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Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition)

Titel: Liebe ist Sterblich (Valerie Dearborn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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meine Retterin zu sein? Hoffst, dass du anders als alle anderen bist?“ Eine Pause, sie hörte ihn schlucken. Sein Körper entspannte sich, und er nahm einen zittrigen Atemzug. Ruhe durchfuhr ihn mit einer Spur von Resignation. „Ich weiß, wohin dies führt.“
    Sie fühlte wie sich sein Körper entspannte, als ob er damit fertig wäre, sie wegzuschubsen. Sein Tonfall war tiefer, kaum mehr als ein Flüstern, und sie hatte das Gefühl, dass das, was sie in diesem Augenblick hatte, der richtige Lucas war. Der, den sie sich erhofft, aber lediglich vorgestellt hatte. Sie hörte angestrengt zu, wollte sich jedes Wort einprägen, damit sie es nicht vergaß. „Ich habe gefühlt, Valerie. Ich habe gefühlt, und ich habe es versucht, und es endet immer mit dem Tod. Manchmal fürchte ich, dass ich niemals sterben werde. Die Welt wird enden, und ich werde immer noch hier sein. Das macht mir Angst. So sehr es überhaupt möglich ist, macht es mir Angst.“
    Sie rieb ihre Wange an der weichen Haut seiner Brust. War es das, was Überlebende bei einem Unfall fühlten? Sie wollte nur etwas menschlichen Kontakt vor dem Ende. Er legte seine Wange auf ihren Scheitel. Wenn er sie hätte halten können, hätte er es getan. Im Augenblick schien er verletzlich genug zu sein, dass er es getan hätte.
    Er sprach sehr leise, wie ein kleiner Junge, der seine Sünden gestand. „Wie verflucht bin ich, dass ich so viel Schmerz und Tod verursachen kann und dennoch weiterlebe? Welche Art von Dämon wird vom Himmel so sehr gehasst, dass er nie bekommt, was er verdient?“
    Sie hielt ihn fester. Sie konnte den Schmerz von ihm kommen fühlen. Das Elend. Seinen Selbsthass.
    Lucas lachte. Ein schroffes Geräusch. Vielleicht das schlimmste Geräusch, dass sie jemals gehört hatte — schlimmer als Fingernägel auf einer Tafel. Schlimmer als Marions Schreien, bevor sie in die Kiste gesteckt wurde. Vielleicht schlimmer als das Geräusch ihrer Mutter, als sie... Nein.
    „Wenn ich nicht böse bin, was bin ich dann? Da ist kein Teufel in mir. Nichts, was man austreiben oder wofür man beten könnte. Ich bin ein Zufall. Eine kosmische Plage. Etwas Perverses und Gefürchtetes. Lass mich los!“
    Sie trat einen Schritt zurück. Seine Stimme war verführerisch mit dem Hauch einer Klinge darunter. „Ich bringe dich zum Kommen. Das ist der Einfluss, den ich auf dich habe. Und das ist nicht real. Es ist nicht ein Mann und eine Frau, es ist von einem Monster zum anderen. Es ist Macht, die zwischen uns strömt, Vergnügen und Kontrolle. Es ist nicht reines Verlangen oder Liebe. Es ist Lust. Verzehr. Gefahr. Das ist es, was du von mir willst.“
    „Und du willst mir so viel nicht geben. Oder?“
    „Nein. Ich kann nicht. Meine Zeit hier ist vorbei, Walküre. Ich werde dich weiter füttern und versuchen dich zu beschützen, solange ich kann, doch der Tag wird kommen, an dem er mich bricht oder mich töten wird ... das ist richtig.“
    Sie wich zurück, sah ihn durch einen Nebel von Tränen an. „Du hast also aufgegeben?“
    „Ich habe vor langer Zeit aufgegeben. Trink von mir und geh! Meine Wut hat dich nicht umgestimmt; meine Bösartigkeit ist etwas, das du beiseiteschiebst. Lass mich dir also den Wert meiner Zuneigung zeigen! Was denen geschieht, die ich liebe. Dann wirst du mich vielleicht endlich loslassen.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    „Meine Erinnerungen. Ich werde dich sie sehen lassen, während du von mir trinkst. Und dann... dann wirst du froh sein, mich tot zu sehen.“
    Was würde er ihr zeigen, von dem er wusste, dass es sie dazu bringen würde, ihn nicht zu lieben? Und oh, sie wollte es nicht sehen. Sie wollte hier bleiben, ihn halten und so tun, als könnte er anders sein als er war. Sie wollte der Vogel Strauß sein.
    Mit einem letzten Blick, als wüsste sie, dass die Dinge sich für immer ändern würden, nachdem sie seine Erinnerungen gesehen hatte, brachte sie das Messer an seinen Hals und schnitt ihn leicht. Der Geschmack war unwichtig; der Gedanke, dass Blut ekelhaft war, war irrelevant. Sie steckte jetzt zu tief in ihm, im Beenden von ihnen beiden , dass es ihr nicht wichtig war, dass Blut widerlich war.
    Sie beugte sich zu ihm und trank.

    *****

    „Und wenn du aufwachst, wird deine Mamma hier sein. Wir werden etwas Schönes machen. An den Ozean gehen. Soll ich dir vom Ozean erzählen?“
    Margarets kornblumenblaue Augen waren trübe, bemühten sich offen zu bleiben, doch er wusste, dass das Ende nahte. Er würde etwas länger

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