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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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ich werde dich nicht weglassen. Du wirst mein Gast sein. Ja, das gefällt mir: Mein Gast. Vielleicht werde ich Lösegeld für dich verlangen, denn dein Mann ist reich und wird mit Sicherheit liebend gern für dich bezahlen!«
    »Nein! Das werden Sie nicht tun, Etienne!«
    »Reg dich doch nicht auf, Arielle!« spöttelte er. »Oder gefallen ihm deine besonderen Fähigkeiten etwa nicht? Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, daß er dich ganz für sich allein haben darf. Jedesmal, wenn ich mir vorgestellt habe, wie du auf Knien vor ihm liegst, bin ich wütend geworden!«
    Arielle stöhnte, doch dann biß sie sich hastig auf die Unterlippe. Sie wollte sich keinesfalls von ihm einschüchtern lassen!
    »Soll ich dir jetzt verraten, mein liebes Mädchen, was dich erwartet, bevor ich deinem Mann meine Lösegeldforderung schicke? Bist du denn gar nicht neugierig? Aber ich werde es dir trotzdem verraten, denn du sollst dich an den Gedanken gewöhnen. Du wirst jetzt doch noch meine Geliebte werden, und mich so zärtlich streicheln und küssen wie damals.«
    Seine Stimme hatte bei den letzten Sätzen gezittert, und Arielle starrte ihn fassungslos an. Insgeheim hatte sie nie daran geglaubt, daß Etienne so leicht aufgeben würde. »Ich kann Sie nicht verstehen! In meinem ganzen Leben habe ich Ihnen nichts getan! Ihr Vater hat mich zu dieser Sache gezwungen, doch ich habe es verabscheut! Weshalb sind Sie so grausam? Weshalb wollen Sie mich unbedingt verletzen? Ich möchte wirklich wissen, weshalb Sie das tun!«
    Intensiv starrten seine graublauen Augen sie an. »Das habe ich dir bereits gesagt, aber du hast offenbar nicht zugehört. Mein Vater hat dich mir gegeben, und ich werde mich in dir fortpflanzen. Herr von Rendel Hall kann mein Sohn ja leider nicht mehr werden, aber als zukünftiger Earl of Ravensworth wird er ein reicher, mächtiger Mann werden. Sobald dein Mann das Lösegeld bezahlt hat, werde ich England den Rücken kehren.«
    »Lassen Sie mich frei, Etienne, und zwar auf der Stelle! Burke wird Sie umbringen, wenn er das erfährt!«
    »Burke? Ach, ja, Burke Drummond! Wie gefallen ihm eigentlich die Künste, die mein Vater dich gelehrt hat?«
    »Schluß damit! Lassen Sie mich jetzt gehen!«
    Er richtete sich auf, worauf sie sich näher an den Tisch drückte. Als er mit wütend entschlossenem Gesicht auf sie zukam, zerrte Arielle mit aller Macht an dem Strick, bis er endlich völlig nachgab. Doch Etienne kam immer näher. Als er schließlich die Hand nach ihr ausstreckte, stach Arielle mit voller Wucht mit dem Messer zu, doch Etienne duckte sich rechtzeitig und warf sich zur Seite, so daß das Messer nur sein Hemd aufschlitzte und seinen Oberarm leicht verletzte. Geschickt wirbelte er herum, schlug nach ihr und drückte sie krachend gegen den Schrank. Danach packte er ihr Handgelenk und verdrehte es so lange, bis sie das Messer fallen ließ.
    »Du Hexe!« Wütend schlug er auf sie ein, bis sie, wegen ihrer immer noch gefesselten Fußgelenke, das Gleichgewicht verlor und zu Boden stürzte. Doch auch das hielt ihn nicht davon ab, weiter auf sie einzuschlagen. »Du wolltest mich also erstechen!«
    Arielle gab keinen Laut von sich, und er prügelte sie, bis sie keine Luft mehr bekam. Ihr Rücken und ihre Schulter schmerzten von dem Sturz, und ihre Backe brannte wie Feuer.
    Dann ließ er plötzlich von ihr ab. »Nein«, brummte er vor sich hin. »Nein, jetzt noch nicht.« Mit diesen Worten zerrte er Arielle auf die Füße. »Dorcas!« schrie er. »Kommen Sie her, Sie alte Hexe!«
    Offenbar hatte Dorcas vor der Tür gewartet, denn sie schlurfte unmittelbar darauf kopfwackelnd ins Zimmer. »Es ist alles gut, Miß Arielle! Ich werde mich um Sie kümmern, wie ich das immer getan habe.«
    »Halten Sie die Klappe!« fuhr Etienne sie grob an. »Richten Sie oben im großen Schlafzimmer ein Bad. Verstanden?«
    »Ja, ich habe verstanden.«
    »Nein, Dorcas! Hören Sie nicht auf ihn!«
    Etienne quetschte Arielles Brustkorb zusammen, bis der Schmerz unerträglich wurde. Doch Schmerz konnte man aushalten. Arielle hatte gesehen, wie Burke es geschafft hatte. Man mußte sich nur konzentrieren und tief einatmen. »Versuch ja nicht, mir davonzulaufen!« Mit diesem Worten packte er ihr Kinn und küßte sie hart auf den Mund. Dann warf er sie wie ein Bündel über die Schulter und klatschte ihr kräftig auf das Hinterteil.
    Am Fuß der Treppe blieb er plötzlich laut fluchend stehen. »Verdammt, das Pferd! Du wirst dich noch einen Augenblick

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