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Liebe mich... bitte nicht

Liebe mich... bitte nicht

Titel: Liebe mich... bitte nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laney Appleby
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aufgelöste Beth. Seine Hand hatte sie in einer Art Schraubstockgriff, aber er wollte sich nicht beschweren, denn dafür fühlte sich ihre Berührung zu gut an. Zunächst hatte er gedacht, sie hätte wieder einen ihrer schrecklichen Albträume, aber sie starrte immer noch wie gebannt den Fernseher an.
    Vorsichtig um sie nicht zu erschrecken setzte Mac sich auf. Als sie ihn mit tränenüberströmtem Gesicht anblickte und ihr Körper vor Schluchzen leicht bebte, konnte er nicht anders und zog sie in seine Arme.
    Ohne Widerstand zu leisten , schmiegte sie sich an seine Brust, während er seine Hand beruhigend über ihr Haar streichen ließ. Sie war so warm und weich und ungewöhnlich anschmiegsam. Dabei passte sie in seine Arme, als wäre es das Natürlichste von der Welt, als hätte er sie schon immer so gehalten.
    „Möchtest du mir sagen, warum du so aufgelöst bist?“, fragte er sie sanft. Beth schwieg eine Weile, bevor sie mit zitternder Stimme, die von seiner Brust gedämpft wurde, sagte „Das ... das Glühwürmchen ... es ist einfach tot. Und ... und jetzt ... ist ... es ganz ... alleine.“
    Ihre Worte machten absolut keinen Sinn für ihn, doch mit einem Blick auf den Bildschirm wurde ihm klar, dass sie ein sterbendes Zeichentrick-Glühwürmchen betrauerte, dessen Licht gerade erlosch. Wenn er gewusst hätte, dass sie ein Zeichentrickfilm derart aufwühlte, hätte er ihr besser irgendeine Late-Night-Talkshow angemacht.
    „Aber sieh‘ doch, nachdem es gestorben ist, ist es zu einem Stern geworden. Und da leuchtet noch ein zweiter ganz dicht neben ihm. Es ist also nicht mehr alleine, das ist doch gut“, versuchte er sie aufzumuntern, aber sie klammerte sich immer noch wie eine Ertrinkende an ihn und schluchzte noch herzzerreißender als zuvor.
    Herrje! Er hasste weinende Frauen wie die Pest. Woher hätte er denn wissen sollen, dass sie so nah am Wasser gebaut war? Außer in der Nacht ihres Albtraums, hatte er sie nie so aufgelöst gesehen.
    „Es geht gar nicht um das Glühwürmchen, oder?“
    Beth schwieg, dann löste sie sich abrupt von ihm, was ihm gar nicht gefiel. Es ging ihr nicht gut und er wollte sie halten, sie von dem Schmerz ablenken, der sich in ihrem Gesicht spiegelte.
    Sie versuchte ihr Gesicht vor seinem prüfenden Blick abzuwenden, doch er legte ihr eine Hand an die Wange um sie daran zu hindern. Die Traurigkeit und Hoffnungslosigkeit, die er ihr ansah, brach ihm schier das Herz, doch er wollte sie nicht drängen ihm etwas zu erzählen, was sie später bereute. Und mittlerweile war er sich auch gar nicht mehr so sicher, ob er es wirklich hören wollte.
    Würde ihn das nicht viel zu sehr an sie binden. Verdammt! Er hatte doch nur auf ein paar schöne Stunden mit Beth gehofft und nun saß er gut zwei Monate nach ihrem Einzug zwar auf ihrem Bett, aber vollständig bekleidet. Zudem erschütterten die Schluchzer immer noch ihren Körper und Tränen liefen unentwegt ihre Wangen entlang, dabei blieb ihre Miene erschreckend starr und weit weg. Nein, so hatte er sich das nicht ausgemalt.
    „Es ... geht nicht... nicht nur um das Glühwürmchen ...“, entgegnete sie leise und stockend.
    „Möchtest du mir erzählen, um was es geht? Was ist dir passiert Beth?“
    Unsicher seufzend ließ sie ihren Blick prüfend über sein Gesicht wandern.
    „ Okay, ich... ich werde dir das nur einmal erzählen und ich möchte nicht, dass du mich anders behandelst, haben wir uns verstanden?“
    Ernst nickte er, w obei ihm gleichzeitig ein Schauer über den Rücken jagte.
    „ Wir haben am vierten Juli ... immer zuhause gefeiert. Du weißt schon, die ganze Familie und ... es gab ein großes Essen, welches meine ... meine Mutter und Grams immer schon am Vortag zubereiteten. Dieses Jahr sollten wir alle zu meiner Großmutter kommen.“ Beth hielt ihre Arme fest um ihren Körper geschlungen, um ihr Zittern zu unterdrücken, das sie immer überkam, wenn sie an diesen Tag zurückdachte.
    Außer mit der Psychologin im Krankenhaus, zu der sie direkt nach dem Unfall geschickt worden war, hatte sie mit niemandem über diesen Tag gesprochen. Doch sie wollte es Mac erzählen. Sie wollte, dass er es wusste, dass er wusste, warum ihr Zusammensein so falsch war. Dennoch hatte sie auch nie das Bedürfnis verspürt , anderen Menschen, die sie von sich gewiesen hatte, zu erklären, warum sie es tat.
    „Vor dem vierten Juli ist es ähnlich wie vor allen Festen. Die Menschen rasen, weil sie gar nicht schnell genug alles erledigen

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