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Liebe läßt alle Blumen blühen

Liebe läßt alle Blumen blühen

Titel: Liebe läßt alle Blumen blühen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Pistole.
    Bondeau zuckte hoch und starrte den Sergeanten an.
    Andratte, der Alain sprechen wollte, warf die Arme hoch und stand da, als wollte er den Verkehr in einer Großstadt stoppen.
    »O Gott«, stammelte er. »Das kann doch nicht wahr sein …«
    »Er lebt!« schrie Dr. Bombette und sprang vom Spritzenwagen. »Er hat uns alle zum Narren gehalten, und der Marquis hat ihn dafür bezahlt!«
    »Schon wieder der Marquis.« Andratte ließ seine Arme sinken. »Und wo steckt Alain?«
    »Fort!« antwortete Bondeau. »Dabei sollte er mich betreuen und warnen …«
    »Warnen? Vor wem? Vor was?«
    »Vor jedem, der in das Spritzenhaus kommt. Ich habe einen Vertrag über drei Tage – vorher durfte ich offiziell nicht aufwachen. Nur, wenn ich mit Alain allein wäre und wenn …«
    »Du bleibst jetzt hier!« befahl Andratte, dienstlich streng. »Du bist jetzt eine politische Sache, verstanden?«
    »Nein, Emile.«
    »Du bist ein Zeuge!« brüllte Andratte. »Du rührst dich hier nicht von der Stelle, bis wir dich rufen!«
    »Ich werde ihn Vorverhören«, jagte Dr. Bombette. »Noch weiß ich nicht, was hier gespielt wird, aber ich bekomme es heraus! Ich sollte getäuscht werden! Mein ärztlicher Ruf sollte zerstört werden! Das muß doch alles einen massiven Grund haben … Was wollten Sie denn jetzt hier, Sergeant?«
    »Alain aushorchen, Dr. Bombette.« Andratte legte einen Finger auf die Lippen. »Ich soll den Marquis bewachen. Staatsgeheimnis! Höchster Befehl aus Arles …«
    »Da kommt etwas auf uns zu!« rief Dr. Bombette, von prickelnder Spannung erfüllt. »Da wird wohl endlich in Mas d'Agon etwas passieren!«
    Andratte schwitzte wieder wie ein gejagtes Pferd. »Diese Aufregung! Man hat mir einen Dienstwagen versprochen.«
    »Wer?«
    »Das Präsidium in Arles.« Der Sergeant drückte mit beiden Händen sein Käppi tiefer in die Stirn. »Man hat anscheinend dort endlich begriffen, was ich wert bin …«
    Fast genau nach einer halben Stunde traf die Wagenkolonne aus Arles in Mas d'Agon ein. Sie fuhr auch am Feuerwehrhaus vorbei, wo Dr. Bombette und Marcel Bondeau auf der gestifteten Bank saßen.
    Kommissar Philippe Mauran konnte nicht ahnen, daß diese beiden Herren, die wir Urlauber wirkten, wichtige Zeugen sein würden. Dr. Bombette schob die Unterlippe vor. »So ein Haufen Polizei! Da muß es sich um ein Kapitalverbrechen handeln.«
    »Ich möchte lieber nach Hause«, stammelte Bondeau. »Was habe ich denn verbrochen? Ich habe doch keinen umgebracht. Warum so viel Polizei?«
    »Du bleibst!« sagte Dr. Bombette scharf. »Dir ist nur noch zu helfen, wenn ich bescheinige, daß du total verblödet bist.«
    »O ja, tun Sie das, Doktor! Bitte!« Bondeau griff nach den Händen des Arztes. »Machen Sie mich zum Idioten und sagen Sie …«
    Die Kolonne aus Arles hielt jetzt vor der Polizeistation. Da Andratte unterwegs war, hielt dort der Gastwirt Dupécheur Wache.
    Kommissar Mauran wußte sofort Bescheid und gab sich sehr leutselig. »Aha! Der Motorradbesitzer! Der stille Helfer der Gerechtigkeit … Monsieur, wo befindet sich Sergeant Andratte?«
    »Emile hat vorhin eine Nachricht geschickt. Er hatte vorsorglich auf dem Rücksitz meines Motorrades zwei Kinder als Melder mitgenommen.«
    »Das ist ja ungeheuerlich!« sagte Kommissar Mauran und war wirklich erschüttert. »Die Arbeit der Polizei von Mas d'Agon ist von einer Umsichtigkeit – einmalig!«
    »Emile Andratte muß ja hier alles allein machen, Herr Kommissar«, erklärte Dupécheur, die Gelegenheit beim Schopf packend. Er konnte ja unbefangen reden. Er hatte keinen Vorgesetzten in Arles. »Andratte muß arbeiten wie vor fünfzig Jahren! Kein Auto, nur ein Fahrrad, noch dazu ein privates! Kein Funkgerät! Im Zimmer nur ein Telefon, das erst nach drei Tagen repariert wird, sollte es einmal ausfallen! Zum Glück ist Mas d'Agon der friedlichste Platz der Welt.«
    »Das soll es auch bleiben«, sagte Mauran ernst. »Deshalb sind wir gekommen. Wo ist der Sergeant jetzt?«
    »Er hat vor einiger Zeit melden lassen: ›Bin bei der Moulin St. Jacques und unterhalte mich mit dem Marquis.‹ Er ist allein. Madame und Monsieur sind vor zehn Minuten abgefahren.«
    »Wer sind denn Madame und Monsieur?« fragte Mauran schnell.
    »Ein deutsches Ehepaar. Sie hatten die Mühle gemietet, aber dann verloren sie die Lust daran. Ein nettes Paar, Herr Kommissar.«
    »Ich weiß.« Mauran wandte sich an die anderen Herren und nickte. »Dann mal los, Messieurs! Zur Mühle! Ein guter Mann, dieser

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