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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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irritiert durch das viele Schnarchen um sie herum, hatte Minton stets seine Schnauze an ihr Ohr gepresst und Coco – die nun zwar nicht mehr ganz so rundlich war, dafür aber nach wie vor leider unter heftigen Blähungen litt – laut gepupst. Dennoch empfand Juliet in diesen Momenten eine sanfte Zufriedenheit, die sie schon lange nicht mehr verspürt hatte. Ihr erster Gedanke war nun nicht mehr die Trauer, sondern ein ehrgeizloses Behagen.
    Um noch einer kurzfristigen Einladung von Louise am Silvestertag auszuweichen, hatte Juliet sich angeboten, ihre Eltern zum Birmingham Airport zu fahren, damit diese dort den Nachmittagsflug nehmen konnten.
    »Bist du sicher, dass es dir nichts ausmacht?«, erkundigte sich Diane gerade zum zwölften Mal und beugte sich von ihrem Platz auf dem Rücksitz vor. Unter dem dicken, schneebedeckten Steppmantel trug sie bereits die entsprechende Kleidung für das sonnige Australien, um dann im Flugzeug wie ein paillettenbesetzter Schmetterling aus dem Mantel zu schlüpfen. Bislang war sie nie ein Freund von bunten Farben gewesen, doch als Juliet mit ihr Urlaubskleidung einkaufte, hatte sie ein schwindelerregendes Blumenmuster nach dem anderen ausgewählt. Sie hatte beim Anprobieren der Kleider so glücklich ausgesehen, dass Juliet sich eine Träne aus dem Augenwinkel wischte, als ihre Mutter gerade nicht hinsah.
    »Dafür ist es jetzt ein wenig spät, Mum«, erwiderte Juliet und warf einen Blick in den Rückspiegel. »Wir sind schon auf der Autobahn, falls du es noch nicht bemerkt hast.«
    »Nein, ich meine, dass du Coco so lange zu dir nimmst. Und bei uns zu Hause nach dem Rechten siehst. Überprüfst du den Strom auch noch einmal, bitte? Im Buchclub haben sie erzählt, dass selbst dann noch ein Risiko besteht, wenn man alle Geräte abgestellt hat.« Das war die alte Diane, die da sprach, doch sie legte nicht ihr ganzes Herzblut hinein. Juliet merkte, dass sie nicht ein Mal die Möglichkeit erwähnt hatte, dass es eine Überschwemmung oder eine Hausbesetzung geben könnte.
    »Hör auf damit, Diane«, ermahnte Eric sie gelassen. »Juliet wird ihrer Aufgabe schon nachkommen. Und falls das Haus abbrennen sollte, Juliet, dann bringen wir einfach unser Wohnmobil mit und campieren in deinem Garten.«
    »Das werden wir nicht … o Eric. Lass das doch.« Diane ließ sich wieder zurücksinken, jedoch nur, um sich sofort wieder vorzubeugen. »Hast du Cocos Ordner? Mit den Daten des Tierarztes? Und du gehst auch regelmäßig mit ihr zum Wiegen, nicht wahr? Ich will nicht, dass ihr die goldene Leine entgeht, wenn George befindet, dass sie sich tapfer geschlagen hat.«
    » Ja , Mum!«
    »Braves Mädchen. O Liebes, ich werde meine Coco so vermissen!« Im Rückspiegel sah Juliet, wie die Unterlippe ihrer Mutter zu beben begann. »Können wir skypen? Damit Coco mich dann sehen kann?«
    »Und wir rufen dich natürlich auch an, Juliet«, erklärte Eric und tätschelte seiner Frau das Knie.
    Juliet grinste. Sie fand es süß, wie aufgeregt die beiden waren. Selbst ihr Vater hatte seine neue »Reisehose« angezogen, an der sich Dutzende Taschen für alle möglichen Dinge befanden. Zugegeben, sie sahen mit ihrem grauen Haar und den dicken Brillengläsern allmählich ein wenig älter aus, aber gleichzeitig hatte Juliet sie noch nie so jugendlich erlebt.
    Als Juliet am Gate stand und ihnen zum Abschied winkte, glaubte sie nicht, dass sie ihre Eltern jemals mehr geliebt hatte.
    Als sie nach Hause kam, war es bereits zu spät, um noch durch die Geschäfte zu bummeln, und zu früh, um sich schon das Abendessen zuzubereiten.
    Nachdem sie planlos ein wenig aufgeräumt hatte, ertappte sich Juliet dabei, wie sie die Schlafzimmerwände, Lorcans Farbkarten in der Hand, anstarrte. Minton war auf der Türschwelle stehen geblieben und beobachtete sie.
    Nachdem nun das Wohnzimmer, das Esszimmer sowie der Flur und das Badezimmer renoviert waren (und die Küche ein ganzes Projekt für sich allein war), war das Schlafzimmer der nächste Raum, den es in Angriff zu nehmen galt. Doch Lorcan und sie hatten es bisher tunlichst vermieden, dieses Thema anzusprechen, da es sich schon eigenartig anfühlte, das Wort »Bett« nur zu erwähnen. Schlaf platz. Umgeben von neuen Farben aufzuwachen . Was ganz schön albern war, wo sie doch ungehemmt über alles andere reden konnten. Doch dieses Thema hatte Juliet Unbehagen bereitet, und auch Lorcan schien sich dabei ein wenig unwohl zu fühlen.
    Als Juliet jedoch in den letzten Stunden des

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