Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis
hast.“
Er streckte den Arm aus und legte seine Hand auf ihre. Ein Kribbeln fuhr ihr durch den ganzen Körper.
„Ich hätte dir meine Hilfe nicht angeboten, wenn ich es nicht gewollt hätte, Liebes.“
„Aber …“
„Sag doch einfach Ja, Lily“, unterbrach er sie mit diesem Lächeln, bei dem sie immer weiche Knie bekam.
Dann sah sie ihm diese eine entscheidende Sekunde zu lang in die Augen, bis sie merkte, dass es längst um sie geschehen war und sie den Kampf gegen sich selbst verloren hatte. Seufzend gab sie nach. „Na gut. Ja, du kannst mir beim Umzug helfen.“
Die Sonne ging bereits unter, als Daniel die letzte Kiste in das ehemalige Dienstbotenhaus des Beauchamp-Hauses trug. Er und Lily hatten einige Touren zwischen ihrem Elternhaus und dem neuen Domizil machen müssen, um den Stapel Kisten im Schlafzimmer zu verkleinern. Sogar die meisten Kleidungstücke hatten sie herübergeschafft.
„Morgen geht es vermutlich viel schneller, wenn wir den Rest transportieren“, sagte Daniel und betrachtete die Zeichnungen von einer Maus mit Trenchcoat und Filzhut, die Lily auf dem Zeichentisch ausgebreitet hatte. „In den großen Truck passt sehr viel mehr hinein. Wahrscheinlich kannst du dem Umzugsunternehmen sogar wieder absagen.“
„Vielen Dank für deine Hilfe, Daniel! Darüber bin ich wirklich sehr froh.“ Als sie ihn anblickte, strahlten ihre blauen Augen. Er konnte ihr förmlich ansehen, wie es in ihrem Kopf arbeitete. „Im Prinzip könnte ich hier sogar heute schon übernachten.“
„Könntest du“, sagte er und nickte. „Aber bis wir zu Abend gegessen haben und wieder hier sind, wird es sicherlich schon spät sein. Wäre es nicht besser, die Nacht in Ruhe in der alten Wohnung zu verbringen, um morgen früh in aller Frische aufzuräumen, während ich mit dem Truck vorbeikomme?“
„Wahrscheinlich hast du recht“, sagte sie, während sie ihre Zeichenstifte in einem Etui verstaute.
Er umarmte sie und zog sie eng an sich heran. „Was hältst du davon, wenn wir wieder zurückfahren, eine Pizza und eine Flasche Wein bestellen und auf deinen Umzug anstoßen?“
„Das klingt reizvoll, aber ich denke, beim Wein muss ich passen“, sagte sie und legte ihren Kopf an seine Brust. Sie war zu müde, um sich aus der Umarmung zu lösen.
Außerdem fühlte es sich so verdammt gut an, von ihm gehalten zu werden.
„Ich nehme lieber die Pizza und eine große Portion Eiscreme mit Schokoladensoße und Erdnussbutter zum Nachtisch.“
Er beugte sich zurück, um sie anzusehen. „Meinst du das ernst?“
„Absolut“, sagte sie grinsend. „In den letzten Wochen esse ich fast jeden Abend eine Portion Eiscreme mit Schokolade und Erdnussbutter.“
„Wirklich?“
Sie nickte.
„Na dann, probieren wir’s aus. Stoßen wir eben mit Eiscreme an“, sagte er lachend und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Dann werde ich morgen eben ein paar Meilen mehr laufen, um das wieder abzutrainieren.“
Als sie zehn Minuten später in die Straße zum Kincaid-Haus einbogen, blieb Daniel plötzlich stehen und starrte leise fluchend geradeaus. „Was zum Teufel geht hier vor?“
Auch Lily schnappte nach Luft. „Stehen all diese Vans und Wagen vor dem Haus meiner Mutter?“
„Journalisten“, stieß er hervor und entschied sich kurzerhand, die Medienmeute zu umfahren. „Vielleicht solltest du erst einmal anrufen und nachfragen, was da gerade los ist, bevor wir in dein Häuschen fahren.“
„Ich glaube, ich traue mich nicht.“ Als sie ihr Handy aus der Tasche nahm, zitterten ihre Hände. „Ich weiß gar nicht, ob ich das überhaupt wissen will.“
Daniel konnte sie gut verstehen. Er war zwar nicht bei ihr gewesen, als ihre Familie die Nachricht vom Tod ihres Vaters erhalten hatte, doch er hatte es bereits kurze Zeit später aus dem Fernsehen erfahren. Und irgendwie glichen die Bilder der Szenerie, die er gerade vor sich sah, denen, die er bereits kannte.
„Besetzt. Ich versuche es bei RJ“, sagte Lily, während sie an den Reportern der verschiedenen Sender vorbeifuhren.
„RJ, was zum Teufel passiert da gerade vor Mommas Haus?“, fragte sie, als ihr Bruder abhob.
Besorgt sah Daniel erst sie, dann die Journalisten an.
„Oh mein Gott, nicht im Ernst!“
Daniel trat auf die Bremse. Alle Farbe war aus Lilys Gesicht gewichen. Tränen schimmerten in ihren Augen.
Sie blickte ihn an. „Ja, ich bin mit Daniel unterwegs. Wir haben das meiste schon ins neue Haus herübergeschafft.“ Sie machte eine Pause. „Ja
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