „Wie geht es Ihnen?“, fragte sie.
    „Eher mittelprächtig“, erwiderte er munter. „Und Ihnen?“
    „Mir geht es … gut“, entgegnete sie. Mit einem Mal wurde ihr bewusst, wie selten die Leute sie nach ihrem Befinden fragten. Sie nahm an, dass die meisten Menschen der Meinung waren, dass es Ärzten immer gut ging. „Allerdings musste ich heute Morgen wieder eiskalt duschen.“
    „Ich arbeite daran“, antwortete er entspannt. „Ist das nicht ein wundervoller Tag, meine kleine Frau Doktor?“ Er gab Gas, und sie fuhren los.
    Seine Begeisterung war ansteckend. Es war ein flimmernder Junimorgen. Die Vögel sangen, die Insekten summten, und die Blumen blühten. Mutter Natur strotzte vor Kraft und erweckte den Eindruck, dass alles, was lebte, sich gerade liebte. Die üppige Umgebung ließ keinen Zweifel daran, woher die Redewendung mit den Bienchen und den Blümchen kam. Das dichte Blattwerk und die dampfende Luftfeuchtigkeit hatten etwas unglaublich Sinnliches. Nikki musste an die Worte ihrer Freundin Amy denken, die von der Verführungskraft der Berge gesprochen hatte.
    Doch ihre Freundin hatte sie zugleich gewarnt, dass es eine trügerische Verführung war.
    Nikki schmunzelte. War es das nicht immer?
    Wie Porter versprochen hatte, dauerte die Fahrt zu dem Grundstück, das für den Bau des Ambulanzgebäudes abgestecktworden war, nicht lange. Es lag um die nächste Kurve, auf derselben Seite wie das Dining House. Mindestens zwei Dutzend Männer liefen auf der Baustelle herum, arbeiteten an Maschinen und schaufelten die Grube für das Fundament. Andere füllten Wasser in einen Betonmischer, dessen Trommel sich langsam drehte.
    Als sie vom Fahrzeug kletterten, zog Porter Blaupausen aus dem Staufach und breitete sie auf dem Sitz aus. „Ich weiß, dass es im Augenblick noch nicht viel hermacht, aber das wird sich schnell ändern. Wir verbauen vorgefertigte Module für die einzelnen Abschnitte.“
    Er wies auf die Pläne. „Es wird einen Wartebereich geben, Untersuchungszimmer, Behandlungsräume, Labore, eine Apotheke, ein gesichertes Medikamentenzimmer, Büros für die Angestellten, ein Archiv und einen kleinen Aufenthaltsbereich. Ach, und Ihr Büro natürlich.“
    Nikki war beeindruckt von dem detaillierten Entwurf, doch sie fühlte sich gezwungen, ihm zu sagen: „Nicht mein Büro, Mr

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