Liebe meines Lebens
dass ich für die Dauer unserer Verabredung absolute Treue von dir erwarte."
Verwirrt sah sie ihn an. Es fiel ihr unsagbar schwer, sich zu konzentrieren, und Luc wirkte mit einem Mal wieder ernst und Furcht einflößend.
"Das, was uns im Moment miteinander verbindet, kann nicht von Dauer sein", erklärte er.
Als Star sich bei diesen Worten unwillkürlich versteifte, schloss er sie fest in die Arme und sah ihr direkt in die Augen. "Andererseits kann es natürlich auch Ewigkeiten halten", ergänzte er unumwunden. "Die zweite Bedingung lautet, dass ich von dir als meiner Geliebten mehr Diskretion verlange als von dir als Ehefrau: Caroline darf nichts von unserem Verhältnis erfahren."
Langsam und schmerzhaft wurde ihr bewusst, was er sic h ausgedacht hatte.
Statt Glück und Liebe erwarteten sie Verzweiflung und Erniedrigung! Sie hatte ihn falsch eingeschätzt, hatte sich eingebildet, er sei an einer harmonischen Ehe interessiert - was für ein lächerliches Wunschdenken! Luc bestand nach wie vor auf der Scheidung.
Er wollte, dass sie als seine Geliebte in Frankreich blieb. Geliebte? Selbst das war eine Beschönigung, denn mit Liebe hatte sein Vorschlag nichts zu tun, nur mit Sex. Er begehrte sie als Sexgespielin, mehr nicht!
Bildete er sich wirklich ein, dass sie zu einer solchen Verzweiflungstat bereit war? Ihr war plötzlich kalt. "Lass mich ...“ bat sie kaum hörbar.
Er ließ sie los. „Ja, bitte geh, und schalte endlich dein Handy ab."
Star blinzelte und sah zu ihrer Tasche, die sie neben das Sofa gestellt hatte. Erst jetzt hörte sie das Klingeln.
"Oder soll ich es machen?" fragte er.
"Nein. Nein!" Plötzlich kam wieder Leben in Star, und sie rannte zu der Tasche, als hinge ihr Leben davon ab.
Und in gewisser Weise stimmte das auch. Luc hatte sie erneut verletzt und abgewiesen, und sie wollte nur noch eins: möglichst weit weg von ihm. Endlich fand sie das Handy und nahm den Anruf entgegen. Rorys Stimme drang an ihr Ohr, und als wäre seine Begrüßung das Stichwort gewesen, brach sich ihre Verzweiflung plötzlich mit Gewalt Bahn, und Tränen liefen ihr über die Wangen.
"Rory, o Rory …“ schluchzte sie und flüchtete aus dem Zimmer, um ungestört mit ihm sprechen zu können.
6. KAPITEL
Das Handy am Ohr, ging Star in der riesigen Eingangshalle von Chateau Fontaine unruhig auf und ab. "Ich will ehrlich zu dir sein, Rory, meine Gefühle für Luc sind noch nicht ganz erkaltet. Alles, was ich dir im Moment anbieten kann, ist Freundschaft und darauf kannst du bestimmt verzichten. Solange ich selbst nicht weiß, was ich eigentlich will, wäre es besser..."
"Du erzählst mir nichts Neues", unterbrach Rory sie und seufzte. "Du hast mir nie falsche Versprechungen gemacht, ganz im Gegenteil, du hast mich immer auf Abstand gehalten."
"Ich bin dir so dankbar, dass du selbst nach dem, was ich dir gerade erzählt habe, immer noch etwas von mir wissen willst. Dafür liebe ich dich." Wieder traten ihr Tränen in die Augen.
Genau in diesem Moment trat Luc auf die Galerie. Er hatte sich inzwischen seine Chinos angezogen und schloss gerade den Knopf.
"Du bist wirklich auf einen aalglatten Typen hereingefallen", stellte Rory fest.
"Ich weiß, aber vielleicht war es gerade sein kühler Opportunismus, der mich so an ihm fasziniert hat. Obendrein habe ich alle möglichen Eigenschaften in ihn hineingedichtet. Ich muss dem Schicksal wirklich dankbar sein, dass ich meine Dummheit noch rechtzeitig erkannt habe."
Es traf Luc wie ein Schlag, dass er sich in seinem eigenen Haus anhören musste, wie seine Frau einem anderen Mann ihre Zuneigung gestand. Liebte sie diesen Mann so, wie sie ihn, Luc, zu Anfang ihrer Ehe geliebt hatte? Er musste sich sehr beherrschen, ihr nicht das Handy aus der Hand zu reißen und es gegen die Wand zu werfen. Star war seine Frau! Er presste die Lippen zusammen, drehte sich um und ging wieder zurück in sein Zimmer.
Er bekam seine Gefühle jedoch nicht in den Griff und fand nicht zu seiner gewohnten Ausgeglichenheit zurück. Das war allein Stars Schuld! Sie hatte nur gut vierundzwanzig Stunden dazu gebraucht, ihn völlig aus dem Gleichgewicht zu bringen. So bitter es auch war, musste er es sich doch ehrlich eingestehen: Zwischen dem, was er eigentlich beabsichtigt hatte, und dem, was er tat, lagen Welten. Wie hatte er Star nur vorschlagen können, seine Geliebte zu werden?
Wie nur war ihm diese verrückte Idee gekommen? Was spielte sich eigentlich ab in seinem Unterbewusstsein?
Sein
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