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Liebe kann man nicht planen, Casanova

Liebe kann man nicht planen, Casanova

Titel: Liebe kann man nicht planen, Casanova Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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sah sie nicht an. Stattdessen schob er die Obstschalen und Kerne zusammen und warf sie in den Tischmülleimer. Dann erhob er sich und baute sein Obstkunstwerk auf der Küchentheke auf, die die beiden Räume voneinander trennte.
    Ruby deutete seine Antwort als Ja. Seufzend verließ auch sie das Sofa, um ihm barfüßig und in Pyjamahose zu folgen.
    Mangos waren in den letzten Tagen ihr Lieblingsobst geworden. Sie pickte sich ein Mangostückchen vom Obstteller, ließ es in ihrem Mund verschwinden und lachte auf, als Damon ein feuchtes Küchenhandtuch auf den Hocker neben ihr klatschte. Er hasste es, wenn sie ihre klebrigen Finger über seinen nackten Körper gleiten ließ. „Danke.“
    Sie würde das Handtuch später noch brauchen, keine Frage, doch jetzt ging es ihr um ein anderes Thema.
    „Was hältst du davon, wenn wir beide morgen nach Sydney fliegen? Ich habe gehört, man kann dort eine Brücke erklimmen. Und es gibt auch eine Autorennstrecke, die wir näher unter die Lupe nehmen könnten. Ich habe nämlich noch gar nicht erwähnt, dass ich in Bahrain zwar in der Wüste fahren gelernt habe, verfeinert habe ich meine Fahrkünste allerdings auf der dortigen Rennstrecke! Wobei ich dabei leider das Getriebe von Carls Wagen geschrottet habe …“
    „Du hast einem Mann sein Getriebe kaputt gefahren?“
    „Natürlich nicht absichtlich! Aber zum Glück hatte ich mein reizendes Bienenhaarband an, da konnte Carl mir einfach nicht böse sein.“ Sie entnahm dem Obstteller ein weiteres saftiges Mangostückchen und hielt es Damon unter die Nase. „Magst du?“
    „Du brauchst nicht das Thema zu wechseln, Ruby. Ich bin durchaus in der Lage, mich länger als eine Minute über das Gleiche zu unterhalten. Auch wenn es um ADHS geht, was ehrlich gesagt kein schönes Thema für mich ist.“
    Ruby runzelte die Stirn. „Bist du als Kind irgendwie dagegen behandelt worden?“
    „Ja, schon“, entgegnete er, „aber ich war nicht sehr willig.“
    „Ein Rebell.“
    „Nein, ich brauchte einfach keine Medikamente. Ich konnte und kann die Krankheit sehr gut kontrollieren. Ich kann mich konzentrieren. Kann auch ruhig sein. Du brauchst mir also keine Abenteuertrips nach Sydney anbieten, aus Angst, dass ich mich hier mit dir langweilen könnte.“
    Damon klang irritiert und ein wenig verletzt. Und diese Stimmung übertrug sich nun auch auf Ruby.
    „Ist es denn eine Sünde, wenn ich dich ein wenig verwöhnen will? Ich wollte nur ein guter Gast sein. Seit ich hierhergekommen bin, verwöhnst du mich rund um die Uhr. Da werde ich dir doch einmal ein Gegenangebot unterbreiten dürfen, von dem ich denke, dass es dir eine Freude macht, oder?“
    Ruby aß das Mangostück selber und beobachtete dabei den ernsten Zug um Damons Mund. Dann stand sie auf und ging zum Waschbecken hinüber, um sich die Hände zu waschen.
    „Ich wollte dich nicht verurteilen, Damon. Ich versuche nur, dich zu verstehen. Aber immer wenn ich das Gefühl habe, dir näherzukommen, dann errichtest du eine Wand zwischen uns.“ Ruby drehte den Wasserhahn wieder zu und schnipste verärgert das überschüssige Wasser von ihren Fingern. Als sie sich umdrehte, um zu ihrem Platz zurückzugehen, rannte sie gegen eine warme Wand. Damon war lautlos hinter sie getreten. Er legte ihre Hände an seine breite, feste Brust. „Das ist sehr irritierend“, vollendete Ruby ihren Gedanken.
    „Tatsächlich?“ Er warf ihr einen traurigen Hundeblick zu.
    „Ja.“ Sie knuffte ihn versöhnlich und grinste. Man konnte Damon einfach nicht lange böse sein. „Und hör bloß auf, mich wieder auf dumme Gedanken zu bringen.“
    „Was denn für dumme Gedanken? Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich verführen will, um von unserem Gesprächsthema abzulenken, oder?“ Er schmunzelte ironisch.
    „Ach Damon, ich weiß auch nicht …“ Ruby wurde wieder ernst. „Manchmal frage ich mich, was wir hier eigentlich machen. Uns besser kennenlernen? Oder haben wir nur eine kurze Affäre, die es nicht rechtfertigt, dass wir zu viel über den anderen wissen wollen? Versuchst du herauszufinden, ob du mir trauen kannst? Geht es dabei nur um dein Berufsgeheimnis, oder steckt mehr dahinter? Ich möchte das gerne wissen. Denn ich kann kein Spiel spielen, dessen Regeln ich nicht kenne.“
    „Ich spiele nicht mit dir“, entgegnete er mit fester Stimme. „Ich habe mich nur gegen einen Vorwurf gewehrt, den ich mir schon mein ganzes Leben lang anhören musste.“
    Das beantwortete zwar nicht Rubys drängende

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