Liebe lieber lebenslänglich: Roman (German Edition)
dokey.
»Sie brauchen nicht zu jeder Besichtigung mitzukommen!«
»Grace, die letzte Besichtigung mit dieser Familie war ein Flop, wie wir das in unserer Branche nennen. Aus diesem Grund komme ich lieber mit. Ich meine, schließlich bin ich Ihr Mentor.«
Er mein Mentor. Zähle ganz langsam bis 6897, Grace.
»Sorry, John, wie viele Abschlüsse haben Sie gemacht, seit Sie bei uns angefangen haben? Moment, lassen Sie mich nachzählen.« Ich halte inne und blicke für eine Nanosekunde an die Decke. »Das ging schnell. Null.«
»Ich erwarte ein Kaufangebot für ein …«, beginnt er.
»Ich habe an einem Montag hier als Immobilienmaklerin angefangen. Freitagmorgen hatte ich meinen ersten Vertrag unter Dach und Fach. Und ich war damals noch nicht Maklerin des Jahres. Ich war Empfangsdame.«
»Na, ja, aber ich habe … ich bin noch in der Anfangszeit. Ich bin hier, um die Grundlagen zu erlernen und mich einzuarbeiten.«
»Kommen Sie und hören Sie auf, die Ruhe mit Ihrer Stimme zu verpesten. Wir haben einen Termin«, sage ich und gehe in Richtung Tür.
»In meinem ganzen Leben ist mir noch nie so eine kleine Person mit so großen Eiern begegnet«, murmelt er hinter mir.
Ich hasse und verabscheue Posh Boy zwar, aber trotzdem beglückt mich sein Kommentar. Seht ihr, wie viel positives Große-Eier-Feedback ich bekomme?
»Sie sind sogar gigantisch groß, John«, rufe ich nach hinten und watschle breitbeinig durch die Tür.
Draußen stoße ich fast mit einer Frau und einem Kind zusammen. Das Kind beweist ein hervorragendes Reaktionsvermögen für jemanden in diesem zarten Alter, indem es einfach zwischen meinen Beinen durchgeht. Glücklicherweise trage ich Leggings, sonst hätte es Schaden nehmen können. Ich lache, und als John herauskommt, lacht er auch. John und ich stehen auf der Chamberlayne Road und lachen gemeinsam. Aber freuen wir uns nicht zu sehr darüber. Ich halte ihn nach wie vor für einen Blödmann. Plötzlich nimmt er mich in den Schwitzkasten und wuschelt mir durch die Haare.
»Ich weiß, in Wirklichkeit lieben Sie mich, Flowers. Wo steht Ihr Wagen?«
Ich winde mich aus seinem Griff und boxe ihn in den Bauch. Er fühlt sich sehr hart an. Ich wette, er hat die Muskeln angespannt.
»Da drüben«, sage ich und zeige auf Nina.
»Ach du lieber Gott.«
»Nina ist sehr sensibel.«
»Nina. Sie haben dieses Ding Nina getauft.«
»Ja, Nina, der Nissan Micra.«
»Warum Nina?«
»Nach Nina Simone, warum sonst?«
»Wer ist das?«
»Wer das ist?«, frage ich und bleibe abrupt stehen.
»Hören Sie auf, die Stille mit Ihrer Stimme zu verpesten. Wir haben einen Termin.«
»Wer das ist?«, wiederhole ich.
»Können wir nicht meinen Wagen nehmen?«
»Nein, verdammt, können wir nicht. Niemand glaubt einem Mann unter dreißig, der einen Porsche fährt, auch nur ein Wort. Ich tue Ihnen bloß einen Gefallen. Okay, die Beifahrertür geht nicht auf. Sie müssen auf meiner Seite einsteigen und rüberkrabbeln.«
»Ach du lieber Gott«, murmelt er wieder, während er sich zusammenklappt, um in den Wagen zu steigen.
Mein Blick fällt auf seinen Hintern. Nicht schlecht … für einen Blödmann.
Mein Handy summt, als ich im Wagen sitze. Danny? Nein. Es ist Bob der Baumeister.
»Hey, Schwester. Mein letzter Termin ist geplatzt. Ich werde zu deiner Besichtigung kommen. Dann kann ich mit den Leuten persönlich über den Garten sprechen.«
Das sind gute Neuigkeiten, der Umstand, dass Danny nichts von sich hören lässt, ist jedoch seltsam. Irgendwas ist da oberfaul. Es ist Mittwoch, und Danny ist immer noch nicht zurück. Am Montagabend hat er mir kurz gesimst, dass er noch ein paar Tage länger in Wales bleibt. Das ist wirklich eigenartig.
»Alles in Ordnung?«, fragt Posh Boy.
»Ja«, antworte ich und starte den Anlasser.
Heute zeigen wir meiner Lieblingsfamilie eine von Bobs neuen, superschicken Wohnungen. Die Kinder sind offenbar ziemlich gespannt darauf, dank der Tatsache, dass es einen Whirlpool gibt.
»Hübsch.« Posh Boy pfeift bewundernd, als wir vor dem Haus halten.
Die Familie hat sich bereits draußen versammelt, und ich winke.
»Ja, Bob leistet immer gute Arbeit«, erwidere ich, bevor ich aus dem Wagen steige und Posh Boy sich selbst überlasse.
»Hallo zusammen, wie geht es Ihnen?«
»Uns geht es gut«, antwortet Mrs. Hammond lächelnd.
»Okay, die Wohnung steht leer. Ich habe den Schlüssel. Sie sollte in tadellosem Zustand sein. Tut mir leid wegen letztem Mal.«
»Schon gut.«
Ich
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