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Liebe kennt keine Gefahren

Liebe kennt keine Gefahren

Titel: Liebe kennt keine Gefahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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er seinem Vater vor die Augen kam.
    »Habe ich vorhin nicht Jessica im Zorn von dir scheiden hören? «
    »Das ist richtig. « Alex gähnte und ließ dabei seine Spitzenmanschette im Wind flattern, der durch das Fenster hereinströmte.
    »Sie war wütend, weil ich mich nicht ihrer Meinung anschließen konnte, daß der Schwarze Rebell unser Retter ist. «
    »Ihr glaubt nicht, daß er der Stadt hilft? «
    Alex beugte das Knie, damit er sich im Spiegel am anderen Ende des Raumes betrachten konnte. Er schob eine Locke auf seiner Schulter zurecht. »Ich glaube, dieser Mann bringt nur Unheil über die Stadt. Wäre er nicht erschienen, würde der Admiral vielleicht wieder nach England zurücksegeln. «
    »Das habt ihr Jessica gesagt? «
    Alex blickte seinen Vater an. »Natürlich. Sollte ich ihr das etwa verschweigen? «
    »Jeder hat seine eigene Meinung. Übrigens — hat Jess euch an dem Nachmittag, als sie hinter dem Haus durch die Büsche schlich, in eurem Zimmer vorgefunden? «
    Alex bemühte sich, seine Überraschung zu verbergen »Sie kam am nächsten Morgen zu mir. Gibt es noch etwas zu besprechen? Ich bin noch sehr mitgenommen von meiner letzten Krankheit. «
    »Geht«, sagte Sayer, das Gesicht verziehend, »geht in euer Bett und schlaft. «
    Alex hatte die Hände an den Seiten zu Fäusten geballt, als er den Korridor bis zu seinem Zimmer hinunterging.
    Jessica war Eleanor noch immer böse, als sie am nächsten Morgen ihre Netze einsammelte und sich auf den Weg in die Stadt machte. Sie hatte ihren Muschelspaten im Montgomery-Haus zurückgelassen, und Eleanor hatte von ihr verlangt, daß sie zu Marianna gehen und sich bei ihr für die vier Kleider bedanken müsse, die diese gestern abend von einem Boten hatte überbringen lassen.
    »Diese Frau nimmt sich zuviel heraus«, murmelte Jess und meinte damit ihre ältere Schwester. Eleanor hatte heute morgen kostbare Zeit damit vergeudet, Jessica die Haare zu richten, ihr das Korsett zu verschnüren und sich überhaupt nur um deren Aussehen zu kümmern. Als gäbe es keine wichtigeren Dinge zu tun.
    »Wie soll ich denn in solchen Röcken fischen? « hatte Jess gejammert.
    »Du kannst gar nicht mehr fischen, wenn du im Gefängnis sitzt«, hatte Eleanor erwidert. »Und dort wirst du todsicher landen, wenn du dich den Befehlen des Admirals widersetzt. «
    Also ging sie nun, herausgeputzt wie eine Schneiderpuppe, zum Haus der Montgomerys.
    Sie war dermaßen wütend, daß sie gar nicht bemerkte, was in ihrer Umgebung vor sich ging. Ein Reiter war so gefesselt von ihrem Anblick, daß er seinem Gaul den Zügel freigab und dieser in eine Kutsche hineinrannte. Die Kutschpferde scheuten, Was wiederum dem Kutscher entging, weil er nur noch Augen für die schöne Jessica Taggert hatte. Seine Pferde stiegen mit den Vorderbeinen in die Luft, der Kutscher flog vom Bock und landete in einem Pferdetrog. Dann gingen die Gäule mit der Kutsche durch, in der die alte Mrs. Duncan saß und um Hilfe schrie — was jedoch niemand beachtete. Zwei Männer, die Jessica mit offenem Mund angafften, marschierten in eine Frau hinein, die sechs Dutzend Eier trug. Die Eier purzelten auf den Boden, wobei etliche zerbrachen, andere weiterkollerten. Ein Mann, der mit einem Käfig voller Gänse befrachtet war und Jessica beobachtete, rutschte auf drei kollernden Eiern aus. Die Gänse flüchteten aus dem Käfig unter die Beine des Hufschmieds. Dieser ließ ein heißes Hufeisen fallen — er blickte nämlich zu Jessica hin und nicht auf seinen Amboß. Das Hufeisen streifte das Bein eines Pferdes, welches auskeilte und einen Pfeiler traf, an dem ein großes Wagenrad lehnte. Das Wagenrad kippte zur Seite, riß dabei einen zweiten Pfeiler um, auf dem das Hauptgewicht des Daches i ruhte. Das Gebäude stürzte ein, aus dem sich der Schmied und das Pferd nur mit knapper Not retten konnten.
    Unglücklicherweise beobachtete der Admiral, der neben Alexander auf dem Gipfel des Hügels stand, das alles von einer höheren Warte aus.
    Alex hatte Tränen in den Augen von dem Lachen, das er sich verkneifen mußte, als Jessica bei ihnen anlangte, den Admiral keines Blickes würdigte und im feindseligen Ton zu ihm selbst sagte: »Ich bin gekommen, um mich für die Kleider zu bedanken. «
    Der Admiral blickte den Hügel hinunter und betrachtete noch einmal das Chaos — Männer und Frauen, die sich gegenseitig anschrien und wild durcheinanderliefen —, sah dann auf Jessica hinunter und wurde puterrot im Gesicht.
    Er hob einen

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