Liebe mich! Liebe mich!
Schultern und ließ sie wieder sinken. “Keine Ahnung. Wahrscheinlich nicht. Sie braucht eine Arbeit, die ihr wirklich liegt. In Toronto hat sie diesen tollen Job. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich hier mit dem Handarbeitskränzchen trifft oder dem Gartenclub beitritt. Robin braucht Leben, Abenteuer, eine Herausforderung.”
“Und wie ist es mit dir? Siehst du irgendeine Möglichkeit für einen Kompromiss?”
Jake sah nachdenklich aus dem Fenster. “Vielleicht, schon. Wir müssen ja nicht das ganze Jahr in Forever bleiben. Aber ich muss mich um meine Pferde kümmern und ich möchte, dass die Ranch unser Zuhause ist. Unsere Kinder sollen hier zur Schule gehen, und das geht alles nicht, wenn Robin in Toronto arbeitet.”
“Und wenn sie hier eine Arbeit finden würde?”
“Als was denn? Sie ist nun mal keine Handwerkerin.”
“Aber sie hat andere Talente. Du hättest sie zusammen mit den Europäern sehen sollen.”
“Das habe ich ja.”
“Stimmt. Dann weißt du doch, was ich meine. Ich könnte wirklich jemanden mit ihren Sprachkenntnissen und ihren Umgangsformen gebrauchen. Zum einen für die Kontakte nach Übersee, zum anderen aber auch, um sich um die potenziellen Kunden zu kümmern, die hier in die Stadt kommen.”
“Meinst du das ernst?” Jake richtete sich auf und sah seinen Freund gespannt an. Ein Job für Robin hier in Forever, der interessant war und auch Auslandsreisen vorsah? Das wäre ja zu schön, um wahr zu sein. “Wenn du das wahr machst, dann sind wir quitt.”
“Ich mache ihr sehr gern ein Angebot. Es wäre zwar keine Vollzeitstelle, aber gut bezahlt. Außerdem könnte sie sich ihre Zeit vollkommen frei einteilen.”
“Robin darf aber auf keinen Fall wissen, dass du mir davon erzählt hast.”
“Warum denn nicht?”
“Sie weiß, dass ich versuchen werde, sie hier zu halten. Und sie würde dir nicht glauben, dass du wirklich jemanden brauchst wie sie, sondern denken, du machtest das nur mir zuliebe.”
“Okay, Jake. Verstehe.”
10. KAPITEL
“Ich soll deine Trauzeugin sein? Du willst heiraten?”
Als Annie nickte, sprang Robin auf und umarmte ihre Freundin. “Oh, Annie, ich freue mich so für dich!”
“Dann bist du einverstanden?”
Robin strahlte. “Aber natürlich!” Wieder drückte sie Annie an sich. Für Derek und Annie gab es ein glückliches Ende. Eine leichte Trauer mischte sich in ihre Freude, wenn sie an ihre eigene Situation dachte. “Zeig mir mal den Ring.”
Annie hielt stolz die linke Hand hoch.
“Wie wunderschön.” Robin fühlte einen leichten Stich. Kein Grund, eifersüchtig zu sein, sagte sie sich. Jake hatte sie gefragt, und sie hatte abgelehnt.
“Wer hätte das gedacht.” Annie sah verträumt in die Ferne. “Ich und Derek. Ich hätte nie geglaubt, dass man so glücklich sein kann.”
“Wann ist denn die Hochzeit?” Ihr Flug ging an diesem Nachmittag, aber sie konnte für diesen Anlass sicher ein paar Tage freinehmen und zurückkommen.
“Freitag.”
“Diesen Freitag?”
Annie nickte.
“Das ist ja schon in fünf Tagen!” Bis Toronto brauchte sie zwei Tage, und weitere zwei, um wieder herzukommen. Da blieben ihr ja nur noch vierundzwanzig Stunden! “Warum habt ihr es denn so eilig?”
Annie sah zu Boden und druckste ein bisschen herum. “Also, wir … Ich meine, Derek hat ein paar altmodische Vorstellungen, von wegen warten bis zur Hochzeitsnacht und so. Und ich glaube, er wird allmählich etwas ungeduldig.”
Robin lächelte. Derek war in dem Punkt also altmodisch? Wie süß. Sie und Jake dagegen … Sie musste an ihre leidenschaftliche Liebesnacht denken. Irgendwie kam ihr ihr eigenes Verhalten auf einmal etwas billig vor. Immerhin hatte er ihr vorher einen Heiratsantrag gemacht, das hieß, eigentlich währenddessen.
“Kannst du nicht einfach bis zur Hochzeit bleiben?”, fragte Annie.
“Ich werde es versuchen.” Es musste klappen. Schließlich war das ein sehr einschneidendes Ereignis in Annies Leben. Es war ihr großer Tag. Ihr kompliziertes Verhältnis zu Jake hatte nichts damit zu tun. Sie würde bei Wild Ones in Toronto anrufen und darum bitten, ihren Urlaub um eine Woche zu verlängern.
Annie und Derek würden heiraten. Robin strahlte ihre Freundin an und umarmte sie wieder. “Das ist fantastisch.”
“Das kommt ein wenig ungelegen”, sagte Harold Rawlings, Vizepräsident von Wild Ones. “Aber ich verstehe natürlich, warum Sie bleiben wollen. Wir müssen sehen, wie wir das einrichten können.
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