Liebe, Lust und ein süßes Geheimnis
wohl ein Mädchen oder ein Junge wird? fragte sie sich. Andererseits – das Geschlecht spielte eigentlich keine Rolle, solange das Kind gesund war. Auch wenn es bestimmt Spaß machte, sich mit einer Tochter die eleganten Roben anzusehen.
„Wäre dir ein Junge eigentlich lieber?“, fragte sie Daniel, als sie auf den Ausgang des Museums zusteuerten.
Daniel zuckte die Schultern. „Vermutlich wünscht sich jeder Mann einen Sohn.“ Als sie hinaus in die Nachmittagssonne traten, nahm er sie in den Arm. „Aber über ein Mädchen, das die roten Haare und blauen Augen seiner Mutter hat, würde ich mich genauso freuen.“
„Das war die richtige Antwort, Mr Addison. Du wirst bestimmt ein wundervoller Vater.“
Lily konnte nicht anders, sie musste sich auf die Zehenspitzen stellen und ihn küssen.
Als sie ihm in die klaren blauen Augen sah, wusste sie, dass sie die Schlacht längst verloren hatte. Sie wollte Daniel. Sie hatte niemals aufgehört, ihn zu wollen, und das würde sich auch nie mehr ändern.
Etwas verlegen biss sie sich auf die Unterlippe. Dann flüsterte sie: „Ich vermisse es, in deinen Armen zu liegen.“
Die Hitze, die in seine Augen trat, bestätigte Lily, dass er verstand, was sie meinte. „Ich vermisse es auch, dir nah zu sein. Aber musst du mir das ausgerechnet jetzt verraten?“, fragte er und legte die Stirn an ihre. „Jetzt werde ich dich nötigen, das Dinner so schnell wie möglich hinunterzuschlingen, damit ich dich noch schneller nach Hause bringen kann.“
„Aber wieso denn das?“ Natürlich verstand sie die Zweideutigkeit seiner Bemerkung. Dennoch konnte sie sich die kokette Antwort nicht verkneifen. „Ich dachte, du hättest einen Tisch in dem Fünf-Sterne-Restaurant reserviert, das du unbedingt ausprobieren wolltest.“
Nickend legte er ihr den Arm um die Schulter und zog sie an seine Seite, während sie zum Wagen gingen. „Egal, wie erstklassig die Küche ist, ich würde es sowieso nicht merken, ob ein Boeuf Bourguignon, ein Filet oder eine Schuhsohle auf meinem Teller liegt.“
„Tatsächlich?“ Sie lachte. „Warum glaubst du das?“
Galant öffnete er ihr die Tür, beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen Kuss. „Weil das Einzige, woran ich denken kann, die Vorstellung ist, dich in meinen Armen zu halten und die ganze Nacht lang zu lieben.“
Während des Dinners nutzte Daniel jede erdenkliche Möglichkeit, um ihre Hand zu berühren. Immer wieder schaute er ihr tief in die Augen und gab ihr damit zu verstehen, wie sehr er sie wollte. Als sie das elegante französische Restaurant schließlich verließen, wusste Lily nicht, wer von ihnen es eiliger hatte, nach Hause zu kommen.
Als sie endlich in ihrem neuen Heim waren, entführte Daniel sie nicht, wie sie angenommen hatte, direkt ins Schlafzimmer, sondern nahm sie bei der Hand und ging mit ihr in die oberste Etage.
„Wohin gehen wir?“, fragte sie erstaunt.
„Das wirst du schon sehen“, erwiderte er und öffnete die Tür zur Wendeltreppe, die zum Turmzimmer führte. Als sie oben angekommen waren, orderte er: „Und jetzt schließ deine Augen. Ich habe eine Überraschung für dich.“
Sie hatte keine Ahnung, was sie erwartete, doch sie spürte, wie aufgeregt er war. Also schloss sie erwartungsvoll die Augen.
Sie hörte, wie er die Tür öffnete und das Licht einschaltete. „Jetzt kannst du sie öffnen, Lily.“
Sie tat, was er sagte. Und dann stockte ihr vor Entzücken der Atem: Rund um den kleinen Raum war eine wunderschöne Sitzbank unter das Fenster gebaut worden. „Oh Daniel, ich liebe es jetzt schon“, sagte sie und fuhr mit den Fingern über den weichen wasserblauen Polsterstoff. „Es ist genau so, wie ich es mir vorgestellt habe.“
Sie drehte sich zu ihm, schlang ihm die Arme um den Hals und gab ihm einen Kuss. „War das der Grund, warum du darauf bestanden hast, dass wir den ganzen Tag unterwegs sind?“
„Ich musste schließlich dafür sorgen, dass der Architekt genügend Zeit hat, um seine Arbeit ordentlich zu machen“, antwortete er.
Glücklich sah sie ihn an. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie bis in alle Ewigkeit hier mit ihm stehen könnte, geborgen in seinen starken Armen. „Ich liebe es, und ich liebe … dass du das für mich getan hast.“
Als sie ihm tief in die Augen blickte, sah sie, dass das Blau darin dunkler wurde. Er schenkte ihr ein Lächeln, das einfach atemberaubend war. „Ich freue mich, dass es dir gefällt, Liebes.“
Wie gerne hätte sie ihm jetzt eine
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