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Liebe ohne Schuld

Liebe ohne Schuld

Titel: Liebe ohne Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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mir nicht aufgelauert. Da bei mir also nichts zu holen ist, möchte ich wirklich wissen, was du von mir willst!«
    »In dieser Beziehung kann ich dir nicht ganz folgen. Da du mit dem Earl of Ravensworth verheiratet bist, gibt es bestimmt einige Möglichkeiten. Schließlich bin ich dein Halbbruder und war dein Vormund. Ich werde also deinen Mann aufsuchen und mich überzeugen, daß er dich auch korrekt behandelt. Bekommst du eigentlich eigenes Geld? Das solltest du fordern.«
    »Von Paisley habe ich auch kein eigenes Geld bekom men!«
    Mißtrauisch sah Evan sie an. Zweifellos hatte sie sich verändert. Nach dem ersten Schrecken hatte sie sich sichtlich gefangen, doch das paßte überhaupt nicht in seine Pläne. »Paisley war gar nicht so schlecht für dich«, bemerkte er, während er absichtlich mit der Peitsche auf den Boden klopfte. »Er hätte zum Beispiel eine so vorlaute Antwort nicht geduldet und auch nicht zugelassen, daß du in einem solchen Ton mit deinem Bruder sprichst.«
    »Halbbruder«, korrigierte sie ihn kühl, doch er hatte ihr Zucken beim Anblick der Peitsche sehr wohl bemerkt.
    »Schlägt dich dein Mann eigentlich?«
    Sie schwieg.
    »Oder machst du es ihm gut genug mit dem Mund?«
    Arielle erhob sich und schüttelte ihre Röcke aus. »Ich gehe jetzt, Evan, und ich möchte dir ausdrücklich sagen, daß du in Ravensworth nicht willkommen bist.«
    Er packte ihren Arm und riß sie zurück. Dabei strich sein heißer Atem über ihr Gesicht. »Du kleine Hure! Du wirst tun, was ich dir sage!« Er schleuderte sie so heftig von sich, daß sie auf Knie und Hände fiel. Bevor sie es überhaupt begriffen hatte, hörte sie die Peitsche durch die Luft sausen und fühlte den beißenden Schmerz auf ihrem Rücken.
    Rasch richtete sie sich auf. »Du bist ja verrückt!« stieß sie hervor, während ihre Augen gebannt auf die Peitsche starrten.
    »Ich habe nie gedacht, daß mir das gefallen könnte«, begeisterte sich Evan und hob wieder seinen Arm. »Lassen Sie augenblicklich die Peitsche fallen, oder Sie sind ein toter Mann!«
    »Burke!« rief Arielle.
    Evan wirbelte herum und sah, daß der Earl of Ravensworth eine Pistole auf ihn gerichtet hielt. »Sie ist meine Schwester!« stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Ihr Vater hat sie nicht gut erzogen. Sie ist widerspenstig und verdorben!« Wieder hob er die Peitsche. »Ein schreckliches …«
    Dann schrie er auf, die Reitpeitsche fiel zu Boden und Evan umklammerte seine Hand, während Burke seelenruhig die Pistole in seiner Jackentasche verschwinden ließ.
    »Wie hat sie es nur angestellt, daß Sie sie geheiratet haben? Hat sie Sie verführt, oder ist sie etwa schwanger? Paisley hat ihr ja eine Menge beigebracht, aber deswegen mußten Sie sie doch wirklich nicht heiraten …«
    Weiter kam er nicht, denn Burkes Faust landete mit voller Wucht an seinem Kinn, so daß er bewußtlos zusammensackte.
    »Es tut mir so leid, daß ich nicht eher gekommen bin. Geht es dir gut?« fragte Burke ganz sanft, ohne sich Arielle zu nähern.
    Sie nickte, doch sie konnte den Blick nicht von der Peitsche abwenden. Am liebsten hätte Burke laut geflucht, doch statt dessen forderte er sie nur freundlich zum Umdrehen auf. »Laß mich deinen Rücken sehen!«
    Gehorsam drehte sie ihm den Rücken zu, worauf sie ihn ausgiebig fluchen hörte. Der Stoff ihrer Jacke war glatt durchgetrennt und ebenso die Bluse. Zu seiner Erleichterung stellte Burke allerdings fest, daß der Peitschenhieb nur eine äußerliche Schwellung auf der Haut hinterlassen hatte und kein Blut zu sehen war.
    »Willst du, daß ich ihn umbringe?« stieß Burke hervor. »Ich werde ihn lieber zum Duell fordern, obwohl er soviel Ehre gar nicht verdient hat!«
    »Tu das nicht!« bat Arielle ihn inständig und sah ihn flehend an. »Er ist hinterhältig, und ich möchte nicht, daß er dich verletzt!«
    Er bebte innerlich vor lauter Freude. Sie sorgte sich um ihn!
    Rasch umfaßte er ihr Kinn und hob ihr Gesicht empor. »Aber du hast doch nichts dagegen, wenn ich ihn aufwecke und dann noch einmal niederschlage?«
    »Nein. Ich würde es sogar gern selbst tun.«
    Na wunderbar, dachte er, das war doch immerhin etwas! Er nahm ihre Hand und ließ Arielle eine Faust machen. Dann befühlte er ihre Muskeln. »Also los!«
    Burke zerrte Evan zum Ufer und mußte ihn dreimal untertauchen, bis dieser schließlich prustend um sich schlug. Dann zog er ihn hoch und schüttelte ihn. »Los, aufwachen!« kommandierte Burke und schüttelte

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