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Liebe ist kein Beinbruch

Liebe ist kein Beinbruch

Titel: Liebe ist kein Beinbruch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Bond
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Krücken und ging zur Leiter. Sie sprang hoch, um die unterste Sprosse zupacken. Und sie versuchte sich selbst einzureden, dass ihr die Hilfestellung, die Porter ihr gab, damit sie hinaufklettern konnte, nicht gefiel.
    Wenn sie ehrlich war, gefiel sie ihr allerdings doch. Lächerlich, wenn man bedachte, dass es ihm wahrscheinlich überhaupt nichts bedeutete!
    Der Aufstieg war noch schöner als am Tag zuvor, denn sie war entspannter und ließ sich mehr Zeit, um die wundervolle Umgebung zu betrachten. Als Nikki die Plattform erreichte, gönnte sie sich ein paar Minuten, um die atemberaubende grün und blau schimmernde Aussicht zu genießen. Erst dann holte sie ihr Handy heraus und checkte ihre E-Mails und ihre Sprachnachrichten. Dass sie keine neuen Nachrichten bekommen hatte, versetzte ihr einen Stich, und sie fühlte sich einsam. Sie wählte die Nummer von Dr. Hannahs Praxis und war erleichtert, als ihre Mentorin sich meldete. Es machte sie froh, dass die Ärztin sich offenbar freute, von ihr zu hören.
    „Wie läuft es auf dem Land, meine Liebe?“
    „Es ist … anders“, entgegnete sie und bemühte sich, munter zu klingen.
    „Wie hieß die Stadt noch mal?“
    „Sweetness. Sweetness in Georgia.”
    „Klingt idyllisch.“
    „Das ist es“, erwiderte Nikki.
    „Wir vermissen Sie hier.“
    Sie spielte mit dem Gedanken, Dr. Hannah zu erzählen, dass sie zurück nach Broadway kommen würde. Aber sie entschied sich dagegen. Es würde vielleicht schwierig werden, medizinisches Fachpersonal nach Sweetness zu locken, wenn sie zugab, dass sie nicht bleiben würde. „Ich vermisse das Tempo“, sagte Nikki schließlich. „Hier ist nicht eben viel los.“
    „Das hört sich nach einem Urlaub an. Ich bin neidisch.“
    „Da wir gerade davon sprechen: Kennen Sie einen Arzt,der Interesse haben könnte, hierherzukommen und dabei zu helfen, eine Landarztpraxis aufzubauen?“
    „Es gibt eine Landarztpraxis?“
    „Noch nicht“, entgegnete Nikki. „Aber sie bewerben sich um eine Zulassung im Bundesverband der Landarztpraxen, und der Bau des Ambulanzgebäudes hat bereits begonnen. Sie brauchen außerdem eine Arzthelferin, eine Pflegekraft und eine zugelassene Hebamme.“
    „Ich werde die Fühler ausstrecken“, versprach Dr. Hannah. „Haben Sie eine Adresse?“
    „Die habe ich momentan nicht vor mir“, wich Nikki aus. Es hätte nicht so ermutigend geklungen, zugeben zu müssen, dass die Stadt noch nicht einmal eine Postleitzahl hatte. Also gab sie Dr. Hannah die Wegbeschreibung von der Interstate nach Sweetness und sagte ihr, dass sie mögliche Interessenten für die Stellen bitten solle, sich bei ihr zu melden.
    „Wie ist es sonst so?“, fragte Dr. Hannah.
    „Es ist malerisch“, erwiderte Nikki mit einem kleinen Stirnrunzeln.
    „Ich meinte, ob es dort Männer im heiratsfähigen Alter gibt. Ich habe die Anzeige in der Zeitung schließlich auch gelesen.“
    Nikkis Wangen brannten. Dr. Hannah hatte Darren kennengelernt, weil er ein paarmal in der Praxis gewesen war, um sie zum Lunch abzuholen oder ihr Blumen zu bringen. Dieser verlogene Schuft!
    „Das weiß ich nicht“, erwiderte Nikki betont beiläufig.
    „Darren war heute in der Praxis“, erzählte Dr. Hannah leise.
    Nikkis Pulsschlag beschleunigte sich. „Ach?“ Vielleicht hatte er nach ihr gefragt.
    „Er und seine neue Freundin wollten eine Blutuntersuchung machen lassen.“
    Für den Antrag zur Hochzeit … und das an einem Ort, andem jeder sie kannte. Ihr Herz zog sich zusammen, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    „Es tut mir leid, Nikki. Ich habe immer gedacht, Darren wäre ein netter Kerl. Doch offensichtlich hat er den Verstand verloren.“
    Nikki konnte nichts erwidern. Wie viel konnte sie noch ertragen? Während sie zögerte, tönte ein lautes Pfeifen zu ihr herauf.
    „Oh, ich liebe es, Vögel zu beobachten“, erzählte Dr. Hannah aufgeregt. „Was sind das für Vögel, die da zwitschern?“
    Dankbar für den Themenwechsel ging Nikki quer über die Plattform zur Leiter zurück und sah nach unten. Sie fuhr sich über die Augen. Am Fuße des Wasserturms stand Porter Armstrong, hatte die Lippen gespitzt und trillerte, während er etwas aus einer Papiertüte in eine Futterröhre für Vögel gab. Zu ihrer Überraschung tauchten zwei leuchtend blaue Vögel auf und stürzten sich gierig auf die Futterröhre, um etwas herauszupicken. Es war ihnen offenbar egal, dass Porter so nahe bei ihnen stand, dass er sie hätte berühren können. Nikki

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