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Liebe kommt auf sanften Pfoten

Liebe kommt auf sanften Pfoten

Titel: Liebe kommt auf sanften Pfoten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dillon Lucy
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Coco bei ihr abholst. Idealerweise vor Viertel nach acht.« Während sie sprach, wischte sie die Seiten des Kinderstuhls sauber und warf das Feuchttuch anschließend in den Müll.
    »Und was ist, wenn mein Auto für den Hund nicht geeignet ist?«
    Ach, jetzt hör schon auf, Juliet, dachte Louise. Wir sind alle müde. Wir sind alle gestresst.
    »Doch, das ist es«, erwiderte sie geduldig. »Ben hat Minton jeden Morgen in just dem Kastenwagen, der vor deiner Haustür steht, zur Arbeit mitgenommen. Coco wird es darin schon nicht schlecht ergehen.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte plötzlich Schweigen. Louise zwang Juliet nicht gern dazu, ihr Schneckenhaus zu verlassen, aber dies war in ihren Augen der einzige Weg. Manchmal war es wirklich besser, wenn es nur eine einzige Möglichkeit gab. Das war derzeit ihr ständiges Mantra: vorwärts, vorwärts, nur nicht zurückschauen.
    Sie drehte sich um und stellte Tobys leeres Frühstücksschälchen in die Spülmaschine. Dabei blieb ihr Blick an dem großen gerahmten Hochzeitsfoto hängen, das einen Ehrenplatz an der Wand neben dem Küchentisch bekommen hatte. Die frischgebackenen Mr und Mrs Davies, die in drei verschiedenen Szenen bei ihrem Hochzeitstanz festgehalten worden waren: beim romantischen Tanz zu zweit, dann Peter, der seinen Arm um ihre Hüfte geschlungen hatte, während sie sich vertrauensvoll nach hinten neigte, und schließlich die Hebefigur aus Dirty Dancing , die sie wochenlang einstudiert hatten – lange bevor es in Mode kam, große, publikumswirksame, sorgsam choreografierte Tänze aufzuführen.
    Die gesamten zweihundert Hochzeitsgäste starrten mit offenem Mund in ihre Richtung und schienen vollkommen beeindruckt zu sein, wie sich der Computerfreak Peter und die kühle Louise in zwei professionelle Tänzer verwandelt hatten. Doch Peter und sie hatten nur Augen füreinander, als ob außer ihnen niemand sonst dort gewesen sei.
    Die Bilder wirkten vertraut, doch die Frau auf dem Bild war nicht mehr sie, der Mann nicht mehr Peter. Und zwar nicht nur, weil die beiden auf dem Foto so herausgeputzt und viel schlanker waren; es gab noch einen großen Unterschied. Die beiden sahen wie ein Pärchen aus. Außerdem stellte Louise jetzt, sechs Jahre später, mit schlechtem Gewissen fest, dass ihr als Erstes auf den Fotos auffiel, wie elegant die Tische eingedeckt waren.
    Louise riss sich zusammen. Sie musste sich glücklich schätzen, ihren Ehemann zu haben. Den verlässlichen, stets gut gelaunten Peter, der seine Leidenschaft für Computer zu einer profitablen Softwarefirma entwickelt hatte. Peter, der immer zu scherzen pflegte, dass er sie nie verlassen würde, weil er dann das WLAN-Netz im Haus abbauen müsste. Selbst wenn sie nur mit Juliet telefonierte, war sie dankbar für die Tatsache, dass nicht sie diejenige war, die in einer halb renovierten Bruchbude hockte, nach Hundehaaren stank und sich ausschließlich von KitKats ernährte.
    Louise zwang sich zu einem fröhlicheren Tonfall. Juliet reagierte nämlich sehr empfindlich auf Mitleid.
    »Ich mache mich jetzt auf den Weg. Wenn du also in den nächsten fünf Minuten losfährst, sind wir perfekt aufeinander abgestimmt. Du musst dich dafür nicht einmal mehr anziehen. Wenn du willst, dann zieh einfach einen Mantel über deinen Schlafanzug – das machen jedenfalls die meisten Mütter so, die ihre Kinder zur Schule bringen.«
    »Ich ziehe mich morgens an«, entgegnete Juliet eingeschnappt. »Ich bin Witwe, keine Invalidin!«
    »Prima. Freut mich, das zu hören.«
    Oben im ersten Stock ging die Badezimmertür auf, und keine drei Sekunden später hüpfte Peter mit dem gleichen munteren Ein-zwei-drei-eins-zwei-drei-Rhythmus, den sie jeden Morgen hörte, die Treppe herunter. Umhüllt von einer Duftwolke aus Zahnpasta und Aftershave, eilte Peter an ihr vorbei in die Küche, um sich dort einen Apfel für seine Frühstücksdose zu holen. Dank der detailreichen Beschreibung gestern beim Abendessen wusste sie, dass sein kleines Unternehmen an irgendeiner Gesundheitsaktion der Gemeinde teilnahm.
    »Guten Morgen!«, rief er, als er an ihr vorbeilief. »Hallooo, mein Großer!«, fuhr er deutlich enthusiastischer fort, als er Toby in seinem Kinderstuhl erblickte. Toby klatschte vor Begeisterung in die Hände, wobei Louise ihren Anflug von Ärger hinunterschluckte. Gewaschen, angezogen und gefüttert, das schien in Peters Augen Tobys natürlicher Zustand zu sein – dabei schien er völlig ihre Stunde harter Arbeit zu

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