Liebe kann man nicht planen, Casanova
wichtig.
„Schickes Haarband“, begrüßte er sie grinsend.
Oder vielleicht doch?
„Sehr schlicht für deine Verhältnisse“, fügte er hinzu.
Und damit hatte er recht. Doch zu der weißen Kurzarmbluse und dem zitronengelben Minirock passte ein einfaches weißes Häkelhaarband einfach am besten.
„Ich mag deine Krawatte“, flachste sie, als sie einander in die Arme fielen. Er gab ihr einen knappen Kuss, fast wie unter Freunden.
„Du bist wirklich gekommen“, flüsterte er und schien darüber erstaunt zu sein. Und plötzlich vibrierte die Luft förmlich zwischen ihnen, und eine wohlige Gänsehaut breitete sich über Rubys Körper aus.
„Ich hatte es doch versprochen.“
„Ja … aber die Leute halten nicht immer ihre Versprechen.“
„Ich schon.“
Damon lächelte. „Willkommen in Australien, Ruby. Wie gefällt es dir bis jetzt?“
„Der Hafen von Sydney sah sehr eindrucksvoll aus. Und die Atmosphäre hier ist …“, sie warf einen Blick auf sein T-Shirt, „… so entspannt. Ich habe vielleicht nicht die richtigen Klamotten dabei“, fügte sie etwas unsicher hinzu.
„Dann kannst du dich ja glücklich schätzen, dass es auch in Australien Läden gibt. Du kannst aber auch gerne etwas von mir borgen.“
„Hast du denn mehr als ein Set?“, wollte Ruby lachend von ihm wissen und deutete auf seine Sachen.
„Ja, ich glaube, ich habe zu Hause noch irgendwo eine zweite Hose liegen.“ Er lachte auch. „Lass uns losfahren! Das Haus wird dir gefallen. Und der Strand erst.“
Damons Wagen war eine Art uralter Jeep, ein Modell, das Ruby noch nie zuvor gesehen hatte. Und er war richtig staubig und dreckig, so wie man es vom australischen Kontinent erwarten konnte.
Damons Strandhaus hingegen war der absolute Wahnsinn. Alle Räume waren um eine Art zentralen Pavillon im balinesischen Stil angeordnet. Viel dunkles Holz, dazu helle Stoffe, überall Fenster, Licht und Luft.
Es gab mehrere Gästezimmer, Spielezimmer, Fernsehzimmer, Esszimmer, eine einfach unglaubliche Vielfalt an Räumen. Und eine Küche, die jeden Sternekoch in Verzückung versetzt hätte. Der Garten war riesig und wild, aber geschützt, mit jeder Menge lauschiger Ecken, und überall plätscherten kleine Fontänen und Bächlein. Vom Pool aus führte ein kleiner Pfad über den Dünenkamm direkt zum Meer hinunter. Und der Strand war wirklich das Größte: feiner weißer Sand zu beiden Seiten, so weit das Auge reichte. Keine anderen Menschen, keine anderen Häuser, nichts. Nur das glitzernde blaue Meer und der mit wenigen weißen Wölkchen garnierte blaue Himmel. Wow!
„Ist das schön, Damon“, staunte Ruby mit offenem Mund.
„Hier kann man wirklich abschalten“, entgegnete er. „Sei so elegant oder leger, wie du magst. So laut oder leise, wie du magst. So aktiv oder faul, wie du magst. Sei einfach nur du selbst. Und genieß deine Zeit hier. Ich werde sie genießen.“
Wie leicht er sie immer um den Finger wickeln konnte. Ruby lächelte selig.
„Ach ja, wenn du hier irgendwelche Frauensachen finden solltest, dann sind sie von Lena. Sie ist letzte Woche mit mir hierhergekommen und vor drei Tagen wieder nach Hause geflogen. Sie hat dir einen ganzen Korb voll Badekosmetik dagelassen. Und ich soll dich auch ganz herzlich von ihr grüßen.“
„Oh, vielen Dank. Wie geht es ihr?“
„Besser. Aber kein Vergleich zu der alten Lena von vor dem Unfall.“ Er machte eine Pause. „Sie hat dir ein Zimmer hergerichtet, obwohl es eigentlich eine Haushälterin gibt, die sich zwei Mal pro Woche um alles kümmert.“
„Oh.“ Ruby machte ein überraschtes Gesicht.
„Das ist nicht so gemeint, Ruby. Natürlich schläfst du bei mir. Aber falls du dich mal zurückziehen möchtest, meinte Lena …“
Danke, Lena.
„Danke.“
„Ich übertreibe ein bisschen, oder?“ Damon fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Es ist nur so … ich habe noch nie eine Frau mit hierher gebracht und, äh, ich möchte nichts falsch machen.“
Wie süß!
„Damon, bis jetzt klingt alles perfekt. Mach dir keine Gedanken, ich kann mich ja melden, wenn mir etwas fehlt.“
„Gut. Lena meinte auch, ich soll dich zu nichts drängen. Und ich soll dich nicht überfordern. Und aufpassen, dass du keinen Sonnenbrand bekommst und dass dir beim Hanggliding nichts passiert.“ Er lachte.
„Hanggliding? Auf keinen Fall. Ich gehe doch nicht Drachenfliegen mit dir.“
Damon lachte noch mehr. „Wenn du es einmal gemacht hast, wirst du nicht mehr damit aufhören
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