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Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Titel: Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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reden und dann.... Er wusste, was passieren würde. Er hörte Marion auf dem Gang schreien, die verlangte hereingelassen zu werden, um ihr kleines Mädchen zu sehen; gleichzeitig schwor sie, sie würde Lucas töten, wenn er nicht augenblicklich die Tür öffnete.
    Margaret würde hinübergleiten. Ins Jenseits. Zu einer anderen Welt im Himmel, und er würde immer noch hier sein. Ein weiteres geliebtes Kind, das er überleben würde.
    War dies seine Strafe, fragte sich Lucas, das Ende eines Unschuldigen kommen zu sehen, während er fortdauerte? Gesund und böse. Und eines Tages würde er sich nicht mehr an sie erinnern: die kleine Schleifenform ihrer Lippen, wie sie wegen der geringsten Dinge von einem Moment zum nächsten von Lächeln zu Weinen wechseln konnte. Aber sie war klein. Und das war es, was kleine Mädchen taten.
    Er wünschte, er würde sie nicht kennen.
    Trauer machte es schwer zu schlucken, sogar zu sprechen.
    Er würde sie vergessen. Er sehnte sich danach und fürchtete sich davor. Sie würde jetzt jeden Moment sterben, und wer würde sich an ihre reine Unschuld erinnern, außer zwei Monstern, die der Teufel vergessen hatte? Obwohl sie nicht sein Fleisch und Blut war, war sie dennoch seine. Ein Kind, das er vergessen würde.
    „Ich werde mich an dich erinnern“, gelobte er. Lucas schämte sich, als er bemerkte, dass er es laut gesagt hatte. Ihre Augen konzentrierten sich auf ihn, durch den Schmerz schimmerte Vertrauen hindurch. Sie liebte ihn, denn sie verstand nichts vom Bösen.
    Sie dachte, er wäre gut. Ihr Retter. Der Vater, den sie nie gehabt hatte. War es falsch, sie sterben zu lassen, wenn er sie retten konnte? Wenn sogar jetzt Marions verzweifeltes Kreischen forderte, dass er sie rettete?
    Er würde sie eher sterben lassen, als sie wie sie werden zu lassen.
    Noch einmal.
    Genau wie seine Kinder vor Jahrhunderten. Die Geschichte wiederholte sich. Er traf die gleiche Entscheidung. War es falsch? War dies Schurkerei oder Güte, sie gehen zu lassen, wenn er bewirken konnte, dass sie ihre Augen wieder öffnete?
    Er beugte sich hinunter und küsste sie auf die Stirn. Margarets Hand drückte seine. „Die Sonne ist aus“, sagte sie schwach.
    Es war hell draußen. So hell, dass die Welt sich schämen sollte. Als ob ein Gott oder die Götter oder nichts glücklich wären, dass ein Kind starb. Es war eine Folter zu wissen, dass sich eine große Tragödie ereignen konnte und dennoch die Sonne scheinen konnte. Die Welt würde von diesem kleinen Tod nicht betroffen werden.
    Lucas hielt die Tränen zurück und sah wie Margaret sein Haar anstarrte. Ihre Hand hob sich, berührte es, ließ ihre Finger durch die wellige Masse gleiten. „Es sieht aus wie die Sonne. Mamma hört nicht auf zu weinen. Warum?“
    „Sie will, dass du gesund wirst“, sagte er.
    „Hast du ihr gesagt, was du bist? Sie würde nicht weinen, wenn sie es wüsste.“
    Er erstarrte — Herz, Glieder, Emotionen, alles. „Was? Was bin ich?“ Sie konnte es nicht wissen.
    „Ein Engel. Du bist meinetwegen hierhergekommen, nicht wahr? Um mich wegzubringen. Und das ist in Ordnung, denn du wirst bei ihr bleiben, nicht wahr?
    Selbst jetzt konnte er nicht besser sein als das, was er war. Also belog er sie. „Es wird dir gut gehen. Du wirst bei deiner Mutter und mir bleiben.“
    „Ich will Mamma und dich nicht verlassen. Wo werde ich hingehen?“, fragte sie mit zitternder Stimme. Lucas hätte fast seinen eigenen Dolch genommen und sich selbst ins Herz gestochen. Als ob er das wüsste oder ihr sagen könnte.
    „Du wirst hier bei uns bleiben.“ Aber sie wussten beide, dass es eine Lüge war. Er fühlte sich unfähig, es mit Überzeugung zu sagen. Sollte er sie unter seine Macht bringen? War das eine gütige Tat? Sie wusste, dass sie sterben würde. Die Wunden, die ihr Fleisch bedeckten, sahen aus wie diejenigen, die die toten Körper bedeckten, die am Wegesrand aufgehäuft gewesen waren, als sie aus Blackfriars geflohen waren. Sie hatte sich an ihn geklammert, und er hatte ihren Kopf an seine Schulter gedrückt, damit sie es nicht sehen würde. Den Tod nicht riechen würde. Doch sie hatte es gesehen, die Verrottung in sich selbst aufgenommen, und obwohl er sie beschützen wollte, erkannte sie ihre eigenen Todesanzeichen auf ihrer weichen Haut.
    Und wieder war da die Frage, wie ein Geist, der an die Tür klopfte, die im Takt seines Herzens in ihm dröhnte. Sollte er sie retten? Sollte er sie verwandeln?
    Aber er konnte das diesem kleinen

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