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Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)

Titel: Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy-Anne Holmes
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bekommen?«
    »Nein, aber das wird sie noch. Sobald alle ihr Einverständnis erklärt haben.«
    »Das werden Sie nicht von allen bekommen.«
    »Junge Dame, Sie werden staunen, was Geld alles bewirken kann. Ihre Mutter freut sich über das Geld, also seien Sie nicht egoistisch und gönnen Sie es ihr.« Er macht eine kurze Pause und lächelt wieder. »Und bitte, richten Sie ihr schöne Grüße von mir aus.« Dann wirft er einen Blick in den Rückspiegel und gibt Gas.
    » SCHWEIN ! MIESES SCHWEIN !«, brülle ich ihm hinterher.
    »Grace!« Es ist John, der von der anderen Straßenseite auf mich zukommt. »Was ist los?«
    »Sie haben mir gerade noch gefehlt«, erwidere ich und atme tief durch, um mich zu beruhigen.
    »Was ist denn?«, fragt er und legt sanft die Hand auf meine Schulter.
    Ich entspanne mich beinahe bei seiner Berührung, aber so schnell kann ich diesen schrecklichen Alten nicht vergessen. Ich winde die Schulter aus Posh Boys Griff und gehe zurück ins Büro, um meine Jacke und meinen Autoschlüssel zu holen.
    »Grace. Was war los?« Er klingt jetzt nicht mehr so ergriffen.
    »Ich habe einen Besichtigungstermin«, sage ich und drücke mich an ihm vorbei zum Ausgang.

22
    Das ist nicht gelogen. Ich habe tatsächlich einen Besichtigungstermin. Sogar gleich mehrere hintereinander, in Claires Wohnung. Beziehungsweise in meinem unverkäuflichen Objekt, als das ich es allmählich betrachte. Obwohl ich so nicht denken darf, sonst bekomme ich es nie verkauft. Ich habe mir noch nie so sehr ein Kaufangebot für eine Wohnung gewünscht, und ich hatte noch nie so wenig Glück, eins zu bekommen. Es wird nicht besser durch den Umstand, dass Posh Boy mich ungefähr dreimal am Tag darauf anspricht.
    »Ach ja, Grace, hat sich schon etwas getan wegen der chaotischen Vierzimmerwohnung?«
    »Ich arbeite daran.«
    »Gut, bleiben Sie am Ball. Es hätte ja sein können, dass inzwischen jemand ein Angebot dafür abgegeben hat.«
    Wirklich, eines Tages werde ich meine Zurechnungsfähigkeit verlieren, und es wird einen schlimmen Unfall geben, bei dem ein Locher zwischen seinen Beinen landet.
    Ich habe wirklich Mitleid mit Claire, und ich möchte unbedingt ein gutes Angebot für sie herausholen, damit sie ausziehen kann. Die Wohnung birgt so viele schlechte Erinnerungen für sie. Ihr Mann ließ sich immer in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer massieren – mit anschließendem Happy End. Eines Nachmittags ging Claire ins Schlafzimmer, um das Babyphon zu holen. Sie sagt, sie habe vorher dreimal angeklopft. Ich kann nicht glauben, dass ein Mann so etwas fertigbringt, während seine Frau zu Hause ist.
    Ich habe die Wohnung nur das eine Mal gezeigt. Ich habe versucht, Termine mit anderen Interessenten zu machen, aber Claire sagt jedes Mal mit der sanften Begründung, dass dies kein guter Zeitpunkt sei, ab. Da es jedem in ihrer Situation schwerfallen würde, dafür zu sorgen, dass die Wohnung sauber und aufgeräumt ist, damit potenzielle Käufer sie besichtigen können, habe ich alle Termine auf einen Tag gelegt und fahre vorher zu ihr, um beim Aufräumen zu helfen. Heute ist der große Tag – sechs Termine. Es ist ein gewisses Risiko dabei, das gebe ich zu, aber ich will unbedingt ein Kaufangebot, nicht nur, um Claire zu helfen, sondern auch, um den selbstzufriedenen Ausdruck in Posh Boys Gesicht wegzukicken.
    »Hallo, Grace. PATRICK, LEG DAS WEG !«, sagt Claire, als sie mir die Tür aufmacht und ihrem Sohn gleichzeitig eine Monatsbinde aus der Hand nimmt. Wenigstens sind Claires Augen heute trocken – das ist ein großer Pluspunkt.
    »Sorry.« Sie seufzt. »Er ist von den Dingern besessen, also gebe ich nach und lasse ihn einfach damit spielen. Ich habe angefangen, ihm eigens welche zu kaufen in der Hoffnung, dass er irgendwann herauswächst. Ich verstecke sie immer, wenn Besuch kommt.«
    »Hi«, sage ich und trete ein. »Hallo, Süßer, warst du auch schön brav?«
    »Ich iis ha sische.«
    Ich habe keine Ahnung, was er versucht mir zu sagen.
    »Oh, super, das klingt ja toll«, sage ich. Ich sehe Claire an, damit sie übersetzt, aber sie fängt an zu weinen. Jetzt schon. Oje.
    »Alles okay?«, forme ich mit den Lippen.
    Sie holt tief Luft und versucht zu lächeln. »Patrick hat gestern Abend seinen Daddy gesehen, nicht wahr, Liebling?«, sagt sie mit einer irren Ich-versuche-glücklich-zu-sein-Stimme, die jeden Moment zu kippen droht. »Und Patrick wird bald ein Brüderchen oder ein Schwesterchen bekommen.«
    Mein Kiefer klappt herunter,

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