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Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Titel: Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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gegeben“, sagte er mit leiser Stimme. Er musste nicht sagen, dass er sie alle getötet hatte und dass das der Grund war, warum sie ihn ihm gegeben hatten. Ein letzter verzweifelter Versuch, sich selbst zu retten.
    „Du wirst mir helfen. Wir können wieder eine Familie sein“, sagte Marion.
    „Nein. Das ist nicht das, was ich will.“
    Jetzt sah Marion auf, spähte in Lucas’ Gesicht. Suchte und suchte. „Aber du liebst sie. Wie ihr eigener Vater. Warum willst du mir nicht helfen?“
    „Es betrifft mich nicht. Sie ist tot. Wenn du wünschst, sie zurückzuholen, dann tust du es.“ Lucas machte auf dem Absatz kehrt und ging, beobachtete, wie jeder Fuß vor dem anderen landete, bis er aus der Burg draußen war und er die Augen gegen das helle Licht zusammenkneifen musste. Schmerz durchzuckte ihn. Die Sonne auf seiner Haut fühlte sich an wie tausend Nadelstiche. Es hatte seit Wochen nur geregnet; die Welt um ihn herum war Schlamm, und dennoch schien jetzt die Sonne.
    Er hasste England. Hasste die Nässe. Und die Kälte. Sie drangen ihm in jeden Knochen und ließen ihn sterben wollen. Ließen jeden Muskel schmerzen.
    Margaret war tot. Nicht einmal eine junge Frau. Noch ein Kind und tot. Und es war seine Schuld. Er hatte nach etwas gestrebt, das er nicht hatte haben sollen. Er war verflucht. Er musste wie ein Verfluchter leben. Nicht so tun, als sei er ein Mann. So tun, als sei er etwas Gutes. Schicksal, die Götter, sogar der christliche Gott, sie alle würden vom Himmel oben auf ihn hinunterspähen, ihn nach etwas streben sehen, das er nicht verdiente, und sie würden es ihm wegnehmen. Wieder und wieder, bis er es lernte.
    Jetzt hatte er es gelernt.
    Weil er böse war. Und er war der Tod. Wer war er, dass er die Welt wollte? Sich einzubilden und zu glauben, dass das Schicksal ihn mit Mord davonkommen lassen würde? Er hatte es versucht und Margaret war gestorben. Seine Liebe für sie hatte sie getötet. Würde Margaret am Leben sein, wenn er sie nie getroffen hätte?
    Vielleicht konnte Marion es schaffen. Vielleicht würde sie, die nicht so vom Bösen durchtränkt war wie er, in der Lage sein, das Buch zu finden und Margaret zurückzubringen. Die Götter würden sie vielleicht lassen. Er würde es ignorieren. Er würde es nie wieder erwähnen. Nie wieder an sie denken. Wenn es ihm egal wäre, könnte es vielleicht geschehen.
    Dies war eine Erinnerung an seine Absicht. Sein Lebensziel. Die Anderen zu töten. Cerdewellyn und jede einzelne Kreatur, die er erzeugt hatte, zu töten. Und dann würde er die Vampire töten. Und wenn schließlich niemand außer ihm übrig war — könnte er sterben. Sich endlich selbst töten, wie er es vor Jahrhunderten hätte tun sollen, als er seine ermordete Familie entdeckt hatte.
    Eines Tages, gelobte er, würde die Welt frei von Anderen sein und dankbar dafür sein.

    *****

    Valerie trat zurück, die Erinnerungen verblassten, brachten sie wieder in die Gegenwart zurück. Lucas lehnte seinen Kopf zurück an die Wand, wandte sich von ihr ab. Die Augen geschlossen. Sah weder sie noch irgendetwas anderes außer seine eigene private Hölle. Sie fuhr mit ihrer Hand an seine Wange, wischte eine Träne weg.
    „Das hat sie in den Wahnsinn getrieben. Der Tod ihrer Tochter. Das hat es bewirkt“, sagte er.
    „Und dafür gibst du dir auch die Schuld?“
    Seine Stimme war rau wie Schmirgelpapier. „Marion war wie ich. Phasenweise wurde sie zur Fanatikerin und strebte nach etwas, das über ihre eigene Selbstsucht hinausging. Sie versuchte es.“
    „Ist es das, warum wir hierhergekommen sind? Um das Buch zu holen, damit du Margaret zurückbringen könntest? Weil du sie wie eine Tochter geliebt hast?“
    „Nein. Das ist schon lange vorbei.“
    „Was dann?“
    „Die Zeit vergeht. Geh, Valerie! Greife Cerdewellyn an und fliehe von hier!“
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Wie konnte sie ihn verlassen?
    Er knurrte sie an. „Ich bin ein Monster. Ich habe dich gefickt wie ein Gentleman, und du willst da Dinge hineindeuten, die nicht da sind. Das Beste, das ich tun kann, ist zu sterben. Und du solltest darum betteln. Denn ich fühle Reue, und ich hasse das. Es ist eine Last, die ich nicht ertragen kann. Das ist die Lektion, die du lernen solltest, indem du meine Erinnerungen gesehen hast. Ich werde die Nase gestrichen voll haben von meiner Scham und meinem Selbsthass, und ich werde dich töten. Siehst du das nicht ein? Die Wahrheit? Ich bin ein schwacher Mann, Valerie Dearborn. Das bin ich

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