Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)
Mädchen ebenso wenig antun, wie er seine eigenen Kinder hätte umwandeln können. Ihre Seele für alle Ewigkeit verdammen. Ihr Leben zu einem Leben aus Blut und Tod machen. Die Sonne und die Freunde wegnehmen. Es gab keinen größeren Fluch als Unsterblichkeit. Sie würde nie erwachsen werden, nie eine Familie haben, einen jungen Mann, den sie liebte. Wenn er sie umwandelte, würde sie ein Kind bleiben. Verkümmert und finster.
Nein, wenn er sie liebte, würde er sie gehen lassen. Und dennoch, irgendwie schien das unmöglich; dass der Tod jemals die richtige Antwort sein konnte.
„Der Ozean ist blau. Der Teich draußen ist dunkel und grün. Aber der Ozean ist blau mit weißen Spitzen. Wasser strömt dir daraus entgegen und kitzelt deine Füße. Dann zieht es sich zurück, damit du ihm nachjagen kannst. Als ich ein Junge war... haben wir mit dem Ozean fangen gespielt. Aber er war sehr kalt, und unsere Füße verloren jedes Gefühl durch die Kälte.“ Vielleicht sollte er in den Ozean laufen und sich von ihm bedecken lassen. Ihn taub machen lassen, ihn wegspülen lassen. „Der Ozean ist auch laut. Das Wasser macht ein Geräusch, wenn es gegen die Felsen und ans Ufer schlägt. Wenn wir ein Boot hätten, könnten wir tagelang, wochenlang, sogar monatelang auf den Ozean hinaussegeln und würden nichts sehen außer einem weiten Land aus blauem Wasser.“
„Wo führt er hin?“
Was sollte er sagen? „Er führt...“ Er musste das richtig machen. Es war wichtig. Was hätte seine Tochter hören wollen? „Er führt zum Himmel. Du segelst darauf; weiter und weiter. Und dann erreichst du den Himmel.“
Er konnte ihre Erleichterung hören. „Das ist es, wo du mich hinbringen wirst.“
Er nickte ungeschickt, meinte hören zu können, wie Gott ihn auslachte. „Ja, das ist es.“
„Du wirst kommen und mich besuchen. Engel kommen immer in den Himmel, nicht wahr?“
„Natürlich werde ich kommen. Mir fällt nichts ein, was ich lieber will als dich zu sehen...“, er hielt inne. Erstickte an seinen Gefühlen. Dem Albtraum, der in seinem Hals steckte. „Natürlich werde ich dich besuchen. Ich werde bei dir bleiben. Deine Mutter und ich werden ein Bot besorgen und kommen, um dich zu finden.“
Sie lächelte. Und genau so starb sie. Mit einem Lächeln, als sie gerade sein Versprechen hörte, dass er sie finden würde. Dass das, was er wollte, mit ihr zusammen zu sein war. Eine letzte Lüge. Denn er konnte nicht mit ihr zusammen sein. Nicht ein Teufel wie er. Er könnte über die Meere segeln bis zum Tag, an dem er starb, hundert Jahre lang, vielleicht eine Million Jahre lang. Die Segel würden in Fetzen gehen, das Boot würde unter ihm verrotten, und doch würde er sie immer noch nicht finden.
Nicht jemand, der so verdammt war wie er.
Er öffnete die Tür, und Marion hörte auf zu schreien. Ihre Augen waren wild, und was auch immer sie in seinem Gesicht sah, war genug. Marion schrie und warf sich auf Lucas, die Finger erhoben wie Klauen, mit denen sie an seinem Gesicht hinunterkratzte. Er ließ sie ihn schlagen, machte sich berührbar, verletzlich, fühlte ihre Finger sich in seine Haut graben und sie zerfetzen.
Eine geringe Bestrafung. Etwas, das er verdiente, er fühlte die Spuren schon heilen. Zu früh.
„Du hättest sie retten können! Ich hätte sie retten können! Ich werde dich töten, Lucas. Dafür wirst du sterben!“, schwor sie.
Lucas griff in seine Tasche und zog einen schweren Juwel heraus, der genau in seine Handfläche passte. Er war an einer Kette, von Gold umgeben. Er funkelte im Licht. So weiß wie ein Opal, aber in seinem Innern waren Schleifen aus etwas, das aussah wie Diamanten, die ihn durchzogen. Er glühte leicht und erhellte den dunklen Gang.
„Er ist von den Fey. Reine Magie. Wenn du das Buch und den Zauberspruch findest, kannst du haben, was immer du willst. Du hast einen Wunsch frei, und er wird in Erfüllung gehen, Marion. Du kannst Margaret zu dir zurückholen. Lebendig und gesund.“
Sie blinzelte ihn langsam an, Verwirrung verließ ihr blasses Gesicht, wurde ersetzt von Eifer und einem verzweifelten Bedürfnis ihm zu glauben. „Aber wo ist dann das Buch?“
Er schüttelte den Kopf. „Nicht hier. Es wird von Cerdewellyn bewacht. Er will den hier zurück. Denkt, dass er damit sich selbst wiederherstellen würde. Er weiß nicht, dass ich ihn habe. Er denkt, dass er vor langer Zeit mit den irischen Hexen verloren gegangen ist.“
„Woher hast du ihn?“
„Sie haben ihn mir
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