Liebe Ist Nichts Fuer Feiglinge
meinem Leben kümmert, und dass ich ihn liebe.
Einen Teil dessen, was Grandma geschrieben hat, kann ich lesen: Du bist das Licht meines Lebens.
Am Freitag darauf – eine Woche vor Thanksgiving – sind wir kaum vom Flughafenparkplatz herunter, als Chris schon seine Mailbox abhört. Er muss dieses Wochenende Patientenanrufe der vergangenen sechs Wochen abhören, und ich versuche, Mitgefühl zu zeigen, aber in Wahrheit macht es mich so nervös, endlich wieder neben ihm zu sitzen, dass ich seine Worte kaum höre. Seine Reisekleidung steht ihm gut: eine coole Cargohose aus Nylon und eine enge schwarze Jacke. Auf seinen glatten Haaren sitzt seine alte College-Baseballkappe. Er müsse nur rasch diesen einen Anruf machen, flüstert er mir zu, und dann würde er mir alles über die Reise erzählen. Ich nicke und trinke einen Schluck aus meinem Becher mit Eiskaffee.
In den ersten beiden Minuten seines Anrufs versucht er hektisch, den Ton meines Navigationssystems leiser zu stellen. Schließlich bedeutet er mir, dass es ihn wahnsinnig macht, und zeigt auf das kleine Kästchen auf meinem Armaturenbrett.
»Ich brauche es aber«, flüstere ich. »Ich kenne mich in Newark nicht aus.« Resigniert lässt er den Kopf gegen die Kopfstütze sinken, bleibt aber dann für den Rest des Telefonats ruhig. Er vereinbart für Montag ein Treffen mit einem Kollegen. Als er auflegt, wendet er sich mir zu und will wissen, was es Neues gibt.
»Nun, ich habe zwei Geschichten in den letzten sechs Wochen verkauft, was mich ziemlich glücklich macht«, sage ich. »Und dann, na ja, das ist nicht ganz so glücklich … Tucker und ich haben uns getrennt.«
»Das tut mir leid.« Ein Teil von mir hofft, dass er nicht aufrichtig ist. Ich erwidere, es sei schon okay für mich. Diese Dinge passierten eben, und ich sei seitdem viel ausgeglichener. »Na, das sagt ja alles«, erwidert er.
»Das finde ich auch. Ich habe sechs Pfund abgenommen, nur weil ich mich nicht mehr von Pizza und Bier ernähre.«
»Ich wollte gerade sagen, du siehst phantastisch aus.«
»Ja?«
»Ja, super.«
»Obwohl … es ist mir ja peinlich, das zu erwähnen, aber was, glaubst du, ist mit meinem Gesicht los?«
»Du hast ein paar Pickel mehr, was?«
»Ich nehme das Mittel, das du mir gegeben hast, aber aus irgendeinem Grund hilft es nicht.«
»Nimmst du die Pille?«
Was soll das denn? »Äh, nun … im Moment nicht.«
»Bis wann hast du sie genommen?«
»Bis vor … zwei Wochen.«
»Nun, wir sollten überlegen, ob du sie wieder nehmen solltest, weil die Hormone bei der Regulierung helfen …«
»Chris, ich möchte die Pille wirklich nur nehmen, wenn es nötig ist. Mit meinem Zyklus ist alles in Ordnung.« Oh, mein Gott. Ich habe nicht nur seine Frage beantwortet, sondern ihn auch noch ganz nebenbei darüber in Kenntnis gesetzt, dass ich in der Lage bin, Kinder zu kriegen.
Nur für den Fall, dass er sich das gefragt haben sollte.
Einen kurzen Moment sitzen wir schweigend nebeneinander. »Okay«, sagt er dann. »Das sind ja eigentlich hervorragende Neuigkeiten. Das können nicht viele Frauen von sich sagen.«
»Ich hasse es, der Natur ins Handwerk zu pfuschen. Aber …« Ich tippe vorsichtig auf den sprießenden Pickel an meinem Kinn. »Den hier muss ich wirklich wegbekommen.«
Er schlägt mir vor, morgen zu ihm in die Praxis zu kommen. Dann ist Samstag, und er hat nur einen Termin. »Und jetzt«, er greift in den Rucksack, der zwischen seinen Beinen auf dem Boden steht, »vergiss alles, was du jemals über Schokolade gehört hast. Es stimmt nicht.« Er holt eine braune, glänzende Schachtel mit rosa Schleifenband heraus. »Tut mir leid, aber es lohnt sich wirklich. Dunkle Schokolade aus Indonesien. Kris, sie schmeckt phantastisch.«
Ich stecke mir einen dunklen Würfel in den Mund, der laut Chris Orangenlikör enthält. Ich beiße hinein. Ja, Orange. Ich lasse sie mir gemeinsam mit der Schokolade auf der Zunge zergehen. Nachdem wir die kleine Schachtel leer gegessen haben, wenden wir uns den Snacks zu, die ich mitgebracht habe – Bananen, Orangen und Bio-Graham-Cracker.
»Diese Graham-Cracker sind gut!«, sagt er.
»Ja?« Ich strecke die Hand aus, und er legt ein paar bärenförmige kleine Cracker hinein.
Während der fünfstündigen Fahrt erzählt er mir von seiner Reise – wie herzlich ihn die Verwaltung des Krankenhauses aufgenommen hat, wie sie ihn überall herumgeführt haben und wie anders die Sitten und Gebräuche dort sind. Die Kultur in Südostasien
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